„Wir haben viele überrascht“

Kilian Zündel blickt zufrieden auf Österreichs Auftritt bei der WM in Tampere zurück.
Dornbirn Sieben Spiele, 114:27 Minuten Eiszeit, 16:21 Minuten pro Spiel, 153 Wechsel, ein Schuss aufs Tor, eine Vorlage und die Plus-Minus-Bilanz bei Plus fünf. Kilian Zündels Arbeitsnachweis bei der Eishockey-A-WM in Tampere kann sich sehen lassen. „Ich bin sehr zufrieden“, blickt der 21-jährige Verteidiger aus Dornbirn auf die knapp 14 Tage in der Mannschaft von Roger Bader zurück. „Unser Auftritt hat viele überrascht. Dass wir sieben Punkte machen, hat niemand erwartet.“
Gut abgeliefert
Ein Sieg gegen Großbritannien im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt, zwei Punkte beim Overtime-Erfolg gegen Tschechien, drei Niederlagen gegen Norwegen, Finnland und Schweden, jeweils einen Punkt in der Verlängerung gegen Amerika und Lettland sowie der sechste Platz in der Gruppe B standen für die österreichische Auswahl zu Buche. Und, so Zündel, es hätte mehr werden können. „Wer weiß, wie es gegen die USA ausgegangen wäre, wenn wir eine Challenge (Anm. den Videobeweis) genommen hätten.“ Mit 28 Scorerpunkten war der Block von Zündel mit den vier anderen Salzburgern Dominique Heinrich, Peter Schneider, Thomas Raffl und Benjamin Nissner Österreichs produktivste Formation bei diesem Turnier. „Unsere Linie hat gut abgeliefert“, sagt Zündel. „Es waren lauter Salzburger auf dem Eis, jeder hat gewusst, was der andere macht. Wir haben eine Mischung aus dem Red-Bull-System und dem Nationalteam gespielt, das hat optimal funktioniert. Unsere Stürmer haben ja in der Meisterschaft schon sehr gut abgeliefert.“
Heinrich genoss beim Turnier viele offensive Freiheiten, „ich habe das defensiv kompensiert“, sah Zündel gutes Jobsharing beim Verteidigerpaar. „Bis zum Spiel gegen Finnland war ich gut bei Kräften. Dann machte sich etwas Müdigkeit breit. In der letzten Partie gegen Großbritannien wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert. Ich habe die spielfreien Tage dazwischen auch gut genützt, um Kraft zu tanken.”

Freude auf die Luftveränderung
Prägend in Erinnerung bleibt die Arbeit mit Co-Trainer Arno Del Curto: „Er hat generell Ansprachen an die Mannschaft gehalten, ich habe mich aber auch persönlich viel mit ihm unterhalten. Er redet hart mit dir, aber du weißt, dass er es gut meint. Und bei ihm kommt der Schmäh nicht zu kurz.“
Zündel lädt seine Batterien in Lissabon auf. Da das Wetter in Portugal aktuell zu wünschen übrig lässt, steht statt surfen Sightseeing auf dem Programm. Ende Juni wird es dann wieder ernst, da startet das Training bei seinem neuen Arbeitgeber Ambri-Piotta. „Ich freue mich schon auf die Luftveränderung. Das ist der richtige Platz für mich. Vor dem Wechsel habe ich mit einigen Klubs gesprochen. Bei Ambri sah ich die größte Chance, viel Eiszeit zu bekommen.“
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