Dänemark-Festspiele bei der Tour

Sport / 15.07.2022 • 20:40 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ausreißer Mads Pedersen hat das erwartete Sprintspektakel in Saint-Étienne verhindert und bei der 109. Tour de France seinen ersten Etappensieg gefeiert.APA
Ausreißer Mads Pedersen hat das erwartete Sprintspektakel in Saint-Étienne verhindert und bei der 109. Tour de France seinen ersten Etappensieg gefeiert.APA

Pedersen holt Ausreißersieg und Landsmann Vingegaard verteidigt Gelbes Trikot.

Saint-Etienne Die dänischen Festspiele bei der 109. Tour de France werden zur Dauerparty. Der ehemalige Straßenweltmeister Mads Pedersen entschied bei Temperaturen von über 35 Grad das 13. Teilstück aus einer Fluchtgruppe heraus im Sprint und bescherte der radsportverrückten Nation einen weiteren Tag im Freudentaumel. Der 26-Jährige sicherte sich vor dem Briten Fred Wright und Hugo Houle aus Kanada seinen ersten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt. Sein Landsmann Jonas Vingegaard verteidigte indes mühelos sein in den Alpen erobertes Gelbes Trikot.

Auf der leicht ansteigenden Zielgeraden am Stadion des kürzlich abgestiegenen französischen Fußball-Rekordmeisters AS Saint-Etienne hatte Pedersen mit Abstand die explosivsten Beine. Rund 200 Meter vor dem Ziel zog er an und ließ seinen Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance. Schon einige Meter vor dem Ziel riss Pedersen die Arme in die Luft und ließ sich von den Fans feiern. „Es ist unglaublich, endlich diesen Sieg zu haben. Das hat viel Energie und viele Versuche gekostet, aber jetzt hat es geklappt“, sagte er triumphierend. „Fahrer wie ich haben bei so einer Tour wenige Möglichkeiten, ich musste die Chance ergreifen.“ Aber: „Ich bin noch nicht zufrieden, ich will mehr.“

Nach gewohnt hektischer Anfangsphase kam es immer wieder zu Tempoverschärfungen, denen zahlreiche Fahrer zum Opfer fielen. Auch die Sprint-Spezialisten hatten auf dem welligen Kurs den ganzen Tag über mehr Probleme als erwartet. Das Feld präsentierte sich zur Freude der starken Ausreißer lange uneinig. Erst knapp 50 km vor dem Ziel gab es Bemühungen, um doch noch einen Massensprint zu ermöglichen. Wenig später aber kapitulierte das Peloton.

Als bester Österreicher wurde Marco Haller mit 5:45 Minuten Rückstand auf Pedersen 13., bester ÖRV-Vertreter in der Gesamtwertung ist Patrick Konrad als 23. (+42:28 Min.).

Heute steuert die Frankreich-Rundfahrt das Zentralmassiv an. Dabei warten vier Anstiege der dritten und einer der zweiten Kategorie auf die Fahrer. Vor allem die letzten drei Kilometer zum Flugplatz hinauf sind mit durchschnittlich 10,2 Prozent Steigung anspruchsvoll.

RAd

109. Tour de France 2022

13. Etappe: Le Bourg-d‘Oisans – Saint-Étienne (193 km): 1. Mads Pedersen (DEN) Trek Segafredo 4:13:03 Std., 2. Fred Wright (GBR) Bahrain Victorious, 3. Hugo Houle (CAN) Israel-Premier Tech beide gleiche Zeit, 4. Stefan Küng (SUI) Groupama-FDJ +0:30 Min., 5. Matteo Jorgenson (USA) Movistar gleiche Zeit, 6. Filippo Ganna (ITA) Ineos +0:32, 13. Marco Haller (AUT) Bora +5:45, 47. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar gleiche Zeit, 52. Patrick Konrad (AUT) Bora +5:55, 91. Felix Großschartner (AUT) Bora +6:17, 117. Sebastian Schönberger (AUT) B&B Hotels KTM +13:13

Gesamtwertung: 1. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo-Visma 50:47:34 Std., 2. Tadej Pogacar (SLO) UAE +2:22 Min., 3. Geraint Thomas (GBR) Ineos +2:26, 4. Romain Bardet (FRA) Team DSM +2:35, 5. Adam Yates (GBR) Ineos +3:44, 6. Nairo Quintana (COL) Team Arkea-Samsic +3:58, 23. Konrad +42:28, 41. Schönberger 1:12:06 Std., 64. Mühlberger 1:33:05, 84. Großschartner 1:58:12, 94. Haller 2:05:17

Heute, 14. Etappe

Saint-Étienne – Mende (192,5 km)

Sonntag, 15. Etappe

Rodez – Carcassonne (202,5 km)

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