Radfunktionär für „Kameltreiber“-Sager heimgeschickt

Sport / 29.07.2021 • 19:46 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Der Algerier Azzedine Lagab wurde von Moster als „Kameltreiber“ bezeichnet.AP
Der Algerier Azzedine Lagab wurde von Moster als „Kameltreiber“ bezeichnet.AP

Tokio Empörung und Druck waren groß, nun hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) seinem Radsportdirektor Patrick Moster die Rote Karte gezeigt. Der 54-Jährige muss nach seiner rassistischen Entgleisung bei den Olympischen Spielen in Tokio die Heimreise antreten. Auch der Radsport-Weltverband UCI reagierte und suspendierte Moster wegen seiner diskriminierende Aussage.

Im olympischen Einzelzeitfahren hatte Moster für einen Eklat gesorgt, als er den deutschen Fahrer Nikias Arndt mit rassistischen Worten anfeuerte, den vor ihm fahrenden Algerier Azzedine Lagab einzuholen. Moster hatte während des Bewerbs gerufen: „Hol‘ die Kameltreiber, hol‘ die Kameltreiber, komm.“ Das war während der Live-Übertragung hörbar. Später entschuldigte sich der Funktionär für seine Wortwahl. Er habe sich „im Eifer des Gefechts“ in der Wortwahl vergriffen. „Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten. Ich wollte niemanden diskreditieren.“

Der Beschimpfte reagierte auf die rassistische Entgleisung Mosters via Twitter: „Nun, es gibt kein Kamelrennen bei Olympia, deshalb betreibe ich Radsport. Wenigstens war ich in Tokio dabei“, schrieb Lagab.