Königshaus steht Elfer-Pechvögeln bei

Beleidigungen gegen die Fehlschützen Sancho, Rashford und Saka.
London Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka weinten bitterliche Tränen in den Armen ihrer Mannschaftskollegen. Englands tragische Helden waren nach ihren Fehlschüssen vom Elfmeterpunkt im EM-Endspiel gegen Italien untröstlich, selbst die aufmunternden Worte von Teammanager Gareth Southgate halfen im schwersten Moment ihrer Karriere nicht.
Rassistische Kommentare
Ein Blick in die sozialen Netzwerke dürfte sie auch nicht gerade aufgebaut haben, denn dort wurde das Trio zur Zielscheibe sinnlosen Hasses einer Minderheit kleingeistiger Fußballfans. Unter den letzten Instagramposts von Sancho, Rashford und Saka fanden sich schon Minuten nach dem bitteren 2:3 im Elfmeterschießen Dutzende Kommentare mit übelsten rassistischen Beleidigungen und Verwünschungen.
Doch Unterstützung erhielten sie nach der dramatischen Finalniederlage gegen Italien aus höchsten Kreisen. „Ich bin angewidert von den rassistischen Beschimpfungen, die nach dem Spiel gegen die englischen Spieler gerichtet wurden“, twitterte Prinz William.
Das Verhalten einiger Fans, schrieb der 39-Jährige weiter, sei „völlig inakzeptabel“ und müsse „jetzt aufhören“. Auch Premierminister Boris Johnson sprang den Pechvögeln zur Seite. „Diese Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt und nicht, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden“, twitterte der 57-Jährige. „Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen.“
Der Zwischenfall zeigt einmal mehr gnadenlos auf, dass der Kampf gegen Rassismus im Fußball noch lange nicht gewonnen ist – und speziell das Fußball-Mutterland große Probleme in dieser Hinsicht hat. Die Engländer selbst taten sich bei dieser EM wieder als Vorkämpfer hervor, vor jeder Partie setzten sie mit dem „Kniefall“ ein Zeichen gegen Diskriminierung sowie Rassismus und für mehr Toleranz. Als dann drei junge Spieler im wohl schwersten Moment Verantwortung übernahmen, traten aber eben doch wieder einige Unverbesserliche in den sozialen Medien hervor.
Kritik an Southgate
„Dass einige von ihnen beschimpft wurden, ist unverzeihlich. Einiges davon ist aus dem Ausland gekommen, das hat man uns gesagt, aber einiges ist aus diesem Land gekommen“, monierte Southgate. Auch der Coach selbst musste teils herbe Kritik für seine Auswahl der Elfmeterschützen einstecken. „Saka ist ein Teenager, der noch nie einen Elfmeter geschossen hatte – warum also wurde er jetzt dazu aufgefordert?“, kritisierte der Telegraph.
„Ich bin angewidert von den rassistischen Beschimpfungen gegen die englischen Spieler.“

