Deshalb ist die karge Lava-Landschaft die besondere Herausforderung

Triathlet Maximilian Hammerle (28) startet auf Lanzarote in die neue Ironman-Saison.
Schwarzach Die Vorbereitung liegt in den letzten Zügen, die Anreise – über Madrid – längst geplant. Und auch im Kopf ist Maximilian Hammerle für den Start in die Ironman-Triathlonsaison bestens gerüstet. Dabei hatte der 28-Jährige vor gut zwei Wochen noch ein wenig gehadert, als ihn eine Sehnenverletzung am rechten Fuß aus der Vorbereitung riss.

„Ähnlich wie auf Hawaii ist die Radstrecke auf Lanzarote ein Kampf gegen die Natur.“
Maximilian Hammerle über seinen Saisonstart auf Lanzarote
„Weil ich mich so gut gefühlt habe, weil das Training bis dahin optimal lief.“ Dann jedoch passierte das Malheur am 26. Februar bei einer Halbmarathon-Teilnahme. Vor allem im Kopf war es für den Schwarzacher eine Herausforderung, das Trainingsprogramm nicht wie gewohnt weiter durchzuziehen. Genau in diesen Momenten, so gibt er gerne zu, fehle ihm ein Trainer oder wie im Vorjahr noch mit Martin Hämmerle ein Mann des Vertrauens, der für den Triathleten im Olympiazentrum nicht nur als Physiotherapeut erster Ansprechpartner war. Während Hämmerle sich derzeit in Moskau auf den Saisonabschluss in der russischen Meisterschaft mit Lokomotive vorbereitet, wartet auf Hammerle der Einstieg in die neue Saison.
Die vierte Ironman-Saison
Auf Lanzarote soll beim Vorarlberger vor allem die Verbesserung im Schwimmen zum Tragen kommen. „Das Ziel ist es, mit einer Verfolgergruppe aus dem Wasser zu steigen“, blickt er im Gespräch mit den VN voraus. Seinen Optimismus in Sachen Schwimmen bezieht er vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem Schwimmclub Bregenz. „Für mich ist es ganz wichtig, beim Schwimmtraining in einer Gruppe arbeiten zu können. Allein seine Runden zu ziehen ist einfach mühselig“, fühlt er sich diesbezüglich in Bregenz gut aufgehoben. Gerade auf der Langdistanz – 3,86 km beträgt die Schwimmdistanz bei einem Ironman – spiele es eine entscheidende Rolle, im Wasser nicht zu viel Zeit liegen zu lassen.
Lanzarote lässt Hammerle auch in seiner nunmehr vierten Ironman-Saison nie vergessen, dass Hawaii das Ziel seiner Träume ist.

„Was Olympia im Triathlon-Sport für die Kurzdistanz ist, das ist Hawaii für uns in der Langdistanz“, wird er bei diesem Thema durchaus emotional. „Schon allein das Hinkommen ist schwierig“, sagt er. Auf Lanzarote etwa gibt es zwei Tickets für Hawaii zu vergeben. „Allein das zeige, wohin die Reise gehe und was von den Triathleten gefordert werde.”
Dass er sich einen dieser Plätze ganz vorne als Ziel gesetzt hat, wundert nicht. Schlummert in ihm doch ein Siegergen, das nur auf den richtigen Moment wartet. Im Vorjahr stoppten ihn die Probleme mit der Wasserflasche, dennoch landete er auf Platz zehn. Die Betreuung durch seine Mutter Christine und seine aus dem Laufsport kommende Freundin Shelly Schenk während des Rennens sollen für einen optimalen Ablauf sorgen. Zumal er sich weder vor der abschließenden Marathonstrecke (42,195 km) fürchtet – „Ich bin im Vorjahr gleich vier Marathons unter 2:50-Stunden gelaufen” – noch vor der herausfordernden Radstrecke, die über 180,2 km praktisch rund um die Insel führt. „Es ist vielleicht die ehrlichste Strecke auf der gesamten Tour“, klärt Hammerle auf. „Ähnlich wie auf Hawaii erwartet dich ein Kampf gegen die Natur. Der Wind ist in der überwiegend kargen Lavalandschaft meist dein einziger Wegbegleiter.“ Zumal Windschattenfahren nicht erlaubt ist.

Nummer 132 im PTO-Ranking
Nach fünfwöchigem Intensivtraining sieht sich der derzeit im PTO (The Professional Triathletes Organisation)-Ranking auf Platz 132 geführte Triathlet gerüstet für den ersten Saisonhöhepunkt. Heißt so viel wie: Hammerle ist bereit, im „Wasser zu leiden“, der Kopf ist bereit für die Herausforderung am Rad, und im Laufen sollte seine Fitness („Das ist eine große Stärke von mir“) zum Tragen kommen. Die Leidenschaft für seinen Sport kommt in jedem seiner Worte zum Ausdruck. Dementsprechend hoch angesetzt sind seine Ziele. Und sollte Lanzarote ein erster Schritt in diese Richtung sein, dann denkt er an noch mehr Professionalität, wie etwa die Zusammenarbeit mit einem Trainer. Vorerst will er es jedoch allein schaffen.