Strafdienst in der Arktis statt NHL

Sport / 04.07.2022 • 22:14 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Für Iwan Fedotow scheint der Traum von der NHL geplatzt.reuters
Für Iwan Fedotow scheint der Traum von der NHL geplatzt.reuters

Eishockeytorhüter Fedotow auf Militärbasis versetzt.

Moskau Der wegen angeblicher Wehrdienstverweigerung festgenommene russische Eishockey-Nationalspieler Iwan Fedotow wird wohl auf eine Militärbasis auf der Arktis-Insel Nowaja Semlja strafversetzt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Informanten in den russischen Sicherheitsorganen. Fedotow wollte seinen bisherigen Club ZSKA Moskau verlassen, um in der nordamerikanischen Profiliga NHL für die Philadelphia Flyers zu spielen.

Fedotow wurde am Freitag in St. Petersburg nach dem Training von Unbekannten festgehalten und in einen Kleinlaster verfrachtet. Später wurde bekannt, dass er in ein Kreiswehrersatzamt gebracht und dort festgehalten wurde. Nach mehrstündigem Aufenthalt dort wurde dem Sportler schlecht und er musste mit dem Krankenwagen in eine Klinik gefahren werden.

Am Sonntag wurde Fedotow zum Marinestützpunkt Seweromorsk, nördlich von Murmansk, gebracht. „Voraussichtlich wird er seinen Dienst in einer der Militäreinheiten ableisten, die auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer liegen“, sagte ein anonymer Sprecher der russischen Sicherheitsorgane. Nowaja Semlja ist auch als ehemaliges Atomtestgelände bekannt.

ZSKA ist verärgert

Fedotow, der beiden Olympischen Spielen das Tor hütete, wollte ab der kommenden Saison in Philadelphia in der NHL auflaufen. In der abgelaufenen Spielzeit hatte der russische Nationalspieler als Goalie von ZSKA Moskau den Gagarin Cup gewonnen. Sein Vertrag lief Ende Juni aus. Der Kolumnist Anton Orech vermutet, dass die Einberufung Fedotows damit zusammenhängt, dass die ZSKA-Führung verärgert über den Wechsel war. Als Spieler der Organisation von ZSKA war der 25-jährige Fedotow offiziell Angehöriger der russischen Streitkräfte.

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