Neues Material, bekannte Ziele

Sport / 04.07.2022 • 21:41 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Wolfurter Benjamin Bildstein (r.) und Vorschoter David Hussl sind zum sechsten Mal bei einer 49er-EM im Einsatz. GEPA
Der Wolfurter Benjamin Bildstein (r.) und Vorschoter David Hussl sind zum sechsten Mal bei einer 49er-EM im Einsatz. GEPA

Segel-Duo Benjamin Bildstein/David Hussl bei 49er-EM vor Aarhus auf dem Prüfstand.

Aarhus Mit sechs Booten ist der Österreichische Segelverband (OesV) bei der im dänischen Aarhus über die Bühne gehenden Europameisterschaft der olympischen Klassen 49er, 49erFX und Nacra 17 vertreten. Die Anreise erfolgte direkt nach Ende der Kieler Woche. Die Titelkämpfe werden von heute bis Sonntag ausgetragen, erste Starts sind täglich für 11 Uhr vorgesehen. In der 49er-Klasse wird zunächst eine Serie an Qualifikationsrennen (neun Wettfahrten) gesegelt, gefolgt von zweitägigen Finalseries (sechs Wettfahrten). Verläuft alles nach Plan, bestreiten die besten zehn Boote am Sonntag die Medalraces.

Typische Offshore-Winde

Österreichs Paradeduo mit Steuermann Benjamin Bildstein und Vorschoter David Hussl hat in Aarhus bereits intensive Trainingseinheiten absolviert, um ein Gefühl für den „launischen und herausfordernden“ Offshore-Wind zu bekommen. „Die letzten Tage hatten wir hier richtig gute Bedingungen. Es war alles dabei, von durchschnittlichen Seabreeze-Tagen bis zum hier typischen Aarhus-Offshore-Wind mit seinen großen Drehern und Druckunterschieden. Aber dafür konnten wir schon ein gutes Gefühl entwickeln und gehen sehr positiv in diesen Wettkampf“, erzählt Hussl. Die beiden Athleten vom YC Bregenz waren schon mehrmals in Aarhus am Start, erstmals 2013 bei ihrem gemeinsamen EM-Debüt im 49er.

Neue Focksegel

Bei ihren sechsten kontinentalen Titelkämpfen treten die Vize-Europameister von 2020 am Attersee mit neuem Material an, das bislang nur wenig getestet werden konnte. „Wir müssen auf neue Focksegel wechseln. Ab sofort dürfen nur noch jene aus dem speziellen 3di-Material verwenden. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten konnten wir damit nicht viele Trainingstage absolvieren. Da konnte unsere Konkurrenz bereits deutlich mehr Erfahrung sammeln. Für uns gilt es jetzt, so rasch wie möglich die passenden Einstellungen für dieses Material zu finden“, erklärt der 30-jährige Wolfurter Bildstein. Die letzten Tage wurden die Olympia-Zehnten von Tokio 2021 von Doppelolympiasieger Roman Hagara betreut, während der Regatta übernimmt wieder Paul Brotherton das Coaching. „Unser Ziel ist es, zunächst eine solide Qualifikation zu segeln und in der zweiten Hälfte das Medalrace ins Auge zu fassen“, führt Hussl fort.

95 Boote aus 27 Nationen

Da das Championat der European Sailing Federation (EUROSAF) international ausgeschrieben ist, sind 95 Boote aus 27 Nationen, darunter 29 Boote aus nichteuropäischen Ländern, in der 49er-Klasse gemeldet. Für Bildstein/Hussl ist die EM deshalb ein echter Gradmesser in Richtung Weltmeisterschaft, die Ende August in der Saint Margarets Bay an der kanadischen Atlantik-Küste in der Provinz Nova Scotia über die Bühne geht. „Bis auf die britischen Olympiasieger Fletcher/Bithell und die regierenden Weltmeister Burling/Tuke sind alle Topduos gemeldet. Die EM ist von der Besetzung her mit einer WM vergleichbar“, beschreibt Bildstein abschließend. VN-JD

„Die EM ist von der Besetzung her mit einer Weltmeisterschaft vergleichbar.“

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