Thriller an der Schmerzgrenze des Nervenkostüms

Alpla HC Hard fixiert mit 34:33-Erfolg nach Verlängerung in Schwaz den Finaleinzug.
Schwaz Der Alpla HC Hard steht zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte im Finale. Vier Tage nach dem 35:31-Heimerfolg behalten die Roten Teufel vom Bodensee bei Schwaz Tirol abermals nach Verlängerung mit 34:33 Toren die Oberhand und entscheiden die Best-of-three-Halbfinalserie vorzeitig für sich. Auf welchen Gegner Kapitän Dominik Schmid und Co. in der Mission siebter Titel treffen, ist noch offen. Sollte es Play-off-Dominator und 2019-Titelträger Krems sein, startet die Finalserie am 2. Juni (19.45 Uhr) auswärts. Sollten aber die Fivers Margareten, die das erste Halbfinalduell auswärts mit 30:29 für sich entschieden haben, das Finalticket lösen, würde der Heimvorteil im ersten und möglichen dritten Finale an die Harder gehen.
Ivan Horvat mit überragender Partie
Dass der Equipe des im Sommer scheidenden Cheftrainers Mario Bjelis ein drittes Duell am Freitag gegen die Tiroler Adler erspart blieb, war primär zwei Akteuren zu verdanken. Einmal war es Ivan Horvat, der wie schon im ersten Halbfinale eine überragende Partie ablieferte, sich ein packendes Fernduell mit Petar Medic, seinem kroatischen Landsmann aufseiten der Tiroler lieferte, und mit zehn Treffern maßgeblichen Anteil am Arbeitssieg hatte.

Ein großes Lob gehört aber auch Kreisläufer Lukas Schweighofer. Der 28-jährige Grazer kompensierte den Ausschluss von Nejc Zmavc (51.) im Angriff und trug mit seinen vielleicht bislang wichtigen zwei Toren dazu bei, dass es zu einer Verlängerung kam. 123 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit wurde „Schweigi“ gefoult, trat zum Siebenmeter selbst an und sorgte für den 28:29-Anschlusstreffer.
„Ich habe alle Wenn und Aber ausgeblendet
Lukas Schweighofer Goldtorschütze zum 29:29
und wollte die Verlängerung erzwingen.“
In der allerletzten Sekunde war es abermals der Mann mit dem unbändigen Nervenkostüm, der per Siebenmeter für den umjubelten 29:29-Ausgleich nach Ablauf der ersten 60 Spielminuten sorgte. „Ich kann mich gar nicht an meine Gedanken vor dem Wurf erinnern. Ich habe versucht, alle Wenn und Aber auszublenden, habe nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde überlegt, was ein Fehlwurf für Folgen hätte. Ich wollte einfach nur den Ball an Tirol-Goalie Kishou vorbeibringen. Ob es für mich persönlich das wichtigste Tor war, spielt keine Rolle. Für die Mannschaft war es wichtig, und das war in dem Moment das einzig Wichtige“, frohlockte der Goldtorschütze.
37 Minuten lang nicht in Führung
Waren es im ersten Vergleich noch zwei, genügte diesmal eine Verlängerung, um die Tiroler in die Knie zu zwingen. Nach einem Doppelpack von Horvat war es dann Boris Zivkovic, der die Harder zum 32:31 (67.) erstmals seit dem 15:14-Pausenstand wieder in Front brachte. In der Folge war es trotz Unterzahl Paul Schwärzler und erneut Schweighofer, der 31 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung mit dem 34:32 für die Vorentscheidung sorgte. „Wir sind nach dem 21:26 (46.) mit dem Rücken zur Wand gestanden, haben uns aber mit unbändigem Willen in die Verlängerung gerettet. Am Ende hatten wir das notwendige Glück, den ersten Matchball verwertet und stehen im Finale“, betonte Zivkovic stellvertretend für den ersten 2021-Finalisten.
err