„Das haben wir dringend gebraucht“

Sport / 10.07.2022 • 20:48 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
In Runde 33 übernahm Charles Leclerc die Führung von Max Verstappen – und gab sie nicht mehr her.noger
In Runde 33 übernahm Charles Leclerc die Führung von Max Verstappen – und gab sie nicht mehr her.noger

Nach dem dritten Sieg herrscht bei Leclerc Erleichterung, Reifen-Rätsel bei Verstappen.

Spielberg Ferrari verdarb Sonntag auf dem Red Bull Ring dem Heimteam und dem Liebling der Zehntausenden Oranjes auf den Tribünen die große Formel-1-Party. Doch kein Ferrari-Erfolg scheint ohne Wermutstropfen auszukommen. Löste vor Wochenfrist in Silverstone die Reifentaktik intern eine heftige Kontroverse nach dem Sieg von Carlos Sainz aus, so war der im Aufwind befindliche Spanier der große Verlierer an einem denkwürdigen Wochenende mit 303.000 Zuschauern insgesamt: Denn in Runde 57, 14 vor Schluss, musste er seinen Boliden mit kapitalem Motorschaden abstellen. Dabei war Sainz phasenweise der schnellste Fahrer im Feld.

Die Reifen als Problem

„Schadensbegrenzung“ nannte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko den zweiten Platz samt schnellster Rennrunde von Max Verstappen, der sich auch Samstag die maximalen acht Punkte für Platz eins im Sprint (vor Leclerc und Sainz) geholt hatte. „Die Reifen bauten viel zu früh ab, um Charles zuerst hinter mir zu halten oder später angreifen zu können“, gab Verstappen zu, und sein Chef Marko ergänzte: „Mit dem Mediumreifen holten wir am Schluss wieder auf. Aber wir wissen nicht, was vorher los war, vielleicht stimmte der Reifendruck nicht.“

Und wie bei Ferrari punktete auch bei Red Bull der zweite Fahrer nicht, denn Sergio Pérez (Im Sprint starker Fünfter nach Aufholjagd) blieb schon in der ersten Runde im Zweikampf mit Mercedes-Pilot George Russell in Kurve vier auf der Strecke bzw. im Schotter. Nach einem langen Boxenstopp musste der Mexikaner in Runde 24 in aussichtsloser Position aufgeben.

Auch Leclercs dritter Saisonsieg kam nicht ohne Probleme zustande: Im Finish „hing“ das Gaspedal, der Monegasse musste immer wieder mit dem Fuß nachhelfen. „Dennoch, das war heute ein richtig gutes Rennen für uns nach einem sauberen Duell mit Max. Ich habe diesen Sieg wirklich gebraucht, für mich und für das Team“, erklärte Ferraris Titelanwärter, der in der WM nun mit 170 Zählern 38 Punkte Rückstand auf den Niederländer hat – und die WM vor dem GP von Frankreich in zwei Wochen wieder spannender machte. Und wie zuletzt gewohnt profitierte Mercedes einmal mehr von Problemen der beiden Spitzenteams und holte mit Lewis Hamilton und George Russell die Plätze drei und vier. Nach dem Fiasko der beiden Unfälle in der Freitag-Qualifikation war vor allem der Rekordchampion am Ende hoch zufrieden: „Ein schwieriges Wochenende vor dieser unglaublichen Menge an Fans, an dem wir noch wertvolle Punkte schafften. Ich muss mich bei den Jungs in der Garage bedanken, dass sie mein Auto in der Nacht auf Samstag wieder fahrbereit machen konnten.“

Schumacher immer besser

Mit dem zweiten Erfolgserlebnis der Saison und dem besten F1-Ergebnis verließ Mick Schumacher die Steiermark: Platz sechs hinter Esteban Ocon (Alpine) und vor seinem achtplatzierten Haas-Kollegen Kevin Magnussen gibt dem Deutschen mächtigen Auftrieb, zumal auch Teamchef Günther Steiner voll des Lobes war: „Fantastische Leistung, Mick!“

„Es war ein gutes Rennen für uns nach einem sauberen Duell mit Max.“

Lewis Hamilton feiert Spielberg-Sieger Charles Leclerc.noger
Lewis Hamilton feiert Spielberg-Sieger Charles Leclerc.noger

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.