Der nächste Tapetenwechsel für “RW8”

Handball-Ass Robert Weber verlässt zum Saisonende die HSG Nordhorn.
Hard Die sportliche Zukunft von Vorarlbergs erfolgreichstem Handballer Robert Weber steht in den Sternen. Seit 14 Saisonen sorgt der 36 Jahre alte Harder nicht nur in der Deutschen Bundesliga mit seinen Toren am Fließband für Furore. Nach einer Saison beim HBW Balingen-Weilstetten und zehn erfolgreichen Jahren beim SC Magdeburg war der mit 2435 Treffern auf Rang fünf in der ewigen Torschützenliste der DHB-Bundesliga liegende Linkshänder im Sommer 2019 zur HSG Nordhorn-Lingen gewechselt. Nachdem der Klub aus der Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim im Südwesten Niedersachsens am Ende der Saison 2019/20 abgestiegen ist, im Vorjahr dank der Weber-Tore mit Mühe den Klassenerhalt schaffte und sich in der aktuellen Saison als Zweiter auf Aufstiegskurs befindet, hat man sich dazu entschlossen, in der kommenden Spielzeit getrennte Wege zu gehen.

Verjüngung des Kaders
„Für mich kam die Sache ehrlich gesagt etwas überraschend. Bevor ich Ende des letzten Jahres zur EM-Endrunde abgereist bin, wurde vereinbart, dass wir uns danach bezüglich meines im Juni auslaufenden Vertrages zusammensetzen werden. Als ich im Februar wieder nach Nordhorn gekommen bin, habe ich aber nichts gehört“, erklärt Österreichs WM- und EM-Rekordspieler und Rekordtorschütze. „Nach der Bitte um einen Gesprächstermin hat mir Geschäftsführer Matthias Stroot mitgeteilt, dass man den Kader deutlich verjüngen wolle, eine Trennung von mir unausweichlich sei. Weitere Details über das Gespräch möchte ich nicht nennen.“

Elf Tore im letzten Ligaspiel
Darüber, dass er bis Saisonende für die Rückkehr mit der HSG Nordhorn in die DKB-Eliteliga alles geben wird, lässt Weber keinerlei Zweifel aufkommen. Erst am Sonntag trug der Rechtsaußen mit elf Treffern maßgeblich zum 30:28-Heimsieg gegen Elbflorenz bei. „Obwohl ich vom möglichen Aufstieg nicht mehr profitieren würde, werde ich bis zum letzten Spiel, sofern mich der Trainer einsetzt, weiter alles geben. Ich werde beweisen, dass man auch im fortgeschrittenen Handballeralter noch absolute Topleistungen auf die Platte bringen kann“, betont Weber, der in seiner Zeit in Magdeburg ein Fernstudium für Sportmarketing abgeschlossen hat. „Ich will auf jeden Fall weiter Handball spielen. Ich habe immer noch Riesenspaß daran und bin körperlich topfit.“ Dass er nie ernsthaft verletzt gewesen ist, macht diese Entscheidung noch leichter. „Ich bin ein Kämpfer der alten Schule, habe nie wegen eines Wehwehchens gleich eine Pause gemacht, sondern immer versucht, meine Leistung zu bringen.“


Trotz der neuen Situation gibt sich Weber kämpferisch und hat den Blick nach vorne gerichtet: „Ich glaube an mich, bin nie ein Freund von Stillstand gewesen und weiß, was ich zu leisten imstande bin. Wenn sich eine Türe schließt, öffnet sich irgendwo eine. Ich werde in den nächsten Tagen meine Ohren offenhalten, meinen Berater kontaktieren und dann gemeinsam mit meiner Frau Lisa eine Entscheidung treffen.“

Hard oder Bregenz als Option?
Eine Kostprobe vom vielfältigen Wurfrepertoire des Flügelspielers gibt es beim WM-Qualifikationsspiel gegen Island am 13. April in Bregenz zu bestaunen. Und wer weiß, vielleicht trägt Weber ja nächste Saison das Trikot von Hard oder Bregenz.