Ein Krimi bis zum letzten Wurf

Sport / 06.06.2022 • 19:53 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Nico Schnabl wird unsanft von Romas Kirveliavicius gestoppt. GEPA
Nico Schnabl wird unsanft von Romas Kirveliavicius gestoppt. GEPA

Titelverteidiger Alpla HC Hard nach 26:28 in Krems Vizemeister.

Krems Es sollte nicht sein. Eine Woche nach der bitteren 30:31-Heimniederlage wollte der Alpla HC Hard auswärts bei Krems in der Best-of-three-Finalserie ausgleichen und das Entscheidungsspiel erzwingen. Nach einem abermaligen Hitchcockkrimi von der ersten bis zur letzten Sekunde hatte aber erneut Krems mit 28:26 Toren das bessere Ende auf seiner Seite und sicherte sich zum fünften Mal in der Geschichte die nationale Krone im Männerhandball. „In einem Duell zweier gleichwertiger Teams waren wir nicht die schlechtere Mannschaft, sondern hatten jene Nuancen weniger Glück auf unserer Seite, die am Ende über Sieg und Niederlage entschieden haben“, betonte Dominik Schmid enttäuscht. „Wir können uns aber keine großen Vorwürfe machen. Wir haben alles gegeben, hatten aber einfach nicht das notwendige Quäntchen Glück auf unserer Seite.“

Aus Sicht des Harder Kapitäns prägten drei Aktionen die wie erwartet kampfbetonte Partie vor 1500 Zuschauern in der Sporthalle Krems. Acht Sekunden vor dem Pausenpfiff wird Schmid bei einem Wurf von einem Kremser Verteidiger im Kreis attackiert, doch der Siebenmeterpfiff bleibt aus, Goalie Eichberger fängt den Ball und trifft über den zu weit vor dem Tor stehenden Golub Doknic zum 12:14.

Nach Wiederbeginn war es Gabor Hajdu, der sich bei einem noch nicht regelkonform ausgeführten Freiwurf für Hard den Ball schnappt, alleine auf Doknic zuläuft und zum 17:17 (38.) trifft. Am Ende war es dann Schmid selbst, der 20 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 26:27 per Siebenmeter an Eichberger scheitert und die Chance auf die mögliche Verlängerung vergibt.

„Dazu kam, dass wir uns in der dramatischen Schlussphase zwei unnötige Zeitstrafen eingehandelt haben und permanent in Unterzahl waren. Ich denke aber, dass wir trotz der Finalniederlage eine solide Saison abgeliefert haben.“

Trotz der verpassten Titelverteidigung bleibt der Alpla HC Hard der erfolgreichste Verein in den letzten zwölf Spielperioden. Die Roten Teufel vom Bodensee holten seit der Saison 2011/12 sechs Goldene und vier Silberne, gewannen fünf Mal den Supercup und wurden 2018 Cupsieger. Kein anderer Verein kann so eine Erfolgsbilanz vorweisen wie der Vizemeister der abgelaufenen Saison. VN-JD

„In Summe waren es in beiden Finalpartien wenige Nuancen, die entschieden haben.“

Wegen dieser angeblichen Attacke ins Gesicht sah Karolis Antanavicius die Rote Karte.GEPA
Wegen dieser angeblichen Attacke ins Gesicht sah Karolis Antanavicius die Rote Karte.GEPA
Kapitän Dominik Schmid ließ 20 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter die Chance zum möglichen Ausgleich aus. GEPA
Kapitän Dominik Schmid ließ 20 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter die Chance zum möglichen Ausgleich aus. GEPA

Handball

HLA-Meisterliga der Männer 2021/22

Finale (Best-of-three), 2. Spiel

UHK Krems (4.) – Alpla HC Hard (TV, 2.)  28:26 (12:14)

Sporthalle Krems, SR Hofer/Schmidhhuber

1. Spiel: Alpla HC Hard – UHK Krems 30:31 n. V.; Krems damit zum fünften Mal Meister

Zeitstrafen: 6 bzw. 6; Rote Karten: 56. Antanavicius, 59. Stojanovic (beide Foulspiel)

Siebenmeter: 3/2 bzw. 2/1

Torfolge: 6. 2:3, 16. 4:7, 23. 9:11, 28. 9:13, 36. 15:17, 42. 19:20, 44. 21:20, 49. 22:23,
53. 23:25, 55. 25:25, 58. 26:25, 59. 26:26, 60. 27:26

UHK Krems: Domevscek, Fabry, Eichberger 1; Jochmann 3, Nikolic, Kirveliavicius 2, Simek 8/2, Auß, Führer 3, Posch 2, Hasecic 2, Wiesbauer, Hajdu 2, Rudischer, Feichtinger 4, Hrastnik 1

Alpla HC Hard: Hurich, Baldauf, Doknic; Antanavicius 7, Maier 1, Dominik Schmid 2/1,
Manuel Schmid, Fritsch, Schwärzler 2, Schnabl, Weber, Predragovic 1, Schweighofer 1, Horvat 10, Stojanovic 2

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