Der Traumreise sind keine Grenzen gesetzt

Sport / 02.05.2022 • 19:40 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Hörbranzerin holte bei der U-18-EM in Ungarn Bronze im Siebenkampf.ÖLV
Die Hörbranzerin holte bei der U-18-EM in Ungarn Bronze im Siebenkampf.ÖLV

Siebenkämpferin Chiara-Belinda Schuler will ihre Leistungen Schritt für Schritt steigern.

Hörbranz Nach einer neunjährigen Pause wird beim diesjährigen Hypomeeting am 28./29. Mai in Götzis wieder eine Vorarlbergerin an den Start gehen. Siebenkämpferin Chiara-Belinda-Schuler markierte am Wochenende beim 35. Multistars Mehrkampfmeeting in Grosseto mit 5816 Punkten nicht nur einen neuen Landesrekord, sie löste gleichzeitig auch als fünfte VLV-Athletin nach Anita Zerlauth, Gabi Marschall, Bianca Dürr und Raffaela Dorfer, 2013 die bislang letzten Ländle-Starterin, das Ticket für das hochkarätigste Mehrkampfmeeting der Szene. Sofern die ÖLV-Asse Verena Mayr (27), Ivona Dadic (28) und die Kärntnerin Sarah Lagger (22) ihre mündlichen Startzusagen einhalten, wird es damit bei der 47. Auflage in knapp vier Wochen zum Kräftemessen der kompletten rot-weiß-roten Garde im Siebenkampf kommen.

Sukzessive nach vorne gerückt

Bei ihrem ersten Antreten bei einem zur World-Athletics-Combined-Events-Challenge zählenden Wettkampf lieferte die noch 20 Jahre alte Hörbranzerin ein „Feuerwerk“ an Bestleistungen ab. „Ich war ehrlich gesagt auch etwas überrascht, dass alles aufgegangen ist, was ich mir vorgenommen hatte. Ich habe mir alle Leistungen zugetraut, war aber nicht sicher, ob gleich beim ersten Freiluftwettkampf alles so perfekt klappt.“

Schuler, die nach ihrer Matura am Sportgymnasium Dornbirn und einem sozialen Jahr in der Kleinkinderbetreuung seit September ein Fernstudium für Kindheitspädagogik absolviert, arbeitete sich in Grosseto sukzessive nach vorne. Nach den 14,43 Sek. im Hürdensprint, der Bestmarke von 1,65 m im Hochsprung, den 13,43 m mit der Kugel und dem persönlichen Rekord über 200 m (25,21) ergab dies mit 3337 Punkten Rang zwölf nach Tag eins. Am zweiten Tag, nach dem Satz auf 5,99 m im Weitsprung und dem historischen ersten Wurf über die 50-m-Marke (50,34) in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Speerwurf, nahm Schuler mit 5050 Punkten den zweiten Zwischenrang ein. Im abschließenden 800er ließ sich die Hörbranzerin dann zu sehr vom hohen Anfangstempo der Gegnerinnen treiben und rutschte trotz der beachtlichen Zeit von 2:24,27 auf den fünften Endrang zurück. Der Freude über die Verbesserung um exakt 200 Punkte des von Bianca Dürr 1998 in Götzis aufgestellten VLV-Rekordes tat dies aber keinerlei Abbruch.

Ihrem Debüt in Götzis blickt Schuler mit viel Optimismus und Respekt entgegen. „Seit ich mit acht Jahren mit der Leichtathletik begonnen habe, war es immer ein Traum von mir, dass ich einmal als Athletin dabei bin. Ich habe meiner Traumreise keine Grenzen gesetzt.“

Zumindest was die Saisonplanung betrifft, wurde in Grosseto alles auf den Kopf gestellt. „Vorerst hat der Start in Götzis oberste Priorität. Darüber hinaus steht aber alles in den Sternen. Ich vertraue hier ganz meinem Heimtrainerteam mit Ruth Laninschegg, deren Tochter Lisa und Sven Benning. Sie genießen mein volles Vertrauen und werden wie in der Vergangenheit die Eckpunkte setzen.“

Universiade und U-23-EM

Durch die Verbesserung in der ÖLV-All-Time-Bestenliste von Platz 15 auf sechs scheint auch ein Start bei der Freiluft-EM Mitte August in München möglich. Fix eingeplant sind die Teilnahmen an der Sommer-Universiade Ende Juni in China und die U-23-EM im Juli 2023 in Finnland. Für beide Großevents hat Schuler in der Toskana das Limit von 5700 Punkten klar überboten.

„Die Teilnahme am Hypomeeting in Götzis war ein großer Kindheitstraum von mir.“

Im Weitsprung verfehlte Chiara-Belinda Schuler um einen Zentimeter die angepeilte Sechs-Meter-Marke.GEPA
Im Weitsprung verfehlte Chiara-Belinda Schuler um einen Zentimeter die angepeilte Sechs-Meter-Marke.GEPA
Der Traumreise sind keine Grenzen gesetzt