Kader macht Kopfzerbrechen

Eishockey-Nationalteam kam mit Lebensmittelvergiftung nach Hause.
Wien „Diesen Kader zu definieren, war sehr schwer“, bereitete Roger Bader das Aufgebot für das letzte Teamcamp der Eishockey-Nationalmannschaft in Schwenningen einiges an Kopfweh. „Sämtliche nun auf Abruf stehende Spieler hätten es sich ebenso verdient, nach Deutschland mitzureisen. Doch diese Entscheidungen, so unangenehm sie sind, gehören dazu.“ Betroffen davon ist auch Kevin Macierzynski, der ebenso wie zuvor schon Ramon Schnetzer auf Abruf nominiert wurde.
Kasper erstmals dabei
Drei Torhüter, neun Verteidiger und 14 Stürmer umfasst das Aufgebot, davon sind mit David Madlener (Tor), Kilian Zündel (Verteidigung), Manuel Ganahl, Simeon Schwinger und Dominic Zwerger (Angriff) fünf aus Vorarlberg. Von den 26 Spielern werden schließlich 25 die Reise ins finnische Tampere mitmachen. „Das Schwierigste wird sein, den endgültigen WM-Kader zu definieren. Wir haben für die WM die Option mit neun Verteidigern und 13 Stürmern, oder acht Verteidigern und 14 Stürmern. Diese Entscheidung werden wir nach dem Deutschland-Spiel fällen.“
Mit Marco Kasper stößt ein für den NHL-Draft hoch gehandeltes Talent zum Team. Ihn rasch zu integrieren, stellt kein Problem dar, so Bader: „Je früher ein Spieler dabei ist, umso besser natürlich. Es ist enorm wertvoll, dass er bereits im November-Break die Nationalteamabläufe kennengelernt hat. Insgesamt gut, dass wir mit ihm nur noch einen Spieler integrieren müssen.“
Bei der Euro Hockey Tour vergangene Woche in Ostrau sorgte die rot-weiß-rote Equipe mit ihren Leistungen gegen die Medaillenkandidaten Schweden, Finnland und Tschechien für Lust auf mehr. Schweden unterlag man in Wien lediglich 0:1, gegen Finnland gewann man bei der 2:4-Niederlage das Mitteldrittel mit 2:1 und das 1:4 gegen Tschechien schmeichelt dem Gastgeber. „Wir haben eine gute Mannschaft, das haben wir in diesem Turnier gezeigt. Gleichzeitig müssen wir am Boden bleiben. Die guten Spiele sollen keine falschen Hoffnungen wecken. Diese Nationen werden bis zur WM noch einige NHL-Spieler hinzubekommen. An unserer Ausgangslage hat sich nichts geändert. Großbritannien ist das Schlüsselspiel, aber wir rechnen uns durchaus auch Chancen gegen Norwegen und Lettland aus. Wobei auch der lettische Kader noch mit NHL-Spielern aufgefüllt wird. Wir hatten insgesamt eine großartige Vorbereitung und gehen mit Selbstvertrauen in die WM“, zeigt sich Bader zufrieden.
Kranke Spieler
Just am Ende des Camps fassten gleich acht Spieler und vier Betreuer eine Lebensmittelvergiftung aus. Diese dürfte von verdorbenem Essen aus dem Hotel in Ostrau stammen. Auch im schwedischen Team hat es ein paar Personen betroffen.
Neben den bekannten Symptomen benötigten einige Spieler – Namen werden vom Verband keine genannt – sogar eine Infusion.
In Schwenningen endet am 8. Mai die Testspielreihe vor der WM. Nach einem freien Tag in Deutschland im Anschluss an das Spiel übersiedelt das Team via Zürich nach Helsinki und von dort weiter nach Tampere. Zum WM-Auftakt trifft man am 14. Mai auf Schweden.