„Immer das Feuer gespürt“

Sport / 15.04.2022 • 19:57 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
Letzte Anweisungen für Stefan Haudum. Der Mittelfeldmann spielt im Konzept von Ludovic Magnin eine wichtige Rolle.gepa
Letzte Anweisungen für Stefan Haudum. Der Mittelfeldmann spielt im Konzept von Ludovic Magnin eine wichtige Rolle.gepa

Der Cashpoint SCR Altach fühlt sich wohl in der Außenseiterrolle gegen den LASK.

Altach Der LASK ist nicht nur der klare Favorit in der Qualifikationsgruppe, für den Cashpoint SCR Altach bedeutet er Ende und Anfang zugleich. Denn mit dem heutigen Heimspiel (17 Uhr) endet die Hinrunde in der Qualirunde und eine Woche später beginnt in Linz die Rückrunde mit einer englischen Woche. Intensive Tage also für die Altacher, die vor allem im Kopf gefragt sind. Diesbezüglich, so zeigt der bisherige Verlauf, scheint das Team von Coach Ludovic Magnin einen kleinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu besitzen. Denn als Tabellenschlusslicht war man schon abgeschrieben, ehe mit der Nullnummer gegen Hartberg der Glaube an die eigene Stärke zurückkehrte.

Was Mittelfeldmotor Stefan Haudum (27) so nicht stehen lassen möchte. „Wir haben immer an uns geglaubt und uns nie auf aufgegeben. Dieses Denken war nie in der Mannschaft. Du hast immer das Feuer gespürt, auch in allen Trainings.“ Für den Oberösterreicher, der gegen den LASK wohl kein Wiedersehen mit Cousin Markus Raguz – der 23-Jährige ist erkrankt – feiern wird, laufe ein Prozess, der mehr und mehr greift. „Wir waren uns immer bewusst, dass wir da durch müssen.“ Bestärkt wird er in seiner Darstellung von seinem Trainer. „Wir kümmern uns nicht, was in den Köpfen der Spieler der anderen Mannschaften vorgeht“, sagt der 42-jährige Schweizer in Bezug auf einen möglichen leichten mentalen Vorteil, da die Situation Tabellenschlusslicht zu sein, bekannt ist. Vielmehr habe man sich mit der Außenseiterrolle arrangiert und fühle sich wohl dabei. Zumal es gegen die Linzer durchaus treffend ist. „Über die Rollenverteilung müssen wir nicht viele Worte verlieren. Der LASK hat nicht nur im Herbst im Europacup stark gespielt“, stellt Magnin zwar klar, zugleich aber betont er: „Wenn wir unsere Sache gut machen, wird es für jeden unserer Gegner schwer.“

Menschlich zusammengewachsen

Dass das Team von Magnin zusammengefunden hat, zeigte sich zuletzt recht deutlich. Ein maßgeblicher Grund dafür war der menschliche Zugang des Trainers und der Schulterschluss in puncto Spielweise. „Mir war immer klar, dass die Qualität der Mannschaft höher ist als die Punkteausbeute. Was auf menschlicher Ebene läuft, siehst du eben nicht gleich.“ Deshalb sei es den Spielern hoch anzurechnen, dass sie zu einer Einheit zusammengewachsen sind. Deshalb sei er auch überzeugt davon, dass selbst zwei Niederlagen gegen den Favoriten aus Linz „uns nicht umhauen“. „Ich wiederhole mich gerne: Abgerechnet wird am Ende. Und wenn jeder Einzelne von uns einen sachlichen und ehrlichen Job abliefert, bin ich überzeugt, dass wir uns retten werden.“

Ersatz für Nanizayamo

Personell wird es gegen den LASK zumindest eine Veränderung geben. Innenverteidiger Mickaël Nanizayamo ist krankheitsbedingt erst gestern wieder ins Training eingestiegen und wird deshalb nicht auflaufen. „Das kann ich verraten“, meinte Magnin mit einem Schmunzeln. Als Ersatz stehen mit David Bumberger (23), Pape Alioune (24) und Routinier Philipp Netzer (36) drei Spieler parat.

Was die Spielausrichtung betrifft, so wollen die Altacher an die letzten Auftritte anschließen, heißt: Kompakt auftreten und „defensiv leiden“, wie es der Trainer so gerne umschreibt. Zumal er richtig ins Schwärmen gerät, wenn er davon spricht, wie sich kein Spieler „zu schade ist, die Drecksarbeit zu leisten“. Diese Einstellung wird es laut Haudum auch brauchen, ist der LASK für den Eferdinger doch die „beste Mannschaft“ in der Qualigruppe. Diesbezüglich geht der Mittelfeldmotor mit gutem Beispiel voran. Zuletzt ist er mit der Aufgabe in seiner zentralen Position vor der Abwehr sichtlich gewachsen. „Ja, ich fühle mich wohl“, lautet sein eigenes Urteil. Es sei eben für jeden wichtig zu wissen, welche Rolle ihm zugeteilt sei. Nur so können die Abläufe im Spiel besser werden und die Automatismen greifen. Gerade als Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld nimmt Haudum diesbezüglich eine wichtige Rolle ein.

„Wir heben jetzt nicht ab, genauso wenig, wie wir vor wenigen Wochen aufgegeben haben.“

Fußball, tipico Bundesliga 2020/21

Meistergruppe

27. Spieltag

SK Sturm Graz – SK Rapid Wien  Sonntag

Graz, Merkur Arena, 14.30 Uhr, SR Kijas (NÖ) SKY SPORT AUSTRIA (live)

FK Austria Wien – FC RB Salzburg Sonntag

Wien, Generali Arena, 14.30 Uhr, SR Ciochirca (ST) SKY SPORT AUSTRIA (live)

Wolfsberger AC – SK Austria Klagenfurt Sonntag

Wolfsberg, Lavanttal Arena, 17 Uhr, SR Spurny (W) SKY SPORT AUSTRIA (live)

Qualifikationsgruppe

27. Spieltag

Cashpoint SCR Altach – LASK Linz heute

Altach, Cashpoint Arena, 17 Uhr, SR Hameter (NÖ) SKY SPORT AUSTRIA (live)

TSV Hartberg – FC Admira Wacker Mödling heute

Hartberg, Profertil Arena, 17 Uhr, SR Grobelnik (W) SKY SPORT AUSTRIA (live)

SV Ried – WSG Tirol heute

Ried, josko Arena, 17 Uhr, SR Gishamer (S) SKY SPORT AUSTRIA (live)

Meistergruppe

 1. FC RB Salzburg* 26 21 4 1 63:15 + 48 39 CL-Q

 2. SK Sturm Graz* 26 13 7 6 52:34 + 18 27 CL-Q

 3. SK Rapid Wien* 26 10 8 8 42:36 +  6 22 UECL-Q

 4. FK Austria Wien* 26 9 11 6 35:27 +  8 21 Play-off

 5. Wolfsberger AC* 26 11 4 11 37:42 –  5 18 Play-off

 6. SK Austria Klagenfurt 26 7 10 9 34:46 – 12 16

Qualifikationsgruppe

 1. SV Ried* 26 8 9 9 34:45 – 11 18 Play-off

 2. LASK Linz* 26 7 9 10 35:32 + 3 17

 3. Admira W. Mödling 26 5 11 10 30:34 - 4 16 

 4. WSG Tirol* 26 6 9 11 31:51 – 20 15 

 5. Cashpoint SCR Altach* 26 5 6 15 17:41 – 24 14 

 6. TSV Hartberg 26 5 10 11 29:36 - 7 14  Abstieg

Legende: *=Vorreihung bei Punktegleichheit (wegen Abrunden nach Ende des Grunddurchgangs)

Teamnews

CASHPOINT SCR ALTACH

AUFSTELLUNG (3-5-2) Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Bumberger – Mischitz, Haudum, Gaudino, Nimaga, Schreiner – Monschein, Bischof

ERSATZ Gremsl – Pape Alioune, Netzer, Reiter, Nuhiu, Bitsche, Tartarotti

ES FEHLEN Thurnwald (angeschlagen) Aigner (gesperrt), Bukta, Edokpolor (beide rekonvaleszent), Riegler (Schulter), Krizman (Bänder)

LASK LINZ

AUFSTELLUNG (4-3-3) Alexander Schlager – Flecker, Holland, Filipovic, Renner – Branko Jovicic, Horvath, Michorl – Gruber, Balic, Goiginger

ERSATZ Gebauer – Maresic, Sako, Luckeneder, Sulzner, Nakamura, Hong

ES FEHLEN Boller, Letard, Potzmann, Raguz, Schmidt, Twardzik, Wiesinger