Ausreißer Mohoric gewann hektische Etappe

Libourne Kein Fortune durch „Glücksbringer“ Eddy Merckx, der alleinige Etappen-Rekord muss warten: Der Slowene Matej Mohoric hat Mark Cavendish die Show gestohlen und als Ausreißer die hektische drittletzte Etappe der 108. Tour de France gewonnen. Der 26-Jährige vom unter Dopingverdacht stehenden Team Bahrain Victorious sicherte sich in Libourne als Solist seinen bereits zweiten Tagessieg bei der Frankreich-Rundfahrt.

Eine Chance bleibt noch

Cavendish bleibt in diesem Jahr damit nur noch auf den Champs-Elysees morgen in Paris die Chance auf den historischen 35. Tagessieg bei der Tour. Dem Fahrer von Deceuninck-Quick Step half auch Merckx‘ Anwesenheit nicht bei seiner Rekordjagd. Der legendäre Belgier, mit dem Cavendish seit dieser Tour den Etappen-Rekord (34) teilt, hatte dem Briten vor dem Start persönlich noch viel Glück gewünscht und das Rennen im Auto von Tour-Chef Christian Prudhomme verfolgt. Doch das Peloton ließ eine 20-köpfige Fluchtgruppe früh ziehen.

Das Hauptfeld, in dem sich neben Cavendish auch dessen Rivalen im Kampf um Grün aufhielten, hatte genug, es ließ die Fluchtgruppe ziehen. In dieser gab es auf den letzten 50 Kilometern immer wieder Attacken, unter anderem von Politt. Doch letztlich hatte Mohoric, der bereits die siebte und längste Tour-Etappe nach Le Creusot gewonnen hatte, die besten Beine. „Ich fühlte mich wie ein Krimineller“, klagte Mohoric nachher. Die Bilder von der Dopingrazzia seien ihm in den letzten 1000 Metern, als sein Sieg schon feststand, noch einmal durch den Kopf gegangen. „Sie haben nichts gefunden bei uns. Wir haben nichts zu verbergen“, betonte er.

Das Feld mit den Sprintspezialisten, Pogacar, den weiteren Favoriten auf eine Topplatzierung sowie unter anderem Patrick Konrad fuhr mit fast 21 Minuten Rückstand über die Ziellinie. Vor der Schlussetappe nach Paris am Sonntag steht noch ein Einzelzeitfahren nach Saint-Emilion statt.