Der Grenzgänger mit Appetit auf mehr

Lukas Frühstück will mit Bregenz Viertelfinalhürde Linz nehmen.
Bregenz Das finale Schaulaufen um die Krone in der HLA-Meisterliga beginnt. Spätestens in 47 Tagen steht fest, wer zumindest für ein Jahr den Titel regierender Meister führen darf. Ein Spieler, der liebend gerne den Meisterpokal in Empfang nehmen würde, ist Lukas Frühstück. Der 31-Jährige ist nicht nur der dienstälteste Akteur im Kader von Rekordmeister Bregenz Handball, er ist auch Kapitän und ein Vorbild in allen Bereichen. Vor dem Auftaktduell in der Best-of-three-Viertelfinalserie am Freitag (20.20 Uhr) in der Handballarena Rieden gegen Linz zeigt sich der Akteur mit dem unbändigen Kämpferherz zweckoptimistisch: „Nachdem der letzten Titelgewinn (Anm. 2010) doch eine Zeit her ist, ich damals noch als Ergänzungsspieler dabei war, wäre es natürlich perfekt, jetzt einmal als Leistungsträger diese Glücksgefühle auskosten zu können“, betont Frühstück.
Vor unglaublichen 4982 Tagen, genau am 30. August 2008, feierte der Dauerbrenner sein HLA-Debüt und erzielte in der ersten Partie auch sein erstes Tor: „Ich glaube, es war ein Stemmwurf durch die Beine von Fivers-Goalie Sergiy Bilyk.“
Im Verlauf seiner im Ländle-Handball wohl einzigartigen Karriere hat Frühstück in den 13 Saisonen knapp 400 Liga- und über 50 Europacupspiele bestritten. Mit 665 Toren, darunter 40 in der laufenden Saison, nimmt der Publikumsliebling in der ewigen HLA-Schützenliste den fünften Platz ein.
Grenzgänger auch im Beruf
Mit derselben Leidenschaft und Disziplin, wie er sie auf dem Handballparkett Woche für Woche unter Beweis stellt, hat sich Frühstück auf beruflicher Ebene ein zweites Standbein aufgebaut. Nach dem Bachelor an der FH Vorarlberg (Studienrichtung Internationale Betriebswirtschaft) und Master of Science(MSc) in Entrepreneurship an der Uni Liechtenstein in Vaduz erfolgte der Berufseinstieg als Operations Manager bei der Trivium Immobilien Investment Gruppe mit Sitz in Lindau. „Wie man sieht bin ich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Beruf ein Grenzgänger. Doch ich habe einen wohlgesinnten Chef, der Verständnis für meine Leidenschaft hat und ich kann mir die Arbeitszeit weitgehend selbst einteilen. Sofern dies so bleibt und es meine Gesundheit zulässt, möchte ich die Doppelbelastung noch eine Zeit lang auskosten, ehe ich die Handballschuhe an den Nagel hänge.“
Respekt, aber keine Angst
Dem Härtetest gegen Linz blickt der Sohn von Bregenz-Langzeitpräsident Roland mit Respekt, aber ohne Angst entgegen. „Wir haben bislang eine gute Saison gespielt, uns die bessere Ausgangslage in der K.-o.-Runde redlich verdient, aber noch nichts erreicht. Jetzt geht es ans Eingemachte, die Uhr wurde auf null zurückgestellt und nun gilt es Farbe zu bekennen. Wir haben Linz in dieser Saison drei Mal, davon zwei Mai auswärts, bezwungen und ich bin guter Dinge, dass wir die Serie für uns entscheiden. Der Appetit auf mehr ist nicht nur bei mir geweckt und es gilt, dafür die Grenze zu überschreiten.“
„Jetzt geht es ans Eingemachte und die Uhr wurde auf null zurückgestellt.“