Bei der Zieleinfahrt brachen in der Hinterplärsch alle Dämme

Familie und Freunde von Thomas Steu feierten im Bludenzer Eiskanal.
Bludenz Es ist 22.08 Uhr Ortszeit, als Thomas Steu/Lorenz Koller die letzte Schlüsselpassage im Eiskanal von Yanqing erfolgreich passieren. Gleichzeitig ist es 15.08 Uhr in Hinterplärsch, wo sich der Rodelclub Bludenz versammelt hat. Mit Fahnen, Vuvuzelas und Tee harren rund 50 Personen beim Public Viewing in Eiseskälte aus. Mittendrin dabei sind die Eltern des frischgekürten Bronzemedaillengewinners, Martina und Bernhard Steu.
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Das Bangen und Hoffen in der Kälte hat sich gelohnt, wie die Emotionen nach der Zieldurchfahrt bestätigen: „Ich konnte die ganze Nacht nicht richtig schlafen“, berichtete Papa Steu, als die Medaillenzeremonie über den Bildschirm flimmerte, von der Aufregung in der Familie: „Heute werden wir wohl noch gemeinsam feiern, da überwiegt aber sicher die Freude der Müdigkeit. Die Jungs haben einen super zweiten Lauf hingelegt und hatten am Schluss etwas Glück, aber alles in allem war das sicher verdient. Der dritte Platz war sehr gut abgesichert“, kommentierte er das Ergebnis.

Ebenfalls voll des Lobes war Helmut Tagwerker, Obmann des Rodelclubs: „Eine Medaille haben wir, damit ist die Freude riesig.“ Dass er persönlich zwar eher mit einer Silbernen geliebäugelt hätte, ändere für ihn nichts am sensationellen Erfolg: „Wir sind mit Bronze natürlich vollkommen zufrieden. Sieg und Niederlage liegen oft nah zusammen, das ist wunderbar so.“ Nach dem ersten Durchgang verlautbarte Tagwerker beim Public Viewing noch die wichtige Devise: „Einfach voll auf Angriff, Jungs!“ Und hat die aus seiner Sicht gehalten? „Ja, das haben sie gut umgesetzt, die Steigerung war auf jeden Fall zu sehen.“

Darüber jubelte auch Stadtchef Simon Tschann. Von Martina Steu mit rot-weiß-roten Streifen auf der Stirn und den Wangen markiert, war er perfekt ausgestattet: „Man ist als Bürgermeister natürlich stolz, endlich wieder einmal Edelmetall in der Stadt zu haben. Dem Thomas möchte ich ganz persönlich gratulieren.“ Zugeben musste er, dass im Rathaus wohl über den Nachmittag nicht ganz effektiv gearbeitet wurde: „Ich glaube, im Büro haben alle das Rennen geschaut.“ Ob dort auch die Dämme brachen, ist unbekannt.
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