„Mit meinen Gedanken war ich oft in der Ukraine“

Olga Mikutina bei der WM wie in Peking auf Platz 14.
Montpellier Rang acht von der Weltmeisterschaft 2021 in Stockholm ließ sich nicht wiederholen. Aber Olga Mikutina kämpfte sich nach Platz 15 im Kurzprogramm auf den 14. Rang bei den Titelkämpfen in Montpellier. Das ist vom Ergebnis her jene Leistung, die sie auch bei den Olympischen Spielen in Peking abgeliefert hatte.
Eine Erkältung störte
Die Verletzungsprobleme und die psychische Belastung wegen des Krieges in ihrer Heimat waren bei der gebürtigen Ukrainerin in der Kür nicht zu übersehen. Sie lieferte 120,84 Punkte ab, in der Gesamtwertung standen damit nach dem Kurzprogramm (62,14) insgesamt 182,98 Zähler. Die Bestleistung der 18-Jährigen vom Feldkircher Eislaufverein liegt bei 198,77. In einem ansprechenden Auftritt zur Musik von Ludovico Einaudi waren es ein überdrehter Dreifach-Flip und ein Sturz beim Dreifach-Lutz, die wichtige Punkte kosteten. „Insgesamt bin ich zufrieden. Wenn man noch bedenkt, dass ich mich ein wenig erkältet habe, habe ich trotzdem gekämpft und es waren gute Elemente dabei, auch wenn nicht alles geklappt hat.“
Den Sturz beim Dreifach-Lutz erklärte die Gymnasiastin so: „Es gab einen kleinen Fehler. Meine Trainerin hat mich schon darauf hingewiesen. Der Sprung war schon hoch und ich konnte gut rausgehen. Im Absprung, aber am Ende war ich zu entspannt und bin deswegen gefallen.“
Die Situation in ihrem Geburtsland war nicht zu verdrängen, gab sie zu: „Ich war mit meinen Gedanken oft in der Ukraine und in meiner Freizeit habe ich sehr viele Nachrichten gelesen. Ein paar Mal war ich schon ein bisschen abgelenkt. Und mental war es nicht einfach. Das muss ich zugeben.“ Mit einem Herzen an der Trainingsjacke machte Mikutina bei der WM auf die Ukraine aufmerksam: „Wir vergessen die Leute nicht. Meine Mama wohnt mit mir in Vorarlberg, Papa ist auch in Sicherheit, aber nicht in Österreich.“
Die Medaillen gingen an Kaori Sakamoto, Loena Hendrickx und Alysa Liu, den US-Schützling von Viktor Pfeifer. FR-KO
„Ein paar Mal war ich schon abgelenkt. Mental war es nicht einfach.“
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