Immer mit Deutschland rechnen

Aufsehenerregend solide marschiert das deutsche Frauennationalteam durch die EURO. drei Siege, 9:0-Tore, Gruppenerster. Selbst gegen die große Fußballnation Spanien gab es einen 2:0-Erfolg.
Vor der Europameisterschaft haben viele die Deutschen nicht zum engsten Favoritenkreis gezählt, gab es doch im Vorfeld einige „schwächere“ Spiele. Fakt ist jedoch: Deutschland war, ist und bleibt eine Tunierauswahl, welche man nie abschreiben sollte.
Selbst der Schock nach dem ersten Spiel gegen Dänemark, als Topstürmerin Lea Schüller positiv auf Corona getestet wurde, brachte das Team nicht ins Wanken. Die Bayern-Spielerin wurde im zweiten Spiel durch Alexandra Popp ersetzt, welche prompt das so wichtige 2:0 erzielte.
Ausgeglichenheit als Trumpf
Und da komme ich auch schon zu einer der ganz großen Stärken der Deutschen: Die Leistungsdichte im Kader. Martina Voss Tecklenburg hat alle 20 Feldspielerinnen in der Gruppenphase eingesetzt und es durften sich schon etliche Einwechselspielerinnen in die Torschützenliste eintragen.
Im letzten Spiel gegen Finnland sammelte beispielsweise Nicole Anyomi erste Spielminuten. Sie wurde in der Halbzeit für Giulia Gwinn eingewechselt und überzeugte in allen Belangen. In der 63. Minute gelang ihr sogar das 3:0. Genauso erwähnenswert ist die stabile Defensive. Torhüterin Merle Frohms hatte bisher nicht allzu viel zu tun und gab es doch den einen oder anderen gefährlichen Ball auf das Tor, brillierte die 27-Jährige mit Glanzparaden.
Wichtiger Faktor für das Team ist auch Alexandra Popp. Die Wolfsburgerin spielt mit 31 Jahren ihre erste Endrunde. Klingt für die meistern surreal, entspricht aber aufgrund ihrer Verletzungshistorie der Wahrheit. Lange mussten die Fans bangen, ob es sich ob der schweren Knieverletzung für die EURO ausgehen würde. Ist sie doch eine der Führungsspielerinnen. Und als Popp, auch für ihre Mentalität und Einsatzbereitschaft bekannt, in ihrem ersten Spiel gegen Dänemark direkt nach der Einwechslung ein Kopfballtor gelang, kullerte – verständlicherweise – die eine oder andere Freudenträne.
Die Gruppenphase beweist mir: Deutschland zählt mit Sicherheit zum Favoritenkreis auf den Titel.
Sabrina Horvat (25) hat bislang ein Spiel im Nationalteam absolviert und steht nach sechs Jahren im Ausland nun beim SCR Altach/FFC Vorderland unter Vertrag.
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