„Wir sehen uns in Österreich“

Sport / 04.07.2022 • 21:10 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Alfa-Romeo-Bolide von Guanyu Zhou flog nach mehreren Überschlägen über die Reifenstapel und hinter die Leitschiene, ehe er von einem Zaun gestoppt wurde. ap
Der Alfa-Romeo-Bolide von Guanyu Zhou flog nach mehreren Überschlägen über die Reifenstapel und hinter die Leitschiene, ehe er von einem Zaun gestoppt wurde. ap

Guanyu Zhou nach Horror-Crash wohlauf, „Halo“ als Lebensretter.

Silverstone Nach seinem Horror-Unfall von Silverstone ist Formel-1-Pilot Guanyu Zhou „heißer denn je darauf, auf die Strecke zurückzukehren“. Das schrieb der 23-jährige Chinese am Montag in einer Instagram-Story und bedankte sich für unzählige Nachrichten, die er seit dem schlimmen Crash am Sonntag zu Beginn des Großen Preises von Großbritannien erhalten hatte. Außerdem ergänzte Zhou: „Ich möchte mich bei den Streckenposten und dem medizinischen Team in Silverstone bedanken, sie waren wirklich fantastisch.“

Für den Neuling in der Königsklasse des Motorsports steht es außer Frage, dass er bereits beim nächsten WM-Lauf am kommenden Sonntag in Spielberg wieder im Cockpit sitzen wird. „Wir sehen uns in Österreich“, schrieb Zhou, der keinerlei schwere Verletzungen erlitten hatte. Zuvor hatte sich fast das gesamte Fahrerfeld erleichtert gezeigt, dass dem Chinesen nichts Schlimmeres passiert war. Auch dafür bedankte sich der Asiate in den sozialen Medien.

Überrollbügel schützt

Die Bilder vom heftigen Abflug in seinem Rennwagen kopfüber in den Fangzaun hatten beim Grand Prix für Entsetzen gesorgt. Wieder einmal machte sich der „Halo“ genannte Überrollbügel bezahlt, der seit 2018 Pflicht in der Formel 1 ist. Geschützt von dem sieben Kilogramm schweren Titanring über seinem Kopf überstand Zhou die beängstigende Rutschpartie in seinem Alfa Romeo über Asphalt und Kiesbett und den Aufprall im Zaun ohne größere Blessuren. „Ich bin froh, dass ich meiner Überzeugung gefolgt bin, den Halo trotz einer starken Opposition durchzusetzen“, schrieb Jean Todt, Ex-Präsident des Weltverbandes FIA, bei Twitter. In der Amtszeit des Franzosen wurde der spezielle Bügel eingeführt.

Der „Halo“ muss dem Weltverband FIA zufolge dem Gewicht von zwei afrikanischen Elefanten (bei zwei männlichen Tieren rund zwölf Tonnen) und einem vollen Koffer standhalten, der mit 225 km/h abgefeuert wird. „Sicherheit ist unsere oberste Priorität“, betonte FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in Silverstone. Williams-Pilot Alexander Albon hatte am Start ebenfalls einen schweren Unfall ohne große Blessuren überstanden und war am Sonntag wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Zwei Leben gerettet

Auch in der Nachwuchsklasse Formel 2 hatte der „Halo“ Schlimmeres verhindert. Bei einer Kollision landete das Auto des Norwegers Dennis Hauger in Cockpithöhe auf dem Boliden von Roy Nissany. Der Israeli blieb dank des Titanbügels unverletzt. „Der Halo hat heute vermutlich zwei Leben gerettet“, sagte Ferrari-Pilot Carlos Sainz nach seinem ersten Sieg in der Königsklasse und betonte mit Blick auf die immer umfassenderen Sicherheitsmaßnahmen: „Ich bin sehr glücklich, in dieser Zeit in der Formel 1 zu fahren.“

„Ich bin sehr glücklich, in dieser Zeit in der Formel 1 zu fahren.“

Ein Kran befreite das das Auto, die Helfer konnten Zhou bergen.
Ein Kran befreite das das Auto, die Helfer konnten Zhou bergen.
Zhou ist entschlossen, in Spielberg wieder ins Auto zu klettern.
Zhou ist entschlossen, in Spielberg wieder ins Auto zu klettern.

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