Können, nicht müssen

FC-Lauterach-Neocoach Luggi Reiner gibt sich vor Saisonstart betont gelassen: Man verspüre keinen Druck.
Lauterach Im Vorarlberger Amateurfußball ist er ein „Alter Hase“: Ludwig „Luggi“ Reiner (50) kehrt beim intemann FC Lauterach wieder zurück auf eine Eliteliga-Trainerbank. Was den Coach klarerweise freut: „Natürlich. Als Trainer will ich immer so hoch wie möglich trainieren, da ist die Eliteliga als dritthöchste Spielklasse in Österreich – auch von der Wahrnehmung her – eine coole Sache.“ Zusätzlich gleicht die kommende Saison für ihn einer kleinen Wiedersehenstour: Reiner war bereits bei den nunmehrigen Gegnern aus Egg, Bregenz und beim DSV als Trainer tätig. „Das zeigt ja nur, dass ich schon etwas länger dabei bin, ich gehöre ja schon eher zur älteren Trainergarde“, meint er lachend.
Paroli bieten
Die Qualität der Liga schätzt er wieder hoch ein – auch weil sich das Transferkarussell in diesem Jahr besonders munter gedreht hat. „Das hat sicher auch damit zu tun, dass es heuer mit Bregenz und Hohenems zwei Vereine gibt, die es wissen wollen“, erklärt Reiner. „Die anderen Vereine wollen da Paroli bieten – es ist auch nur logisch, dass man eine Mannschaft zusammenstellt, die dagegenhalten kann, denn das wird man brauchen.“
Auch in Lauterach hat sich einiges getan. Sechs Spieler haben den Verein verlassen, sieben neue stehen in der Kampfmannschaft. „Wir wollten versuchen, die Qualität vom letzten Jahr zu halten – das ist uns ganz gut gelungen“, meint Reiner. „Natürlich wollen wir performen“, stellt er klar. Gerade im Frühjahr habe es die Mannschaft ja überragend gemacht, daran könne man anknüpfen. Denn nach einem Herbst, in dem Lauterach aufgrund von Verletzungssorgen lange im Abstiegskampf festgesteckt war, folgte noch der Sprung auf Rang fünf. „So einen schweren Herbst wollen wir vermeiden“, stellt der Neo-Coach klar.
Ein Neuer mit ganz viel Qualität
Für dieses Unterfangen dürfte auch der Transfer von Ex-Hohenems-Goalgetter Maurice Wunderli wichtig sein. „Er hat die letzten Saisonen gezeigt, was für ein toller Spieler er ist und welche Abschlussqualität er hat.“ Man hoffe natürlich, dass er das auch in Lauterach zeige, denn: „Wenn du vorne einen Spieler hast, der Tore machen kann, hilft das immens in einer Liga, in der es sehr eng ist und zur Sache geht.“
Zudem habe Lauterach einen großen Vorteil: „Wir können eigentlich unbeschwert in die Saison gehen. Wir haben weder Druck vom Vorstand noch machen wir uns selber Druck.“ Luggi Reiner weiß: „Es ist natürlich ein Unterschied, ob du musst oder ob du kannst. Da sind wir in der glücklichen Lage, dass wir können.“ Man wolle einfach guten Fußball zeigen und damit das Bruno Pezzey Stadion mit Leben füllen. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass meine Mannschaften immer offensiv aufgetreten sind“, erklärt der Trainer.
Voller Zuversicht
Auch trotz des frühen Ligastarts und Ausfällen in der Urlaubszeit sieht Reiner seine Mannschaft bestens gerüstet: „Wir sind in der Breite gut aufgestellt – auch weil die Jungen letztes Jahr schon gezeigt haben, dass mit ihnen zu rechnen ist.“ Denn weiterhin verfolgen die Lauteracher den Plan, kontinuierlich junge Eigenbauspieler in die Erste Mannschaft einzubauen. Eine wichtige Rolle würden da auch die erfahrenen Spieler um Christoph Kobleder und Dennis Kloser spielen, die Routiniers bezeichnet Reiner als Fundament. „Es ist wichtig, dass die jungen Spieler auf diesem Fundament aufbauen und sich weiterentwickeln können. Ich will auch weiterhin diesen Weg mit den jungen Lauterachern fortsetzen“, so Reiner. Ganz klar sei aber: „Es sollen die Besten spielen.“
Die Lauteracher Zuversicht ist spürbar. Einzig der schwere Saisonstart mit Spielen gegen Röthis, Hohenems und Bregenz könnte da zum Spielverderber werden. „Das sehe ich entspannt. Natürlich macht ein guter Start vieles einfacher. Aber da muss man einfach stark im Kopf bleiben.“ Und nach diesem Start wisse man immerhin, wo man stehe. Das Ziel in Lauterach ist klar: „Wir wollen nächstes Jahr in der Regionalliga spielen.“ Sprich: Ein Top-Fünf-Rang muss her.
„Wir können unbeschwert in die neue Saison gehen. Wir haben keinen Druck.“

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