Alles oder nichts
Für Tage wie diese trainieren Sportler, für Tage wie diese braucht es keine gesonderte Motivation. Bereit sein, wenn die Leistung gefordert ist. Für Österreichs Fußballer ist es das Play-off-„Geschenk“, über die Hintertür doch noch zu einer Weltmeisterschaft fahren zu dürfen. Die weltgrößte Bühne des Fußballs ist noch eine Stufe über eine Europameisterschaft oder ein Champions-League-Finale zu stellen.
Dessen bewusst sind sich auch zwei der wichtigsten Protagonisten von heute Abend, Gareth Bale und David Alaba. Beide tragen (noch) dasselbe Vereinswappen der Königlichen aus Madrid, beide haben sich schon im Vorfeld des „Clásico“ über das bevorstehende Entweder-Siegen-oder-Fliegen-Spiel unterhalten. „Auf Englisch“ scherzte Österreichs Teamkapitän auf eine Journalistenfrage, wie denn das Gespräch verlaufen sei. Dass Bale schon drei Tage vor dem „Clásico“ Real verließ und nach Wales reiste, hat ihm in Madrid nicht zum ersten Mal böse Kommentare eingebracht. Doch es unterstreicht, welchen Stellenwert eine mögliche WM-Qualifikation für den 32-Jährigen hat. Dafür kehrt er den Teamplayer hervor, dafür wischt er etwaige Fitnessprobleme vom Tisch. Kein Wunder liegt die letzte walisische WM-Teilnahme doch lange, lange zurück (1958).
„Dafür lieben und leben wir Fußball.“ Selbst ein mit 28 Klubtiteln dekorierter Alaba spürt die Magie dieser „Alles-oder-Nichts“-Spiele. Wenn nach 90 Minuten noch nicht Schluss ist, wenn die Nachspielzeit keine Entscheidung bringt und der letzte Elfmeterschuss entscheidet.
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