Olympische Flamme in Gefahr

Sport / 01.04.2021 • 22:06 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Steigende Coronazahlen in Japan überschatten Fackellauf.

Tokio Japans Olympia-Machern droht wegen wieder steigender Corona-Infektionszahlen ein weiterer Rückschlag. Der Gouverneur der Präfektur Osaka, Hirofumi Yoshimura, sprach sich am Donnerstag dagegen aus, dass der kürzlich begonnene Fackellauf für die in weniger als vier Monaten geplanten Olympischen Spiele durch die Großstadt Osaka führt. Der noch in diesem Monat geplante Lauf durch die Präfektur-Hauptstadt sollte abgesagt werden, so Yoshimura.

Grund sind die in Osaka wieder deutlich steigenden Corona-Infektionszahlen. Am Vortag wurden dort innerhalb von 24 Stunden 599 Neuinfektionen gemeldet. Auch in der Hauptstadt Tokio ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen, am Mittwoch lag sie bereits bei 414.

Angst vor vierter Welle

Erst vor kurzem hatte die konservative Regierung des Landes nach mehr als zwei Monaten den Notstand aufgehoben. Seither gehen wieder viele Menschen aus, zumal die Kirschblütenzeit begonnen hat.

Auch andernorts nimmt die Sorge vor einer vierten Infektionswelle im Land zu. Angesichts dieser Entwicklung hat die Zentralregierung nun entschieden, dass die besonders betroffenen Präfekturen Osaka und Hyogo sowie Miyagi im Nordosten auf eigene Faust striktere Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus ergreifen dürfen. So können die Behörden Strafen gegen Firmen wie Restaurants und Bars verhängen, wenn sich diese nicht an das Gebot kürzerer Öffnungszeiten halten.

Bevölkerung für Absage

Viele Japaner befürchten, dass sich das Coronavirus durch den bereits gestarteten olympischen Fackellauf und die im Sommer geplanten Spiele weiter ausbreitet. Die Spiele in Tokio und damit auch der Fackellauf waren eigentlich im vergangenen Jahr geplant, sind aber wegen der globalen Pandemie auf diesen Sommer verschoben worden.

Die Mehrheit der japanischen Bevölkerung ist nach jüngsten Umfragen für eine erneute Verschiebung oder gar eine komplette Absage der Spiele. Dennoch halten Japan und das Internationale Olympische Komitee (IOC) an den Plänen fest. Die Zahl der Olympia-Besucher in Tokio soll allerdings erheblich geringer sein als sonst bei den Spielen üblich.

Südkorea kämpft um Olympia 2032

Seoul, Hauptstadt Südkoreas, hält an der Bewerbung für die Olympischen Spiele 2032 trotz der vom IOC ausgerufenen Favoritenstellung der australischen Stadt Brisbane fest. Südkorea will die Spiele gemeinsam mit dem Nachbarn Nordkorea ausrichten. Dem IOC sei ihr „Vorschlag über die Vision und das Konzept, die Olympischen Spiele 2032 in Seoul und Pjöngjang gemeinsam zu organisieren“, übermittelt worden, teilte die Stadtverwaltung mit.