„Ich wollte allen etwas zurückgeben“

Ariane Rädler rekapituliert ihren dritten Platz im Weltcup-Super-G von Zauchensee.
Schwarzach Er war eine großeErleichtung, der dritte Platz im Weltcup-Super-G in Zauchensee. „Ich war überwältigt von den Emotionen, habe mich extrem gefreut, dass dieser Traum wahr geworden ist“, erzählt Ariane Rädler Chefredakteur Gerold Riedmann bei Vorarlberg LIVE. Den Grundstein dafür habe man schon zu Weihnachten gelegt: „Mit Heimvorteil konnten wird uns auf der Strecke sehr gut vorbereiten.“ Die Funksprüche von Nici Schmidhofer – die Weltmeisterin ist noch nicht ganz fit und war als Vorläuferin im Einsatz – haben ebenfalls sehr geholfen: „Es sei besser und leichter zu fahren als damals im Training, hat die Schmidi gefunkt. Eine wichtige Info. Da wusste ich, dass ich riskieren kann.“
Das Gefühl war gut
Rädler sah auch in der niederen Startnummer einen Vorteil. „Ich habe im Ziel gewusst, dass ich nicht ganz schlecht unterwegs war. Marie-Michele Gagnon, die vor mir über die Piste ging, war ja am Vortag in der Abfahrt zu Platz fünf gefahren. Und mein Gefühl während der Fahrt war auch gut.“ Sie habe es dann genossen, auf dem roten Leaderthron zu sitzen, erzählt die 26-Jährige: „Das war ein neues Erlebnis für mich. Ich wusste: Da muss ich jetzt ganz schnell drauf. Denn wer weiß, wie lange ich da bleiben kann.“
Rädler schätzt den ersten Stockerlplatz ihrer Karriere hoch ein, weil er von einer langen Leidensstrecke begleitet wurde. Nach dem Aufstieg in den ÖSV-B-Kader 2014/15 folgten eine Knöchelverletzung und gleich vier Kreuzbandrisse. „Es war ein extremes Auf und Ab in den vergangenen Jahren. Ich habe mich immer zurückgekämpft, auch weil ich durch die Familie, die Freunde und die Trainer große Unterstützung fand. Die Kreuzbandrisse taten nicht nur mir weh, sondern auch meiner Umgebung. Ich wollte allen etwas zurückgeben, die für mich da sind und hinter mir stehen. Den Erfolg schätzt man umso mehr, wenn man so viele Rückschläge erlebt hat.“ Ein wichtiger Baustein in der eigenen Karriere, aber auch für die anderen starken Vorarlberger Rennläufer ist das Olympiazentrum in Dornbirn: „Wir sind seit vier, fünf Jahren ein Superteam im Olympiazentrum. Dort ist alles beisammen, es stehen uns Sportwissenschaftler, Ernährungsberater, Physiotherapeuten oder eine medizinische Betreuung zur Verfügung. Das ist ein wichtiger Punkt, dass wir jetzt langsam, aber sicher an die Spitze kommen. Es war nur eine Frage der Zeit. Motiviert sind alle, wir pushen uns gegenseitig und freuen uns füreinander.“
Gerüstet für die Kombination
Was Rädler noch verraten hat: Die Kombination ist für sie bei den Peking-Winterspielen neben dem Super-G und der Abfahrt ebenfalls ein Thema. „Wir haben vorgesorgt, haben uns bei den österreichischen Meisterschaften im vergangenen Jahr schon mit FIS-Punkten versorgt“, ist sie für einen Kombi-Start gerüstet.
Nach zwei Tagen durchatmen zu Hause in Möggers geht es für Rädler mit einem Trainingstag weiter, ehe die Anreise zum nächsten Weltcup-Schauplatz nach Cortina wartet. „Ich hätte gerne mit allen in Möggers ein wenig gefeiert. Leider geht das aber aufgrund der Pandemiesituation derzeit nicht. Ich bin aber sicher, wir werden es nach der Saison nachholen können.“