Ehrgeizig, doch Kreativität fehlte

Sport / 25.07.2021 • 21:48 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Altachs Berkay Dabanli (links) gegen Rene Renner, der schon früh mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste.gepa
Altachs Berkay Dabanli (links) gegen Rene Renner, der schon früh mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste.gepa

Ambitionierte Altacher verloren zum Saisonstart das Heimspiel gegen den LASK 0:1.

Altach „Die Basics waren schwer in Ordnung.“ Ein Satz, der im Altacher Lager gebetsmühlenartig wiederholt wurde. Zumal der Ausage von Trainer Damir Canadi, Torhüter Tino Casali und anderen nicht zu widersprechen ist. Allein in der Einschätzung der 90 Minuten gingen die Meinugen auseinander. „Unterm Strich wäre ein Unentschieden gerechter gewesen“, sagte Canadi (51), während sein Gegenüber vom LASK Dominik Thalhammer (50), über einen „verdienten Sieg“ philosophierte.

Die Hypothek war eine schwere, der LASK für Altach wie zuletzt immer eine harte Nuss. Fünf Niederlagen kassierten die Rheindörfler zuletzt, die letzten vier Spiele ging die Cashpoint-Elf ohne Treffer vom Platz. Auch zum Start in die neue Saison war das Team aus der Stahlstadt nicht zu knacken. Weil die Linzer effizienter und abgebrühter agierten. Für die Canadi-Elf beginnt die neue Meisterschaft, wie schon im Cup, mit einer Niederlage. 0:1 verloren die Altacher und blieben damit also wieder ohne eigenen Treffer.

Dabei entsprach die 1:0-Pausenführung der Gäste ganz und gar nicht dem Spielverlauf. Trotz einer 6:0-Eckenbilanz und trotz mehr Spielanteilen. Die große Chance auf den ersten Treffer aber hatten die Hausherren. Es waren die beiden Ex-Linzer Stefan Haudum und Dominik Reiter, die bei einem Konter für die Führung hätten sorgen müssen. Mit einem herrlichen Pass in die Tiefe von Haudum war Reiter völlig frei gespielt und allein auf dem Weg Richtung LASK-Torhüter Alexander Schlager. Zweimal schaute der Neo-Altacher auf, dann entschloss er sich zum Schuss – und dieser strich am linken Pfosten vorbei (17.). Dafür zappelte der Ball nach exakt 30 Minuten ein erstes Mal im SCRA-Tor. Es folgte zugleich der erste VAR (Video Assistant Referee)-Einsatz in der Cashpoint Arena. Und der war schnell beendet, denn Torschütze Thomas Goiginger hatte nach klarer Abseitsstellung getroffen.

Ein Weitschuss schlug ein

Sechs Minuten später aber zählte der Treffer – und der Torschütze hieß Philipp Wiesinger. Nach einem Einwurf der Linzer war es Berkay Dabanli, der per Kopf klärte. Doch die Defensive vergaß herauszuschieben und so konnte Wiesinger voll auf den geklärten Ball draufgehen und sein Drop-Kick schlug hinter Torhüter Tino Casali ein.

Zur Pause blieben Wechsel aus. Allein das Spiel drehte sich mehr und mehr zugunsten der Oberösterreicher. Und der eingewechselte Mamoudou Karamoko war es, der nach einem zu kurz abgewehrten Eckball und großer Unsicherheit im Abwehrzentrum nach einem Heber plötzlich völlig allein vor Casali auftauchte. Allein sein Abschluss fiel zu hektisch aus und der Schuss strich über das Tor (54.). Bei Altach schienen nach einer Stunde die Kräfte zu schwinden. Und so reagierte Trainer Damir Canadi mit einem Dreiertausch: Noah Bischof, Csaba Bukta und Emanuel Schreiner kamen neu in die Mannschaft. Pünktlich mit dem Trio kam auch die Gewitterfront aus der Schweiz im Rheindorf an – und vom Himmel ergoss sich der Starkregen. So ging es in weiterer Folge fast unter, dass die Hausherren nach 64 Minuten auch ihren ersten Eckball treten durften. Allein Torgefahr entstand dadurch nicht, dafür jedoch wenig später, als Manuel Thurnwald nach einem Rückpass von Sandi Krizman über das Tor zielte (64.).

Alles versucht, nichts genutzt

Nach 72 Minuten wurden in der Abwehr die Positionen gewechselt. Weil Kapitän Philipp Netzer vom Platz ging, rückte Dabanli ins Zentrum und Felix Strauss auf die Innenverteidigerposition. Doch es blieb kritisch für die SCRA-Defensive. Nur gut, dass Casali in Minute 75 einen Kopfball von Marko Raguz mit einem Reflex von der Linie kratzte – und so seine Mannschaft im Spiel hielt. Doch die hatte nicht mehr allzu viele Ideen gegen einen körperlich sehr präsenten LASK. Am Ende lobte der Cheftrainer die Leidenschaft seiner Schützlinge und zeigte sich erfreut über die konditionelle Verfassung. Dinge, die Canadi dennoch nicht überbewerten wollte – angesichts des Auftaktprogramms: „Wir wissen uns schon selbst richtig einzuschätzen“, sagte er mit Blick auf die kommenden Aufgaben, die da Hartberg (A), Sturm (A) und Rapid (H) heißen. VN-cha

„Der Auftritt war schon richtig gut, jetzt müssen wir uns am Ball mehr zutrauen.“

Ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft: Tino Casaligepa
Ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft: Tino Casaligepa