Deshalb hat sich Viktoria Pinther für die SPG Altach/FFC Vorderland entschieden

“Ich wollte ein Teil dieser Mannschaft werden”, sagt die ÖFB-Teamspielerin wenige Tage vor dem Start in die neue Saison der Bundesliga.
Altach Die schönsten Geschichten in der Kindheit beginnen noch heute mit „Es war einmal“ … Bei Viktoria Pinther war es der Traum, als Fußballerin einmal im Ausland zu spielen. Denn ihre Liebe zum Fußball entdeckte die Neo-Altacherin bereits im zarten Alter von fünf Jahren. „Mein Vater hat sich immer schon für Fußball interessiert, meine Mutter war anfangs doch ein wenig geschockt“, erzählt die 22-Jährige, die im beschaulichen Stadtbezirk Oberlaa in Wien aufgewachsen ist. „Wir hatten einen Heurigen, da habe ich mit dem Ball gegen die Wände geschossen. Aber ich habe auch im Käfig mit den Jungs gespielt durfte mit sechs Jahren bei Rapid-Oberlaa mitspielen.“
Der Traum lebte weiter, als sie ins das Frauenfußballzentrum nach St. Pölten wechselte, die Fußball-Ausbildung intensivierte und die Handelsschule abschloss. Als 15-Jährige wagte sie mit dem Wechsel zum SKV Altenmarkt den Schritt in den „richtigen Fußball“. Und da schließt sich am kommenden Sonntag der Kreis. Das Mädchen, das einmal von der großen Fußballwelt träumte, kehrt als Führungsspielerin nach Altenmarkt zurück. Beginnt doch für die SPG Altach/FFC Vorderland die Saison mit dem Auswärtsspiel in Salzburg.
„Ich will Vollgas geben, viele Tore machen und meine Vorbildfunktion ausüben.“
Viktoria Pinther über ihre persönlichen Ziele in Altach
Eine brisante Konstellation, die auch Pinther schmunzeln lässt. Dennoch sieht sich die ÖFB-Teamspielerin noch nicht am Ende ihrer Reise. Vielmehr glaubt sie an einen Neubeginn. Ist doch ihre Karriere, die über Jahre hinweg steil nach oben ging, im Jänner jäh gestoppt worden. Bei der Angreiferin im Dienste des deutschen Bundesligaklubs Bayer 04 Leverkusen war ein Bandscheibenvorfall festgestellt worden. „Das war ein Schock für mich. Eine solche Verletzung ist im Fußball nicht normal. Ich hatte irre Schmerzen, konnte kaum mehr gehen, geschweige denn trainieren.“ Über Monate hinweg war Pinther, die so gerne alles gibt, am Spiel und im Training, gezwungen, kleine Schritte zu machen. „Es war schon eine Kopfsache“, sagt sie heute. Es war zwar keine Operation notwendig, doch in Zusammenarbeit mit der Physioabteilung des Klubs und des Nationalteams stellten sich anfangs nur kleine Verbesserungen ein. „Da waren Höhen und Tiefen dabei“, sagt sie heute, da sie die Vorbereitung in Altach fast vollständig mitgemacht hat. „Ich habe gelernt, auf den Körper zu hören.“ Und die jungen Spielerinnen im Kader lernen gerade von den Erfahrungen und der Qualität der Teamspielerin. „Ich bin super aufgenommen worden. Und klar, ich bin mir schon bewusst, dass ich eine Führungsrolle einnehmen soll.“ Das mache sie gerne, zumal es auch für sie selbst ein nächster Entwicklungsschritt sei.
Viel Spannung vor dem Auftakt
Der FFC Vorderland ist für das Mitglied der erfolgreichen österreichischen EM-Mannschaft von 2017 keine Unbekannte. Gastierte sie damals doch mit St. Pölten nach der EM und ihrem Elfmetertor im Viertelfinale gegen Spanien und dem späteren Halbfinal-Aus zum Ligaauftakt in Röthis – und stellte sich gleich mit zwei Treffern im Ländle vor.
Nun will die Stürmerin, die sich als Stadtmensch bezeichnet, aber auch die Ruhe auf dem Land liebt, Tore für Altach erzielen. Für den Klub selbst, hat sie wie die Kärntnerin Julia Kofler (22), die von Bremen ins Ländle wechselte, nur Lob. Ob Infrastruktur, das Reisen im SCRA-Bus („In Deutschland waren die Wege auch weit“) oder die Heimspiele im Stadion – all das sei perfekt. Beste Voraussetzungen also für Pinther, ihren einstigen Traum weiter zu leben. Altach als Sprungbrett für einen nächsten Auslandstransfer? „Warum nicht, ich möchte noch was sehen …“ Frankreich, England, die USA – Nationen, in denen der Frauenfußball einen hohen Stellenwert besitzt. Vorerst will sie mit der Mannschaft dafür sorgen, dass auch in der heimischen Liga die Qualität mehr und mehr steigt.
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