Christian Adam

Kommentar

Christian Adam

Am Ende eine Glaubensfrage

Sport / 04.05.2022 • 22:31 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Viel Lärm um nichts oder doch Abbild des Sittenverfalls auf den heimischen Fußballfeldern. Nicht erst die angeblichen Rassismusvorwürfe im Cupmatch in Bizau haben die Verantwortlichen im Vorarlberger Fußball aufgeschreckt. Die Zahl der Anzeigen gegen immer jüngere Fußballer steigt von Jahr zu Jahr. Mitglieder des Strafsenats sprechen von einem „alarmierenden Anstieg“. Das Projekt „Teamplay“ ist ein zarter Versuch, die steigende Bereitschaft zur Ausübung von Gewalt und Verrohung der Sprache auf den heimischen Plätzen entgegenzuwirken.

Allerspätestens bei verbalen rassistischen Auseinandersetzungen ist die rote Linie überschritten. Toleranz wäre der falsche Ansatz, dessen sind sich die Verantwortlichen beider Klubs einig. So divergierend die Aussagen der beteiligten Spieler auch sind, sie können nur ein letztes Warnsignal sein. Stimmt der Vorwurf von rassistischen Aussagen, dann darf die Antwort nur Nulltoleranz lauten. Dies gilt ebenso für die Beschuldigung, den Ausspruch nicht getätigt zu haben. Es bleibt eine Glaubensfrage. Dem Fußball-Strafsenat sind somit aufgrund fehlender Zeugen hinsichtlich einer Strafe die Hände gebunden. Zu klären wäre der Vorfall wohl nur vor einem ordentlichen Gericht – sofern der Tatbestand auch gegeben ist.

Christian Adam

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