Schlafrhythmus an Olympia angepasst

Sport / 23.07.2021 • 21:17 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Karatekämpferin Bettina Plank.
Karatekämpferin
Bettina Plank.

Tokio Als die Eröffnungsfeier über die Bühne ging, saß Karatekämpferin Bettina Plank im Flugzeug in Richtung Tokio. Bevor die 29-jährige Feldkircherin ins olympische Dorf einziehen darf, wird es aber noch einige Tage dauern. Um für ihre Premiere im Zeichen der fünf Ringe optimal gerüstet zu sein, hat Österreichs einzige Starterin den Schlafrythmus an die Zeit in Tokio angepasst. Vor dem Wettkampf am 5. August (ab 10 Uhr MEZ) absolviert Plank mit ihrer österreichischen Sparringpartnerin und Coach Juan Luis Benítez Cárdenes ein Trainingslager im 400 km von Tokio entfernten Kameoka.

Wie sind die letzten Tage vor der Abreise abgelaufen?

Plank Nach der Einkleidung bzw. Verabschiedung habe ich fünf Tage in Vorarlberg und anschließend in Linz verbracht. Besonders in Linz ging es noch einmal ordentlich zur Sache. Neben meiner Nationalkaderkollegin Aleksandra Grujic und Matthias Kowarik hatte ich die Möglichkeit, mit einem jungen Schotten und einer Sparringpartnerin aus Tschechien noch einmal verschiedenste Kampfsituationen zu simulieren. Besonders der 20-jährige Schotte hat richtig Gas gegeben und es hat richtig Spaß gemacht und dafür gesorgt, dass ich über meine Grenzen gehen musste. Dies wird in Tokio nicht anders sein. Auf mich warten in der im Round-Robin-Modus ausgetragenen Vorrunde mit jeweils fünf Kämpferinnen vier Duelle, in denen ich mir nicht die kleinste Unachtsamkeit leisten darf und kann.

Wie verläuft das finale Olympia-Trainingslager in Japan?

Plank Nach der Ankunft in Tokio geht es direkt per Bustransfer in die 400 Kilometer entfernte Partnerstadt Kameoka. Durch den Umstand, dass Athleten erst wenige Tage vor ihrem Wettkampf ins olympische Dorf einziehen dürfen, kann ich mich dort akklimatisieren. Möglich ist dies wegen der guten Verbindungen von Karate-Austria-Generalsekretär Ewald Roth zum dortigen Verein. In den ersten Tagen stehen primär Trainingskämpfe auf dem Programm, ehe dann in den letzten drei Tagen die Intensität sukzessive reduziert wird. Parallel dazu werde ich die trainingsfreie Zeit dazu nützen, um das umfangreiche Videomaterial der Gegnerinnen zu studieren. Da ich eigentlich in der 50-kg-Klasse kämpfe und in Tokio bis 55 kg starte, habe ich im Gegensatz zu anderen keine Probleme, das Limit bei der Abwaage zu erbringen.

Wie sieht es mit der Zeitumstellung aus?

Plank Seit knapp drei Wochen habe ich die komplette Trainings- und Alltagsplanung auf die japanische Zeit umgestellt. In bin jeden Tag ein bisschen früher ins Bett gegangen und dafür schon um 4 Uhr wieder aufgestanden. Auch bei den Trainingskämpfen wurden die sieben Stunden Zeitunterschied berücksichtigt. Ich habe meinen Tagesrhythmus stufenweise angepasst, hatte keine Probleme damit und hoffe natürlich, im Wettkampf von dieser Maßnahme zu profitieren.