Zulassung da, Tabakovic im Sommer weg

Sport / 23.03.2022 • 20:59 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Sollte die Austria den sportlichen Aufstieg schaffen, bekommen die Fans nächste Saison im Reichshofstadion Bundesligafußball zu sehen.steurer
Sollte die Austria den sportlichen Aufstieg schaffen, bekommen die Fans nächste Saison im Reichshofstadion Bundesligafußball zu sehen.steurer

Reichshofstadion bereit für Bundesliga, Schweizer Goalgetter ist in neuer Saison schon fix dort.

Lustenau In Länderspielpausen tut sich im Fußballgeschäft bekannterweise immer viel, die aktuelle hat auch Auswirkungen auf Austria Lustenau. Während die Geschäftsstelle der Grün-Weißen gestern per Post die freudige Nachricht aus Wien bekam, dass das Reichshofstadion bei etwaigem Aufstieg bundesligatauglich ist, erfuhr die VN, dass Goalgetter Haris Tabakovic Lustenau im Sommer verlassen wird. Den Schweizer zieht es in Österreichs Bundeshauptstadt und er wird bei Austria Wien einen Vertrag unterschreiben.

Austria Wien statt Lustenau

Tabakovic, der sich seit seinem Wechsel im Herbst 2019 vom ungarischen Klub Diosgyor nach Lustenau sofort als Torschütze vom Dienst etablierte, wurde schon in der Winterpause mit den Veilchen aus Wien-Favoriten in Verbindung gebracht. Doch der Transfer scheiterte, wohl mit dem Hintergrund, dass der Kontrakt von Tabakovic nach Ablauf der Saison ausläuft, er dann ablösefrei zu haben ist.

Der Schweizer mit bosnischen Wurzeln erzielte bis dato in 44 Pflichtspielen 41 Tore, dazu lieferte er zehn Assists. In der laufenden Spielzeit erzielte der 27-Jährige 22 Treffer und ist maßgeblich am bis dato erfolgreichen Abschneiden der Grün-Weißen beteiligt. Ab sofort hat Tabakovic nun die Chance, in den ausbleibenden neun Pflichtspielen sein aktuelles Team mit weiteren Volltreffern zum Meistertitel zu schießen – um dann als großer Held gen Osten zu ziehen. Von Lustenauer Vereinsseite gab es gestern noch kein offizielles Statement bezüglich des Wechsels.

Hurra, die Zulassung ist da

Ein erster großer Schritt aus Klubsicht in Sachen Bundesliga wurde mit dem Erhalt der Stadionzulassung getan. Der Senat 3 der Österreichischen Bundesliga hat nach intensiver Prüfung der eingereichten Unterlagen der Grün-Weißen das Reichshofstadion als bundesligatauglich eingestuft. Nun ist der infrastrukturelle Weg für die Grün-Weißen frei, die Saisonen 2022/23 und 2023/24 in der Bundesliga im Reichshofstadion zu spielen. Schlagend wurde dabei die Ausnahmegenehmigung, die die Bundesliga der Austria gewährte. Demnach lässt man es noch einmal gelten, in Österreichs höchster Liga zu spielen, ohne die infrastrukturellen Vorgaben dafür voll erfüllen zu müssen. Der Austria wurde aufgrund des nachgewiesenen Neubauprojektes ein Nachlass bei gewissen A-Kriterien zum Stadion von 20 Prozent für die nächsten zwei Saisonen bis Sommer 2024 gewährt. Beispiel: Normalerweise ist von der Bundesliga 1000 Lux Stärke beim Flutlicht gefordert, die Austria darf mit nur 800 Lux auskommen. „Wir sind froh über die Zulassung. Alle Beteiligten haben in den letzten Wochen sehr intensiv gearbeitet und viel Zeit investiert. Dafür wurden wir nun belohnt“, erklärt ein zufriedener Bernd Bösch, Vorstandssprecher der Lustenauer Austria.

Der nächste Schritt, den die Grün-Weißen setzen müssen, ist der Erhalt der Lizenz zur Bundesliga aus finanzieller Sicht. Da soll es laut Bösch aber keine großen Probleme geben, „wir gehen davon aus, dass wir diese in erster Instanz bekommen.“ Die Entscheidung fällt Mitte April.

Egal welche Liga

Das letzte Unterfangen in der „Mission Bundesliga“ gilt dem sportlichen Aufstieg. Da ist dann die Mannschaft gefragt. Der Rückstand der Mannschaft von Cheftrainer Markus Mader auf den FAC beträgt einen Punkt. Ein Misslingen der „Mission“ würde aus infrastruktureller Sicht keinen Beinbruch darstellen, „denn der Stadionbau wird ja weiter vorangetrieben, der ist losgelöst von der Ligazugehörigkeit“, erklärt Bösch. Dem pflichtet auch Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer bei: „Das Projekt ist voll auf Schiene. Alle Beteiligten haben das Thema Stadion mit all den Zusagen von Gemeinde und Land unter Dach und Fach gebracht, als man in Lustenau nicht daran dachte, sportlich um den Meistertitel mitzuspielen.“

„Die Zulassung tut gut. Das Stadionprojekt in Lustenau ist weiter voll auf Schiene.“