Österreichs Rodel-Asse im Olympia-Eiskanal

Österreichs Rodel-Asse fühlen sich im Olympia-Eiskanal in Yanqing wohl. Jonas Müller reist am Sonntag nach.
YanqinG Während Topnationen wie Deutschland unwürdige Coronazustände in Peking beklagen, zeigen sich Österreichs Rodel-Asse nach den ersten Trainingsfahrten im 1,6 km langen Eiskanal in Yanqing, wo vom 5. bis 10. Februar bei den Olympischen Winterspielen der Saisonhöhepunkt steigt, mehr als zufrieden. „Anfangs war etwas Geduld gefordert, jetzt passt aber alles. Wir haben uns die besondere Charakteristik ausweisenden Bahn stufenweise erarbeitet und fahren mittlerweile von den olympischen Starthöhen weg. Der Charakter ist sehr speziell und mit keiner anderen Bahn vergleichbar. Sie ist von oben bis unten anspruchsvoll, braucht viel Gefühl. Es ist eine Herausforderung hier zu rodeln, macht aber viel Spaß und genau diesen Eindruck das vermittelt mir die Mannschaft“, betont Rene Friedl. „Es ist eine gemeinsame Challenge, sowohl für die Aktiven als auch die Betreuer. Wir tauschen uns untereinander ständig aus, jeder bringt sich ein, bei uns gibt es keine Geheimnisse“, ergänzt der ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor.
Thomas Steu und Lorenz Koller. FIL
„Cool und anspruchsvoll“
Trotz der Kapriolen bei der Anreise und den strengen Coronamaßnahmen im Yanqing National Sliding Center sprachen der Bludenzer Thomas Steu und sein Doppelsitzerpartner Lorenz Koller aus Tirol nach den ersten Testfahrten „von einer extrem coolen und anspruchsvollen Bahn. „Lorenz und ich haben uns hier sofort wohl gefühlt und kommen gut voran. Wir haben aktuell vor Ort zwar drei Trainer weniger als ursprünglich geplant, machen aber von Tag zu Tag Fortschritte. Alle hängen sich voll rein, das Team arbeitet perfekt zusammen und so versuchen wir, in kleinen Schritten die Tücken der Bahn zu erkunden“, schwärmt Steu, der mit Koller im letzten Winter mit den Erfolgen im Gesamtweltcup sowie in olympischen Doppelsitzer und im Sprint den Grand Slam des Rodelsports holte. „Ich glaube, dass uns die Länge der Bahn, mit einer Fahrzeit von rund 58 Sekunden die längste Eisrinne der Welt, definitiv in die Karten spielt. Im Vergleich zu anderen Bahnen gibt es gleich mehrere Schlüsselstellen. Den oberen Streckenabschnitt musst du richtig gut treffen, sonst verlierst man viel Geschwindigkeit. Ein weiteres Kriterium ist die krumme Gerade im unteren Streckenbereich die bergab und bergauf verläuft. Ungewöhnlich und ganz speziell ist natürlich auch der Kreisel (Anm. 360-Grad-Kurve), weil eigentlich sonst im Weltcup auf keiner Bahn vorkommt.“
Yannick Müller mit Armin Frauscher. FIL
Grünes Licht für Jonas Müller
Während Steu/Koller so wie der Bludenzer Yannick Müller mit Armin Frauscher erste Eindrücke von der Olympiabahn sammeln, gibt es auch für Jonas Müller gute Neuigkeiten. Nachdem der 2020-Sprintweltmeister vor einer Woche bei der Anreise (Anm. positiver Coronatest bei ÖRV-Präsident Markus Prock) aus Vorsichtsmaßnahmen als Kontaktperson so wie Hannah Prock und das Trainerduo Peter Penz und Robert Manzenreiter zu Hause bleiben musste, kann Müller so wie die anderen Teammitglieder am Sonntag die Reise nach Peking antreten.

„Glücklicherweise waren auch alle weiteren PCR-Tests bei uns negativ und wir konnten die Zeit mit Trainingseinheiten in Innsbruck und Oberhof nützen. Wir waren ständig mit den Teamkollegen im Kontakt und freuen uns natürlich, dass wir grünes Licht erhalten haben und vielleicht in zusätzlichen Fahrten den Trainingsrückstand kompensieren können“, so Müller.
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