Völkerball des 21. Jahrhunderts

Sport / 08.07.2022 • 22:11 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Bregenzerin Magdalena Metzler (mit Ball) geht mit dem österreichischen Dodgeball-Damenteam als Titelverteidiger ins Rennen bei der Europameisterschaft vom 14. bis 17. Juli im niederländischen Drachten. ADBA
Die Bregenzerin Magdalena Metzler (mit Ball) geht mit dem österreichischen Dodgeball-Damenteam als Titelverteidiger ins Rennen bei der Europameisterschaft vom 14. bis 17. Juli im niederländischen Drachten. ADBA

Magdalena Metzler und die Austria Eagles sind Titelverteidiger bei der Dodgeball-EM in Holland.

Bregenz In seiner Kindheit hat wohl jeder schon einmal Dodgeball gespielt. Es erinnert an das hierzulande bekannte Völkerball, mit dem großen Unterschied: Es sind mehr Bälle und weniger Spieler im Spiel. Dodgeball wird deshalb auch gerne als das Völkerball des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Obwohl die Sportart noch nicht von der Bundessportorganisation (BSO) offiziell anerkannt ist, darf sich die 2012 gegründete Austrian Dodgeball Association (ADBA) bereits über eine Vielzahl an Medaillengewinnen bei Welt- und Europameisterschaften freuen. Bei den letzten kontinentalen Titelkämpfen der European Dodgeball Federation (EDF) 2019 in England durften sich Österreichs Nationalteams mit dem goldenen Triple in allen Kategorien über eine historische Ausbeute freuen. Ab kommenden Donnerstag bis zum 17. Juli wird im niederländischen Drachten die elfte Dodgeball-EM mit 72 Mannschaften aus 24 Ländern ausgetragen.

Als Lehrerin in Wien

Mit Magdalena Metzler war auch eine Bregenzerin im Siegerteam vor drei Jahren dabei. Die 27-Jährige, die in Wien studiert hat und in der Bundeshauptstadt lebt, war wie viele ihrer Teamkolleginnen zuvor als Handballerin aktiv und kam zufällig mit dem Dodgeball in Verbindung. „2016 hat mich eine Freundin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, bei einem Kurs mitzumachen“, blickt die seit 3,5 Jahren als Volksschullehrerin in Wien-Favoriten tätige Bregenzerin zurück. „Ich habe zwei ältere und einen jüngeren Bruder und habe schon in meiner Kindheit gerne Völkerball im Garten oder in der Schule gespielt. Als ehemalige Handballerin hatte ich keine Probleme mit dem Werfen und Fangen. Die große Herausforderung war sicher, dass man sich nicht nur auf einen Ball, sondern mehrere Bälle konzentrieren muss. Dies und einige andere Regeln sind sicher die gravierenden Umstände, die Dodgeball aus meiner Sicht so faszinierend und spannend machen. Dazu kommt, dass die Verletzungsgefahr extrem niedrig ist, da es zu keinem direkten Körperkontakt kommt“, erklärt Metzler, deren Vater Klaus einst als Handballgoalie bei Bregenz und Hard spielte.

Seit 2019 im Nationalteam

Metzler, die 2019 im Debüt im Eagles genannten Damennationalteam feierte, blickt dem zweiten Großereignis in ihrer Karriere kommende Woche optimistisch entgegen. „Als regierender Titelträger ist die Erwartungshaltung immer etwas höher als sonst. Es gab gegenüber 2019 keine großen Veränderungen in unserem Kader. Wenn man so wie wir vier Mal hintereinander EM-Gold holt, will man diese Erfolgsserie natürlich fortsetzen. Primäres Ziel ist eine Medaille und nach Möglichkeit am besten die goldene.“

Weltmeisterschaft in Kanada

Bereits Ende August wartet mit der Weltmeisterschaft im kanadischen Edmonton der nächste Höhepunkt auf die Austria Eagles. Nach den Silbernen bei den Auflagen 2016 in Manchester hinter Australien und 2018 in New York hinter England wollen Metzler und Co. beim dritten Championat der World Dodgeball Association (WDA) den historischen Gold-Coup landen.

„Als regierender Titelträger will man sich natürlich nicht wirklich verschlechtern.“

Völkerball des 21. Jahrhunderts

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