Heimvorteil als Trumpfkarte für Handballteam

Runderneuertes Männerteam trifft heute in Bregenz in der WM-Qualifikation auf Estland.
Bregenz „Dieser Weg wird kein leichter sein, er wird steinig und schwer.“ ÖHB-Teamchef Ales Pajovic gibt sich keinen Illussionen hin. Österreichs Handball-Männerteam muss in der Mission sechste Endrunde in Folge bei einem Großevent zwei richtige Brocken aus dem Weg räumen. Zum Auftakt der Qualifikation trifft man heute (19 Uhr) in der Handballarena Rieden auf Estland und am Sonntag (18.40 Uhr) steigt in Tallinn das Rückspiel. Sollte man die Hürde meistern, würde man sich am 13. April, abermals in Bregenz, bzw. drei Tage später auswärts gegen Island um das Ticket bei der WM-Endrunde im Jänner 2023 in Schweden und Polen duellieren.
Nach dem Vorrunden-Aus und 20. Rang bei der EURO 2022 vor zwei Monaten kam es zu einem Generationswechsel im ÖHB-Team. Arrivierten Akteure wie Gerald Zeiner, Fabian Posch, Janko Bozovic oder Boris Zivkovic fehlen aus verschiedensten Gründen, und Lukas Hutecek und Julian Ranfl müssen wegen Verletzungen passen. „Die Partie gegen Estland ist auch eine Art Blick in die Zukunft. Die Routiniers Niko Bilyk, Robert Weber, Seppo Frimmel, Tobi Wagner und Lukas Herburger sollen es mit Hilfe der jungen Wilden diesmal richten. Obwohl zehn der 16 Spieler im Kader weniger aus zehn Länderspiele absolviert haben, bleibt das Ziel unverändert. Wir wollen in die nächste Runde weiterkommen“, so Pajovic.
Gute Erinnerung an Premiere
Der 22. Auftritt des Männerteam in der Geschichte in Vorarlberg und siebte in Bregenz ist für 43-jährigen Slowenen auch ein Zeitreise an den Beginn seiner Arbeit als ÖHB-Teamchef. Bei seinem Debüt am 11. April 2019 gab es in Dornbirn einen 29:28-Sieg gegen den regierenden Europameister Spanien. „Natürlich erinnere ich mich gerne an dieses Spiel und die prächtige Stimmung zurück. Die handballverrückten Fans im Ländle haben uns damals zur Höchstleistung getrieben und jetzt hoffe ich und die Jungs, dass sich der Heimvorteil auch diesmal wieder als Trumpfkarte erweist“, betont Pajovic.
Eine wichtiger Erfolgsfaktor für den ÖHB-Teamchef ist neben einer maximalen Einsatzbereitschaft in der Defensive auch eine staible Leistung der beiden Tormänner. „Die überdurchschnittlichen Fähigkeiten von Golub (Anm. Doknic) sind im Ländle ja hinreichend bekannt. Doch auch Ralf (Anm. Häusle) und Consti (Anm. Möstl) haben in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass sie das Zeug zu Topleistungen haben. Bei Golub und Ralf hoffe ich natürlich, dass sie als Lokalmatadore mit ihrem Paraden die Stimmung noch mehr anheizen und sich die Euphorie auf die gesamten Mannschaft überträgt. Jeder im Team muss seinen Beitrag dazu leisten, damit wir schon im Hinspiel den Grundstein für das Weiterkommen legen.“
Statistik spricht für Österreich
Dass die Esten eine nehmbare Hürde sind, zeigt die Statistik: In elf Duellen gab es acht Siege, ein Remis und zwei Niederlagen. Letztmals stand man sich in der letzten EM-Quali gegenüber, in der man sich im November 2020 in Graz mit 31:28 und im April des letzten Jahren in Tallinn mit 31:27 durchsetzen konnte.
Dass Bregenz ein erfolgreicher Boden für Duelle gegen Estland ist, zeigte sich auch am 12. Jänner 2008 im 100. Länderspiel von Ex-Teamchef Rainer Osmann, der heute als Ehrengast erwartet wird. Zu den erfolgreichsten ÖHB-Werfer beim 34:31-Erfolg zählte der Harder Robert Weber mit sieben Treffern. Während Weber heute seine 201. Länderspiel bestreitet ist es bei den Gästen Mait Patrail (33), der zum 100. Mal das estnische Teamtrikot trägt. Der Deutschland-Legionär war 2008 ebenfalls dabei uns erzielte sechs Treffer.
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