Hilfsprojekt statt World Games

Sport / 01.07.2022 • 22:07 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Herzlichkeit der Leute im Dorf war schon nach wenigen Stunden spürbar.Privat
Die Herzlichkeit der Leute im Dorf war schon nach wenigen Stunden spürbar.Privat

Bettina Plank zu Besuch in Tansania. Karate-Lady verzichtet auf Wildcard.

Feldkirch Knapp ein Jahr nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio wollte Karatekämpferin Bettina Plank auch bei den World Games in Birmingham im Kampf um die Medaillen mitmischen. Aufgrund von einigen gesundheitlichen Rückschlägen und den fehlenden Spitzenplatzierungen rutschte die 30-jährige Feldkircherin in der Weltrangliste der 50-kg-Klasse auf den achten Rang zurück. „Anfang Mai erfolgte dann die Vergabe der acht Startplätze in meiner Gewichtsklasse für die World Games. Ich hatte den ersten Ersatzplatz und mich gedanklich damit abgefunden und meine weitere Saisonplanung vorgenommen“, erklärt Plank.

Von Beginn an fasziniert

Da das vergangene Jahr sowohl physisch als auch psychisch eine enorme Herausforderung war, beschloss die HLSZ-Sportsoldatin Ende Mai nach der Europameisterschaft, eine längere Pause einzulegen. „Im Verlauf meinens Studiums für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Linz hatte ich dann mit dem Leiter des Hilfsprojekts ,Sei so frei‘ ein Gespräch, dass mich von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen und mich fasziniert hat.“

Die wenigen Tagen, die Plank als Patin in einem Dorf in Tansania verbracht haben, habt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Zu Beginn wusste ich nicht, was mich erwartet. Doch es war einfach unbeschreiblich schön. Ich habe mit den Menschen dort nicht nur etwas von meinem Wissen geteilt, sondern habe mindestens doppelt so viel von ihnen gelernt und diese Erfahrungen bleiben für den Rest meines Lebens. Ich bin im Verlauf meiner Sportlerlaufbahn schon in so viele Länder gekommen, doch die Kultur der Menschen in diesen Ländern habe ich noch nie so tief erlebt wie diesmal. Die Eindrücke und Erlebnisse werde ich immer in Erinnerung behalten und auf jeden Fall möchte ich mich weiter mit diesem Hilfprojekt beschäftigen und dafür engagieren.“

Antreten hätte keine Sinn gemacht

Während ihres Aufenthaltens in Ostafrika erhielt Plank die Mitteilung, dass sie mit einer Wildcard bei den World Games in Birmingham hätte starten können. „Nach einem Telefonat mit meinem Trainer habe ich dankend abgelehnt. Ein Antreten hätte keinen Sinn gemacht und nur dabei zu sein, ist mir zu wenig.“

„Die Eindrücke und Erlebnisse in Tansania werde ich immer in Erinnerung behalten.“

Für die Bewässerung der Felder wären mehr Brunnen notwendig.
Für die Bewässerung der Felder wären mehr Brunnen notwendig.
Hilfsprojekt statt World Games
Als kleines Geschenk bekam Plank eine Dose mit Gewürzen.
Als kleines Geschenk bekam Plank eine Dose mit Gewürzen.

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