Schwarz-Weiß und das Streben nach den Play-offs

Sport / 15.07.2021 • 19:20 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Klub aus der Landeshauptstadt (im Bild Eigenbauspieler Teodor Trailovic) will die Konkurrenz in diesem Jahr abschütteln.vn-stiplovsek
Der Klub aus der Landeshauptstadt (im Bild Eigenbauspieler Teodor Trailovic) will die Konkurrenz in diesem Jahr abschütteln.vn-stiplovsek

SW Bregenz will mit einigen personellen Verstärkungen in die Regionalliga West.

Bregenz „In der letzten Saison haben wir einen Megajob gemacht“, zeigt sich SWB-Trainer Michael Pelko (50) zufrieden. 14 Punkte sammelte seine Elf im Herbst, mit dem daraus resultierenden dritten Tabellenrang schnappten sich die Bregenzer auch einen Startplatz im ÖFB-Cup. Insbesondere wegen schwerer Verletzungen zu Saisonbeginn und der Problematik, dass die Spieler aus Deutschland aufgrund der Corona-Situation eine Zeit lang nicht am Training teilnehmen konnten, könne man sehr zufrieden sein.

Ungeplanter Umbruch

80Prozent des Kaders der Vorsaison sollten in Bregenz eigentlich auch in dieser Spielzeit wieder auflaufen, so der Plan vor Saisonbeginn 2020/21 – gekommen ist es anders. Elf Spieler verließen den Verein seit dem Winter, acht neue Akteure sind dazugestoßen. Berufliche und studienbezogene Neuausrichtungen seien dafür hauptsächlich ausschlaggebend gewesen, so Trainer Pelko. „Es hat ihnen allen aber überragend in Bregenz gefallen – und sie werden sicher irgendwann wieder den Weg zurück suchen“, zeigt sich der Coach sicher. Auch Spielmacher Sidinei de Oliveira – im Herbst lange verletzt – wurde an Hörbranz abgegeben. „Sidinei wollte fix spielen – die Einsatzminuten hätte ich ihm aber ehrlicherweise nicht mehr geben können“, erklärt der Trainer den Abgang des Routiniers.

Mit Qualität, ohne Automatismen

Aus der letzten Saison habe man gelernt, Verstärkungen seien getätigt worden. Das Trainerteam um Michael Pelko und Klaus Gimple wurde mit Peter Fleischhacker als Co-Trainer komplettiert – doch vor allem auf dem Platz hat sich einiges getan. Mit Vinicius Maciel Gomes (70 Tore in 140 Spielen für SW) wurde ein Goalgetter aus Lauterach zurückgeholt. Weiters wurden Innenverteidiger Ivo Glavas (ausgebildet in der Dinamo-Zagreb-Jugend) und Ex-Profi Kristijan Makovec (25) im Sommer verpflichtet. Dennis Frank Blaser, Lucho Infante und Sinan Seyfettin Akdeniz brennen zudem seit Winter auf die ersten Meisterschaftsspiele. Mit Nico Grubor (Vater Slobodan absolvierte in der Saison 99/00 22 Bundesligaspiele für Bregenz) sowie Kruno Basic duellieren sich zwei Keeper um den Platz zwischen den Pfosten.

Die Automatismen würden angesichts der vielen Neuzugänge sicher noch fehlen, seine Elf hätte bislang erst eine Halbzeit zusammen absolviert. Pelko sieht also noch Arbeit auf sich zukommen.

Das Play-off als Ziel

Nichtsdestotrotz, der Kader liest sich wie eine Kampfansage an die Konkurrenz. „In den Play-offs wollen wir dabei sein“, legt auch Pelko das Ziel der Schwarz-Weißen fest. Angst, den Spielern zu viel Druck aufzubürden, habe er nicht. „Die Spieler wollen Druck und ein Ziel, für das sie spielen. Mit dem Kader kannst du auch nicht verkaufen, nur unter die Top-Fünf zu wollen.“

„Profifußball immer ein Thema“

Die Favoritenrolle schiebt er dennoch von sich weg – und weiter ins Stadion Herrenried. „Hohenems ist klarer Favorit. Sie sind eingespielt, haben sich punktuell verstärkt.“ Und auch wenn bereits am ersten Spieltag das schwere Auswärtsspiel beim VfB wartet – Pelko gibt sich gelassen: „Die Meisterschaft wird nicht in Spitzenspielen entschieden. Vor allem gegen die Teams hinter dem Zweitplatzierten muss man Punkte sammeln.“

Angesprochen auf einen möglichen Aufstieg in die 2. Liga zeigt sich der Deutsche ebenso nicht abgeneigt. „Profifußball muss in Bregenz immer ein Thema sein, wir sind schließlich die Hauptstadt. Die Infrastruktur gibt alles her.“ Und weiter: „Sollte sich die Chance auf einen Aufstieg wirklich ergeben, wird unser Vorstand sicher alles daran setzen, das auch zu ermöglichen.“

„Mit unserem Kader kannst du nicht verkaufen, nur unter die Top-Fünf zu wollen.“