Klettersteig als etwas andere Herausforderung

Vorgeschmack auf die Freestyle-WM 2027 im Montafon für Sonja Gigler und Co. beim Sommertrainingslager der Skicrosser.
Schruns Die kleine Schürfwunde am Knie wird rasch in Vergessenheit rücken, noch immer präsent ist bei Sonja Gigler allerdings die so fulminante Skicross-Vorjahressaison. Ein Sieg bei einem Europacuprennen, Platz drei in der Europacup-Endwertung, ein Top-Zehn-Platz (6.) im Weltcup und als Höhepunkt die Goldmedaille bei der Junioren-WM in Veysonnaz. Dabei ist nun vieles neu für die Harderin: Neue Strecken warten, neue Trainingsgruppe und neue Erwartungen. Über all dem thront bei der 20-Jährigen jedoch die Vorfreude auf die neue Saison.
Der Umstieg ist der ehemaligen Alpinläuferin jedenfalls bestens gelungen. Mitverantwortlich dafür war auch Mathias Graf, der nicht nur mit Rat und Tat zur Seite stand, sondern der Harderin auch die Vorzüge des Skicross schmackhaft machte. Die schnellen Erfolge taten ihr übrigens, hatte Gigler zuletzt im Alpinbereich doch einiges an Frustbewältigung zu verarbeiten. „Es tut mir richtig weh, dass Mathias nicht mehr dabei ist“, sagt sie. Sowohl in den Startsequenzen als auch beim richtigen Einschätzen der Geschwindigkeit vor einem Sprung hat sie viel vom Dornbirner aufgenommen. In letzter Konsequenz ist Gigler, die im kommenden Jahr auf die Aufnahme im Heeressport hofft, eine Athletin, die gerne ausprobiert. „Da lerne ich am meisten, auch wenn nicht immer alles gleich funktioniert. Aber dann kann man ja schnell reagieren.“ Gerade das Probieren sei ein wesentlicher Bestandteil im Skicross. Sich im Kurs an die Gegebenheiten heranzutasten sei wichtig, um am Ende schnell zu sein. Schnell zu sein lautet auch ihr Ziel für ihre erste Weltcupsaison. Ohne sich selbst Druck aufzubauen, spricht sie über Ziele für die kommende Saison. „Ich möchte so rasch wie möglich den Anschluss an den Weltcup finden, heißt die Qualifikation schaffen und so viele Heats wie möglich fahren.“ Ansonsten? Ihre Coolness wirkt ansteckend und so hatte sie kein Problem, sich in der neuer Trainingsgruppe zurecht zu finden. Selbst den Klettersteig am Kälberseefelsen („Am Ende war es ganz schön steil“) meisterte sie mit Bravour. Und dass sie den Teammitgliedern „meine schöne Heimat“ näherbringen darf, macht sie auch ein wenig stolz.
Klimakrise mehr als ein Thema
Bei mehr als 20 Grad auf über 2000 Metern und den aktuellen Nachrichten über die Rekordhitze in Europa wird auch Gigler nachdenklich. Zumal bei Wintersportlern das Klima stets ein Thema ist. „Wir sehen Jahr für Jahr, wie sich die Gletscher zurückziehen“, sagt sie. „Die Vorbereitungen auf Schnee starten jährlich später“, so die Kästle-Fahrerin. Mit der Skifirma, so verrät sie, laufen derzeit Verhandlungen. „Einen Vertrag habe ich noch nicht unterschrieben.“ Auch die Suche nach einem Helmsponsor läuft noch. Hingegen ist fix, dass die Firma Schweiger Transporte als Kooperationspartner gewonnen werden konnte. Fix ist zudem, dass es für sie nach den Tagen im Montafon zurück in die Kraftkammer im Olympiazentrum geht. „Anstrengend“, sagt Gigler, wenn sie vom Konditionsprogramm spricht. Wohlwissend, dass es die Basis ist.
„Die Videos vom Weltcup auf der Reiteralm schaue ich mir immer wieder an.“


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