Alpla HC Hard unterliegt Toulouse im Europacup

Die roten Teufel vom Bodensee verlieren Hinspiel der Qualifikationsrunde zur EHF European League gegen Franzosen mit 23:27.
Hard Am Ende stand es 23:27 (10:13) auf der Anzeigetafel der Sporthalle am See. Ein Ergebnis, dass den amtierenden österreichischen Meister noch etwas Hoffnung lässt für das Rückspiel nächstes Wochenende in Toulouse. Noch mehr Hoffnungen auf eine Sensation gegen den Favoriten aus Frankreich hatten die rund 1000 Zuschauer in Hard nach den ersten zwanzig Minuten. Denn da lieferte die Mannschaft von Trainer Hannes Jon Jonsson, der somit auf internationalen Parkett sein Pflichtspieldebüt als Coach für Hard gab, eine richtig starke Performance und führte mit 10:13. Der Grund dafür lag auf der Hand: Hards Goalie Golub Doknic agierte als Top-Rückhalt und seine Mitspieler auf dem Feld präsentierten sich als kompakte Einheit – sowohl in der Deckung als auch in der Offensive. Die Gäste aus Frankreich mit dem Ex-Fivers-Kreis Tobias Wagner wirkten durchaus überrascht.
“Die Chancen im Rückspiel sind durchaus da. Vier Tore Rückstand kann man wettmachen. Wir haben gesehen, dass wir, sofern wir solide Handball spielen, mit Toulouse mithalten können“.
Hannes Jon Jonsson, Trainer Alpla HC Hard
Knacks in der Partie
Doch plötzlich kippte die Partie. Toulouse schien den Schlüssel ins Spiel gefunden zu haben und startete einen unglaublichen Lauf. Bis zum Ende der ersten Halbzeit drehte man das 7:10 in eine 13:10-Führung. “Diese Phase war wohl ausschlaggebend für unseren Sieg. Dazu sind wir auch noch stark in die zweite Halbzeit gestartet. So einen Lauf auf internationaler Bühne habe ich selten erlebt,” erklärte Toulouse-Legionär Wagner nach Spielende.
Hards Überzeugung war wie weggeblasen, erst nach fünf Minuten im zweiten Spielabschnitt schrieb man in Person von Spielmacher Ivan Horvat, bester roter Teufel am Parkett, wieder am Scoreboard an und beendete die 14-minütige Durststrecke. “Dieser Negativlauf hat uns wirklich viel gekostet. Denn der Start war richtig gut von uns. Wir sind einfach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen”, erklärte Hard-Kapitän nach Spielschluss.
“So einen Lauf, wie wir ihn vor und kurz nach der Halbzeit hatten, habe ich auf internationaler Bühne selten erlebt”
Tobias Wagner, Spieler Toulouse Handball
Aufbäumen im zweiten Durchgang
Dennoch ließ sich die Jonsson-Truppe keineswegs hängen und kämpfte sich wieder ran. Der Isländer auf der Bank suchte nach Lösungen in der Offensive und fand sie, indem er in vielen Situationen einen siebten Feldspieler für den Tormann brachte. Was Wirkung zeigte. “Es war augenscheinlich, dass wir uns offensiv schwertaten, der siebte Feldspieler hat uns sicher geholfen, wieder an Toulouse ranzukommen. Trotzdem ist klar, dass wir die Partie in den Phasen vor und kurz nach der Halbzeit liegen gelassen haben”, so Jonsson nach seinem Debüt. Der Glaube, die Partie im Rückspiel noch drehen zu können, ist beim 41-Jährigen vorhanden, “weil wir gesehen haben, dass wir mit ihnen, sofern wir solide Handball spielen, ohne Weiteres mithalten können. Vier Tore Rückstand kann man wettmachen”.
Handball, EHF European League
1. Qualifikationsrunde, Hinspiel
Alpla HC Hard – Toulouse Handball 23:27 (10:13)
Sporthalle am See, 1000 Zuschauer, Maike Merz (GER), Tanja Kuttler (GER)
Tore für Hard: Doknic, Hurich, Edionwe; Antanavicius 1, D. Schmid 4, Raschle 2, M. Schmid 1, Schwaärzler 1, Predragovic 3, Horvat 9, Stojanovic 2, Maier, Fritsch, Schnabl, Kritzinger, Schweighofer,



