Warum die Austria-Spieler den Triumph genießen sollen
Andreas Lipa, Meister 1997 mit der Austria und später auch Trainer in Lustenau, freut sich mit seinem Ex-Klub über den Bundesliga-Aufstieg.
Wien, Lustenau Kein Spieler in der Geschichte des SC Austria Lustenau wird mehr mit dem ersten Meistertitel 1997 in der 2. Liga in Verbindung gebracht als Andi Lipa. Der mittlerweile 51-Jährige war 1993 ins Ländle zu den Grün–Weißen gewechselt und hatte den Erfolgslauf mit eingeläutet. Bis Jänner 1998 hielt der Verteidiger die Knochen für die Austria hin, schaffte zwei Aufstiege. Den aus der Regionalliga in die 2. Liga und dann den großen Coup im Sommer 1997. „ Die Zeit in Lustenau bleibt mir für ewig unvergessen. Ich konnte dank der Austria den Grundstein für meine Karriere legen, die zwei Aufstiege waren etwas ganz Besonderes. Nicht nur für die ganze Mannschaft und mich, sondern auch für den Klub und seine großartigen Fans“, erklärt Lipa.








„Er hat es geschafft, mich zu formen, denn ich war kein einfacher Spieler.“
Andreas Lipa über seinen ehemaligen Meistertrainer Edi Stöhr




Vorarlberger Trainerteam
Daher kann sich der aktuelle Coach des FC Bisamberg gut hineinfühlen in die Gefühlswelt der Spieler heute. „So wie bei uns damals, scheint bei der Mannschaft alles zu passen. Wie bei unserem Aufstieg haben die aktuellen Spieler alle ihr Potenzial ausschöpfen können“, zieht er einen Vergleich.
Besonders freut es ihn, dass mit Markus Mader ein Vorarlberger den Klub zurück in die große Fußballwelt geführt hat: „Es hat anscheinend ein Vorarlberger Trainerteam dafür gebraucht. Mich freut es total für sie, mit Tormanntrainer Mathias Nesler habe ich ja auch noch zusammengearbeitet“, so Lipa, dessen Intermezzo als Trainer der Austria 2014 nur ein paar Monate dauerte.
Ressentiments gegen den Klub hat er ob des kurzen Gastspiels aber keine, „dafür liegt mir der Verein einfach zu sehr am Herzen. Es tut mir heute noch leid, dass es damals unter mir nicht gereicht hat für einen Aufstieg.“
Persönlich verdankt der Familienvater eines neunjährigen Sohnes vor allem dem damaligen Meistertrainer Edi Stöhr viel, „weil er es war, der es geschafft hat, mich zu formen. Ich war kein einfacher Spieler, aber er hat es fertiggebracht, dass ich den vollen Fokus auf den Fußball legte.“




Tollhaus Lustenau
An die Feierlichkeiten im Reichshofstadion kann sich Lipa noch bestens erinnern: „Ganz Lustenau war ein Tollhaus und wir sind richtig gefeiert worden. Aber auch die darauffolgenden Spiele in der Bundesliga waren alles Highlights. Darauf können sich die Kicker schon richtig freuen.“ Einen Rat hat der ehemalige ÖFB-Teamspieler an Kicker wie Haris Tabakovic und Co.: „Sie sollen den Triumph genießen. So eine Anerkennung der Bevölkerung und Hype erlebt man als Fußballer nicht oft.“ Einen Mann will der Wiener bei aller Euphorie um die Austria nicht vergessen: Hubert Nagel. „Er hat so viele Jahre alles für den Verein gegeben und sicher auch seinen Anteil, wenn vielleicht auch etwas kleineren, am Aufstieg.“