Das sind die zwölf Vorarlberger Sportler in Penking

Österreich nominierte 104 Athleten, darunter zwölf aus Vorarlberg, für die Winterspiele in Peking 2022.
Wien Die Würfel sind gefallen: Insgesamt 104 Athleten, 42 weibliche und 62 männliche, werden Österreich bei den 24. Olympischen Winterspielen vom 4. bis 20. Februar 2022 in Peking vertreten. Vorarlberg ist mit vier Alpinen, drei Snowboardern, zwei Rodlern sowie je einer Athletin im Eiskunstlauf und Skispringen sowie einem Bobfahrer vertreten. Zudem wurde Bob-Anschieberin Magdalena Baur als Ersatzfreu nominiert. Es ist zugleich das größte Ländle-Kontinent in der Geschichte bei Winterspielen. Bei den bisherigen Winterspielen gab es für Vorarlberg insgesamt 20 Medaillen, davon neun Goldene, acht Silberne und drei Bronzene. Die ersteN Ländle-MedailleN holten am 2. Februar 1948 in St. Moritz in der Abfahrt Trude Jochum-Beiser mit Silber und Resi Hammer mit Bronze. Vor vier Jahren gewann Katharina Liensberger am 24. Februar Silber im Mixe-Teambewerb.
Triple für Hämmerle und acht Olympiadebütanten
Alessandro Hämmerle (28) Nach dem Superjahr 2021 mit fünf Weltcupsiegen, dem dritten Gewinn der SBX-Kristallkugel in Folge und WM-Silber ist die Zeit reif für eine Olympiamedaille. Der Gaschurner steht vor seinen dritten Winterspielen und zählt damit zu den Routiniers unter den Athleten. Nach Rang 17 in Sotschi und Platz sieben vor vier Jahren in Pyeongchang will er dieses Mal das Olympia-Gastgeberland mit Übergepaäck verlassen. Dafür hat er zwei Chancen: im Einzel und im Mixed.

Katharina Liensberger (24) konnte bereits vor der Skisaison für Peking buchen. Als Siegerin im Slalom-Weltcup und 2021-Doppelweltmeisterin in den Disziplinen Torlauf und Parallelbewerb, sowie dank der WM-Bronzemedaille letzten Winter im Riesentorlauf kam man an der Göfnerin bei der Olympia-Aufstellung nicht vorbei. Neben ihren Lieblingsdisziplinen könnte Liensberger auch für den Mannschaftsbewerb infrage kommen.

Thomas Steu (27) Der Bludenzer und Teamkollege Lorenz Koller (27) aus Tirol verfehlten 2018 in Pyeongchang als Vierte um 0,297 Sekunden eine Olympiamedaille. Trotz Verletzungspech verbuchten die Dominatoren des Weltcups 2020/21 in diesem Winter bei fünf Weltcupstarts je zwei erste und zweite Plätze sowie einen vierten Rang. Der Doppelsitzerbewerb in Peking findet am 9. Februar, dem 28. Geburtstag von Steu, statt.

Lukas Mathies (30) Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Der Raceboarder aus St. Gallenkirch hat sich nach seinem coronabedingten Kaltstart im Jänner aufgrund seiner Leistungen eine zweite Olympiachance verdient. 2014 war der Montafoner in Sotschi – Plätze fünf (PLS) bzw. sechs (PGS) – am Start, die Bewerbe in Peking könnten für ihn zugleich Krönung und Ende einer erfolgreichen Karriere bedeuten.

Kristian Huber (24) Nach Josef Oberhauser (1972) und Jürgen Loacker (2006 und 2010) wird der Feldkircher als dritten Vorarlberger Bobsportler zu olympischen Ehren kommen. Der Ex-Leichtathlet kommt als Anschieber von Pilot Benjamin Maier zum Einsatz. In Olympiawinter durfte sich Huber als Bremser in allen sieben Weltcuprennen über Top-8-Ränge freuen. Herausragend Platz zwei in Altenberg und drei in Winterberg.

Julian Lüftner (28) Aufgewachsen in der kleinen Tiroler Gemeinde Zams, wohnt und trainiert der Snowboardcrosser seit Jahren in Vorarlberg. In der Montafoner SBX-Hochburg gehört er praktisch zur „Familie“. Mit drei Plätzen in den Top-15 und einem Stockerlplatz – Rang drei beim Weltcup in Krasnoyarsk – hat er sich das Olympiaticket verdient.

Olga Mikutina (19) hat mit dem achten Platz bei der Weltmeisterschaft in Stockholm 2021 einen Olympia-Quotenplatz für den östereichischen Eiskunstlaufverband gesichert. Nach einer Vorbereitung mit Verletzungssorgen möchte die Läuferin des Feldkircher Eislaufvereins Montfort unter den Fittichen von Trainerin Elena Romanowa in Peking eine weitere Talentprobe abgeben.

Yannick Müller (22) Der jüngere der beiden Müller-Brüder zählt mit seinem Teamkollegen Armin Frauscher (27) zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten im Rodel-Doppelsitzer. In diesem Weltcupwinter belegte das ÖRV-Duo bei der Olympiageneralprobe in Yanqing Rang vier und verbuchte je einen dritten, sechsten und achten Platz. Sowohl für den Bludenzer als auch den Tiroler ist es die erste Teilnahme an Winterspielen.

Eva Pinkelnig (33) Die Konstanz der Vorarlbergerin in dieser Saison ist beeindruckend. In den letzten acht Springen in dieser Saison jeweils unter den Top-Elf platziert – und das in einer starken ÖSV-Mannschaft. Noch fehlt der Eva ein Stockerlplatz, doch vielleicht hat sich die WM-Medaillengewinnerin dies für die Winterspiele aufgespart.

Ariane Rädler (26) kann mit dem dritten Platz im Super-G in Zauchensee fix mit einem Olympiaticket rechnen. Der Rennläuferin vom SC Möggers zeigte auch in der Abfahrt mit einem elften Rang aufsteigende Form. Und selbstverständlich ist Rädler, wie schon bei der Weltmeisterschaft in Cortina d‘Ampezzo im vergangenen Jahr, wieder für die Kombination ein Thema.

Christine Scheyer (27) hat sich den Olympiatraum erfüllt. Als Topresultate in diesem Winter stehen in der Abfahrt die Plätze fünf (Lake Louise) zehn (Zauchensee), damit war sie zweimal zweitbeste ÖSV-Läuferin in dieser Disziplin. Die Götznerin bildet mit Ariane Rädler, Ramona Siebenhofer, Mirjam Puchner, Tamara Tippler und Cornelia Hütter das ÖSV-Aufgebot für die schnellen Disziplinen.

Johannes Strolz (29) ist sich mit dem Sieg in Adelboden in das rot-weiß-rote Olympiateam gefahren. Der Warther hat sich außerdem bei einer Abfahrt in Tarvis die nötigen FIS-Punkten für einen Start in der Kombination besorgt. Und möglicherweise kommt der Allrounder sogar in den Genuss eines dritten Bewerbs in Peking: Erstmals in der Vorarlberger Geschichte von Winterspielen wird nun ein Sohn eines Olympiasiegers im Zeichen der fünf Ringe antreten. Papa Hubert war 1984, 1988 und 1992 bei Winterspielen dabei und holte in Calgary 88 Gold in der Kombination und Silber im Slalom.

Magdalena Baur (27) Die ehemalige Mittelstreckenläuferinnen, , die in Innsbruck Sportwissenschaften studiert hat, wurde als Backup-Anschieberin von Piloten Katrin Beierl und Bremserin Jennifer Onasanya nominiert. Ob die Lauteracherin die Reise nach Peking mitmachen wird, ist noch offen.