Jubilar mit eigener Tribüne
Esteban Ocon und das Alpine-Tam wollen im Heimrennen den Aufschwung fortsetzen.
Le CAstellet Im Schatten des Zweikampfs Red Bull gegen Ferrari und des Wiedererstarkens von Mercedes kämpft Alpine (früher: Renault) darum, „vierte Kraft“ der Formel 1 zu sein. Für Esteban Ocon ist die Ausgangslage vor dem Heim-Grand Prix am Sonntag in Le Castellet deutlich besser als für den zweiten Franzosen im F1-Feld, Pierre Gasly. Sie sind beide einmalige Sensationssieger (Ocon 2021 auf dem Hungaroring, Gasly 2020 in Monza), doch die Form des Alpine-Teams geht nach oben, während bei AlphaTauri die Tendenz nach unten zeigt.
„Die Zeit fliegt“
Der 25-jährige Ocon ist für seinen 101. Grand Prix optimistisch, obwohl er bisher im Heimrennen keinen einzigen Punkt holen konnte (2018 ausgeschieden, 2019 nicht am Start, 2020 wurde der Grand Prix von Frankreich gestrichen, 2021 14.). Im 100. Rennen auf dem Red Bull Ring kam er zuletzt als Fünfter ins Ziel und ist in der WM nun Achter.
„Großartig!“, erklärt Ocon zum Erlebnis des 100. Grand Prix, „das war natürlich emotional. Die Zeit fliegt, ich fühle mich eigentlich nicht so wie einer, der schon 100 Rennen absolviert hat. Es ist fast ein wenig verrückt, wenn man sich ansieht, wo wir begonnen haben und wo wir jetzt sind. Es fühlt sich gut an, und ich freue mich auf noch bessere nächste 100.“
Mit den Höhepunkten der Karriere (dritter Startplatz in Spa 2018, erstes Podium in Sakhir 2020 und natürlich der Sieg in Ungarn im vergangenen Jahr) wuchs das Selbstvertrauen. „Wir machen gute Fortschritte. Es ging Schritt für Schritt, nachdem wir mit der Form in den Wintertests gar nicht zufrieden waren. Wir kämpfen jetzt stets um Top-Ten-Plätze. Es ist noch immer ein langer Weg zur Spitze und wir müssen vor allem die Standfestigkeit verbessern. Leistungsmäßig ist das Potenzial für die Top Fünf sicher da“, sagt der Ex-Mercedes-Schützling, der weitere Ziele abgeklärt beschreibt: „Natürlich will ich gewinnen und Champion sein, aber ich bin noch nicht am Leistungszenit. Ich mache mir keinen Zeitdruck.“
Mit einem mehrfachen Weltmeister, Fernando Alonso, als Teamkollegen hat Ocon einen echten Gradmesser neben sich. Ob der Hilfe oder Belastung ist? „Ich hoffe sogar, dass er auch von mir noch etwas lernen kann. Aber wir pushen uns gegenseitig und sind ziemlich gleichauf. Es ist gut, dass wir eine gesunde Rivalität haben, aber wir haben auch eine gute Kameradschaft und bringen dadurch das Team nach vorn“, erklärt Ocon, für den Le Castellet „ein spezielles Rennen“ wird: „Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich auf einer Strecke mit einer nach mir benannten Tribüne fahre! Viele Freunde werden da sein. Das ist schon großartig. Es ist eine Woche mit sehr vielen Terminen, aber das gehört dazu.“
Ein Begleiter
Zu Alpine entwickelte er schnell eine Beziehung: „Ich war immer ein Auto-Enthusiast. Autos waren immer Begleiter in meiner Kindheit und Jugend. Mein Vater reparierte Autos, mein Großvater hatte einen Renault 4CV. So begann auch Jean Rédélé (Alpine-Gründer, Anm.) seinen Weg. Es ist beeindruckend, was er aus Alpine machte, bis zu den Rallye-Siegen. Dass wir die Geschichte fortschreiben, macht mich stolz.“
Ocon vergisst auch nicht einen großen Förderer: „Toto Wolff half mir seit 2015. Durch ihn und Mercedes konnte ich die nächsten Schritte machen.
Ohne ihn wäre ich nicht in der Formel 1. Wir haben noch immer ein sehr gutes Verhältnis, ich bin ihm dankbar.“
„Es ist noch immer ein langer Weg zur Spitze und wir müssen Standfestigkeit beweisen.“
FORMEL 1
Großer Preis von Frankreich in Le Castellet
Heute
1. Freies Training 14.00 Uhr
2. Freies Training 17.00 Uhr
Samstag
3. Freies Training 13.00 Uhr
Qualifikation 16.00 Uhr
Sonntag
Formel-1-GP Frankreich 15.00 Uhr
Fernsehen: Sky, ServusTV
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