Altachs Punktgewinn im Abstiegskampf wohl zu wenig

Sport / 07.05.2022 • 18:56 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Christoph Monschein gelang der Treffer für die Altacher. <span class="copyright">gepa</span>
Christoph Monschein gelang der Treffer für die Altacher. gepa

Spielerisch war es kein Leckerbissen, die Einstellung aber stimmte zu Hundertprozent: Am Ende aber wusste niemand, wie das 1:1 einzuschätzen ist. Fakt ist, dass das Remis gegen Ried den Altachern im Kampf gegen den Abstieg nur noch minimale Chancen lässt.

Altach Von Mönchengladbachs Cheftrainer Adi Hütter gab es vor dem Match die besten Wünsche für die Altacher, auf der Tribüne der Cashpoint Arena saß sein ehemaliger Chef. Ex-Manager Max Eberl (48), der den 52-jährigen Altacher nach Gladbach geholt und sich inzwischen zurückgezogen hat, schaute sich die Partie gegen Ried live an. Und er sah einen rasanten Beginn, in dem die Heimischen viel Druck erzeugten.

Admiral Bundesliga

Cashpoint SCR Altach – SV Ried 1:1(0:1)

Altach, Cashpoint Arena, 7517 Zuschauer, SR Walter Altmann (T)
Torfolge: 38. 0:1 Bajic, 71. 1:1 Monschein

Gelbe Karten: 36. Mischitz, 83. Edokpolor (bei Altach/jeweils Foulspiel)

Cashpoint SCR Altach (5-3-2) Casali – Mischitz (78. Parger), Zwischenbrugger, Pape, Nanizayama (80. Netzer), Schreiner (69. Edokpolor) – Tartarotti (69. Haudum), Gaudino, Nimaga – Monschein (78. Bukta), Nuhiu

SV Ried (5-2-3) Sahin-Radlinger – Wießmeier, Meisl, Lackner (86. Jovicic), Plavotic, Pomer (70. Satin) – Stosic, Offenbacher – Bajic, Stefan Nutz, Nene (46. Mikic)

Bei den Heimischen überraschte Coach Ludovic Magnin in Sachen Personal mit der Aufstellung von Pape Alouine. Der 24-Jährige stand erstmals seit dem 5. März gegen Salzburg (0:4) in der Startelf, zudem begann auch Johannes Tartarotti im Mittelfeld. Abtasten war dann nicht angesagt, beide Mannschaften gingen sofort volles Tempo. Vor Altach trat mutig auf, angetrieben von den mehr als 7000 Zuschauern, versuchte es mit hohem Pressing und mit schnellem Umschaltspiel nach Ballgewinn. So stellten sich auch bald Chancen ein, vor allem wenn Gianluca Gaudino seine Beine im Spiel hatte. Seine Eckbälle sorgten immer wieder für Gefahr. Im Anschluss an einen Eckball war es Christoph Monschein, der den Ball noch einmal zur Mitte brachte und Bakary Nimaga den Ball aus nächster Nähe über das Tor hob (17.). Nach etwas mehr als eine halbe Stunde war es erneut Gaudino, der Monschein bediente, doch Altachs Stürmer scheiterte mit seinem Abschluss (31.). Die kalte Dusche dann in Minute 38 durch Ante Bajic, der mit einem Heber gegen Torhüter Tino Casali erfolgreich war – 0:1. Dem Gegentreffer zuvor gegangen war ein schwaches Stellungsspiel beim Rieder Angriff Wießmeier und Nene. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Heimischen bis zum Pausenpfiff nicht mehr.

Viele Emotionen

Die Rieder wechselten zur Pause – für Dorgeles Nene kam Leo Mikic, der schon während der ersten Halbzeit aufwärmte, ins Spiel. Initiativer aber erneut die Altacher, auch wenn man sich schwer tat, in den gegnerischen Strafraum zu kommen. Viel wurde quer-, aber wenig in die Tiefe gespielt – und so blieben Tormöglichkeiten Mangelware und die Minuten verstrichen. Und als Johannes Tartarotti in Minute 61 mit einer Großchance an Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger scheiterte, war es Schiedsrichter Walter Altmann, der die Situation mit einem Abseitspfiff unterband. Doch Altach wurde wieder aktiver – und auf der Bank reagierte Magnin mit einem Doppeltausch: Nosa Edokpolor feierte dabei sein Comeback nach seiner Verletzung und ersetzte Emanuel Schreiner, während Stefan Haudum für Tartarotti ins Spiel kam (69.). Sekunden später brauste Jubel im Stadion auf. Ausgangspunkt war erneut Gaudino, dessen Eckball von Christoph Monschein im Netz versenkt wurde (71.). Ein Treffer, der den Glaube an den Sieg zurückbrachte.

Alles versucht

Ein erneuter Doppeltausch zeigte, dass Magnin gewillt war, All-In zu gen. Mit Lukas Parger kam ein 20-Jähriger zu seinem Bundesliga-Debüt und Csaba Bukta (20) feierte seinen ersten Einsatz in diesem Jahr. Das Spiel wurde zunehmends hektischer, was auch die vielen Zweikämpfe bewiesen. Angetrieben von den Zuschauern versuchte Altach alles, während die Rieder immer wieder versuchten Zeit zu schinden. Am Ende war es Sahin-Radlinger, der seine Elf in der Nachspielzeit zweimal vor einer Niederlage bewahrte. Erst parierte er einen Kopfball von Edokpolor, dann war er beim anschließenden Eckball zur Stelle, als Pape Alouine den Abschluss suchte. Und so blieb es beim 1:1 und der bitteren Erkenntnis, dass man dem Abstieg wohl ein weiteres Spiel näher gerückt ist. Denn der Rückstand in der Tabelle auf die Innviertler beträgt zwei Spieltage vor Schluss weiter vier Punkte.