Auf Adriana Marksteiner wartet „Traumreise wie am ersten Schultag“

Sport / 15.04.2021 • 14:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Auf Adriana Marksteiner wartet „Traumreise wie am ersten Schultag“
Im Trikot des SSV Dornbirn-Schoren wurde Adriana Marksteiner in der Saison 2019/20 als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. VN/Stiplovsek

Spanien-Legionärin kämpft bei ihrem Debüt im Frauen-Handballteam gegen Polen um WM-Startplatz.

Fussach Für Handball-Ass Adriana Marksteiner könnte in den nächsten Tagen der nächste sportliche Traum in Erfüllung gehen. Die 22-jährige Fußacherin wird in den Play-off-Partien erstmals das Trikot des Frauennationalteams überziehen. Sollte man das K.-o.-Duell am Freitag (18 Uhr) in Maria Enzersdorf sowie kommenden Dienstag (17.50 Uhr, jeweils ORF Sport+) in Marki gegen Polen für sich entscheiden, wären Österreichs Damen erstmals seit 2009 im Dezember wieder bei der WM-Endrunde dabei. Da diese in Spanien, der aktuellen sportlichen Heimat von Marksteiner, über die Bühne geht, ist dies für die Rechtshänderin ganz sicher ein zusätzlicher Aspekt und Motivationsschub, sich bei ihrem Debüt im Nationalteam noch mehr ins Zeug zu legen. „Da ich ja bei Gran Canaria spiele, wäre eine WM-Endrunde in Spanien sprichwörtlich die Erfüllung von mehreren Träumen auf einen Schlag.“

Stärker als vor der Verletzung

Dass die torgefährliche Rückraumspielerin seit ihrem Kreuzbandriss im Juni 2020 kein Bewerbspiel bestritten hat und ohne Spielpraxis ins Nationalteam eingerückt ist, sollte laut eigener Aussage kein Hindernis sein. „Dank dem Entgegenkommen meines Vereines, aber auch durch die perfekte Unterstützung im Olympiazentrum Vorarlberg konnte ich das Rehaprogramm ohne Stress absolvieren. Ich fühle mich körperlich stärker als vor der Verletzung“, betont die Absolventin des Sportgymnasiums Dornbirn.

Auf Adriana Marksteiner wartet „Traumreise wie am ersten Schultag“
Im ÖHB-Frauenteam wird Adriana Marksteiner das Trikot mit der Nummer 24 tragen. ÖHB/Agentur Diener/Eva Manhart

Dass sich ihr im Sommer 2020 geplanter Wechsel zum spanischen Meister trotz der schweren Verletzung nicht zerschlagen hat, war für Marksteiner ein wesentlicher Punkt für ihre heutige Verfassung. „Bei allen Kontakten mit den Vereinsverantwortlichen gab es nie einen zeitlichen Druck. Ich konnte mich behutsam Schritt für Schritt auf meine Rückkehr vorbereiten. Dafür bin ich dem Verein extrem dankbar.“

„Bei der WM-Endrunde in Spanien
dabeizusein, wäre natürlich
ein absoluter Traum.“

Adriana Marksteiner, Handball-Nationalspielerin

Nach einigen Stippvisiten erfolgte später als geplant erst Mitte März der Umzug nach Telde. In der mit knapp über 100.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt der Insel bewohnt Marksteiner zusammen mit Flügelspielerin Paula Valdivia eine Wohnung. „Im Moment durchlaufe ich eine Phase meines Lebens, die vergleichbar mit dem ersten Schultag ist. Ich weiß nicht, welche Art von Überraschungen mich erwartet. Doch egal welche Reise vor mir liegt, ich bin bereit, den Blick ins Unbekannte zu riskieren. Schließlich bin ich dankbar für jede Gelegenheit, die mir zu diesem Zeitpunkt geboten wird.“

Obwohl Marksteiner bei ihrem neuen Klub bei den bisherigen beiden Ligaspielen nicht zum Einsatz kam, ist sie zuversichtlich, dass dies im Nationalteam der Fall sein wird. „Ich versuche im Training alles zu geben und mich zu empfehlen. Die Entscheidung trifft der Teamchef, ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich bereit bin“, erklärt die Newcomerin der Saison 2019/20 in der heimischen WHA-Liga kämpferisch, als sie noch das Trikot ihres Stammvereines SSV Dornbirn-Schoren trug.

Zuletzt viel Zeit im Flugzeug verbracht

Bedingt durch ihren Wechsel nach Spanien und die Teameinberufung hat die 22-Jährige in den letzten Wochen so viel Zeit wie nie zuvor im Flugzeug verbracht. „Ich bin in meinem Leben noch nie so viel geflogen. Dabei habe ich viel Zeit, um meine Spanischkenntnisse zu verbessern. Auch dies ist ein Teil meiner sportlichen Reise, in der noch jede Menge Platz für die Erfüllung von Träumen ist.“

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