Abwehrbollwerk Österreich

Sport / 17.07.2022 • 20:58 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Abwehrbollwerk Österreich

Unfassbar, aber trotzdem wahr. Österreichs Fußballerinnen haben bei zwei EM-Endrunden-Teilnahmen bislang lediglich zwei Gegentore in insgesamt 780 Minuten bekommen.

Kollektiv wird gelebt

Viele fragen sich vielleicht, wie so etwas möglich ist. Spielt man doch bei einer Europameisterschaft gegen die Topnationen. Allein die Gruppenauslosung für die laufende Endrunde hat uns wieder in eine unfassbar starke Gruppe (Nordirland, Norwegen, England) gebracht. Die Gastgeberinnen aus England sind dabei besonders zu erwähnen, haben sie doch in ihren Spielen die Gegner teilweise zerlegt. Mit einem Torverhältnis von 14:0 in drei Spielen hat England die Gruppe souverän gewonnen. Beeindruckend ist deshalb, dass meine österreichischen Teamkolleginnen im Auftaktspiel gegen England „nur“ einen Gegentreffer kassiert haben und sogar knapp am Unentschieden vorbeigeschrammt sind.

Das große Erfolgsrezept dafür ist meiner Meinung nach das unfassbare Kollektiv dieses Teams. Viele Mannschaften reden immer vom sogenannten Mannschaftszusammenhalt und den sogenannten „Jeder-für-Jeden“-Spruch. Für mich jedoch lebt das keine Nation so sehr wie die österreichische Frauennationalmannschaft. Die Truppe ist wie eine zweite, kleine Familie, in der jede ihren Teil zum Erfolg einbringt. Man sieht es an vielen Kleinigkeiten, wie beispielsweise einem „harmlosen“, gewonnenen Zweikampf, wenn die Beteiligte danach von den Mitspielerinnen gefeiert wird.

Staff spielt eine wichtige Rolle

Natürlich ist zu erwähnen, dass es in den letzten Jahren im Nationalteam auch im taktischen Bereich große Fortschritte gegeben hat. Dazu zählen ebenso die professionellen Gegebenheiten bei den Lehrgängen. Der Staff rund um das Team hat sich um einiges vergrößert, das Equipment mit dem gearbeitet wird, ist nicht vergleichbar mit den Jahren zuvor. Der Staff spielt dabei eine eminent wichtige Rolle. Einige Mitglieder sind dafür zuständig, die Gegner zu analysieren und die Mannschaft taktisch bestmöglich auf jedes mögliche Szenario vorzubereiten. Dies führt natürlicherweise auch zu einer größeren Sicherheit innerhalb der Mannschaft.

Sabrina Horvat (25) hat bislang ein Spiel im Nationalteam absolviert und steht nach sechs Jahren im Ausland nun beim SCR Altach/FFC Vorderland unter Vertrag.

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