Das Treffen der Giganten um die nationale Krone

Sport / 02.06.2021 • 10:30 Uhr
Das Treffen der Giganten um die nationale Krone
Boris Zivkovic hat 2012 mit dem Titelgewinn begonnen und will mich sich vor seinem Wechsel nach Polen als Meister verabschieden. GEPA

Alpla HC Hard startet heute (19.45 Uhr) mit Heimspiel gegen die Fivers die Mission siebter Meistertitel.

Hard Das Beste kommt immer zum Schluss! Nach dem coronabedingten Abbruch 2020 stehen sich dieses Jahr die beiden erfolgreichsten Mannschaften der letzten zehn Jahre im österreichischen Männerhandball in der Best-of-three-Finalserie gegenüber. Abgesehen von 2019, als Krems triumphierte, holten der Alpla HC Hard fünf Mal und die Fivers Margareten drei Mal die nationale Krone. Spiel eins in der Finalserie steigt heute (19.45 Uhr) in der Sporthalle am See, am Montag (19.30 Uhr) folgt die Partie in Wien, ehe spätestens am 10. Juni (20.20 Uhr), abermals in Hard, der 2021-Champion gekürt wird.

Hard in der Finalserien mit 3:1 Titeln vorne

Glaubt man der Statistik, starten die Roten Teufel vom Bodensee nicht nur wegen des Heimvorteils als leichter Favorit ins Titelrennen. Nach dem 24:28 Anfang September in Wien im Supercup konnten beide Mannschaften ihre Heimspiele im Grunddurchgang siegreich beenden: Hard gewann am 30. Oktober 32:28 und die Fivers am 20. Februar 33:28. Das bislang letzte Kräftemessen der Hochburgen am 4. April in Wien endete mit einem 27:25-Coup der Vorarlberger.

In der erstmals in der Saison 2001/02 ausgetragenen Finalserie sind die Harder zum zehnten Mal und die Wiener bereits zum zwölften Mal vertreten. Vier Mal kam es bereits zum direkten Titelduell der beiden 2021-Finalisten: 2013, 2014 (jeweils 2:1 Siege) und 2017 (2:0) setzten sich die Roten Teufel durch. Das bislang letzte Aufeinandertreffen in der Saison 2018, damals im Best-of-five-Modus, entschieden die Wiener trotz der schlechteren Ausgangsposition und einem 30:23-Erfolg in Hard im dritten Spiel mit 3:1 Siegen für sich.

Obwohl aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen statt der vollen Kapazität von 2280 erheblich weniger Sitzplätze besetzt werden können, soll der Heimvorteil ein entscheidender Faktor sein. Hard-Sportchef Thomas Huemer: „Natürlich wäre es für alle Beteiligten schön, wenn wir vor vollem Haus spielen könnten. Doch wir sind froh und glücklich, dass wir überhaupt so weit gekommen sind. Vor einem halben Jahr war ich noch skeptisch, ob die Meisterschaft zu Ende gespielt werden kann. Jetzt gilt es für uns das Momentum zu nützen und mit einem Heimsieg die Basis in der Mission siebter Titel zu legen. Auf jeden Fall dürfen wir uns auf der Zielgeraden der Meisterschaft auf ein packendes Handballfest mit Dramatik pur freuen.“

Abschiedstour von Bjelis, Krsmancic und Zivkovic

Neben Cheftrainer Mario Bjelis und Marko Krsmancic, deren Einjahresverträge enden, könnte das heutige erste Finalduell der vorläufig letzte Auftritt von Boris Zivkovic in der Teufelsarena sein. Der 29-jährige Linkshänder mit bosnischen Wurzel hat hier mit zehn Jahren mit dem Handball begonnen, feierte 2011 sein Debüt in der ersten Mannschaft und in der Premierensaison den ersten seiner fünf Meistertitel.

Ab Sommer wird der 40-fache Teamspieler das Trikot des polnischen Spitzenklubs AS Pulawy tragen. Bis es soweit ist, will „Bobo“ aber alles geben für seinen Stammverein: „Ich habe mit einem Titelgewinn begonnen und will mich nach zehn Jahren standesgemäß verabschieden. An dass, was mich nach Saisonende erwartet, denke ich im Moment nicht. Aktuell ist mein Fokus ausschließlich auf die Finalserie gerichtet.“

Erfolgsfaktor Mindfullness

Seit knapp zwei Jahren befasst sich Zivkovic mit dem Thema Mindfulness (Achtsamkeitslehre) im Spitzensport. „Ich habe ein Seminar bei Mario Reiser, einem anerkannten Fachmann auf diesem Gebiet, besucht und gespürt, dass es mir enorm gut geht damit. Ich habe gelernt, Prioritäten zu setzen und mich auf eine wichtige Sache voll zu fokussieren. Durch die Erfahrungswerte und die regelmäßige Anwendung der Übungen habe ich meine physischen und psychischen Belastungen in Griff bekommen. Ich habe gelernt, die Dinge nach ihrer Wichtigkeit einzuordnen und meine Alltagsaktivitäten nach den Mindfulness-Prinzipien einzustufen. Jetzt hoffe ich natürlich, dass dies auch der Erfolgsfaktor in der Finalserie sein wird.“