„Müssen gefährlicher werden“

Sport / 22.07.2022 • 22:40 Uhr / 8 Minuten Lesezeit
Er ist wieder da, nachdem Lukas Jäger am 25. Mai 2017 verabschiedet wurde.gepa
Er ist wieder da, nachdem Lukas Jäger am 25. Mai 2017 verabschiedet wurde.gepa

Klare Botschaft vor dem Saisonstart von Altach-Coach Miroslav Klose an sein Team.

Altach Es herrscht Vorfreude in Altach, Vorfreude auf eine neue Saison. Ein Gefühl, das auch den Trainer beschlichen hat. „Natürlich auf die Saison. Dann auf die Mannschaft, dass sie gewisse Dinge wieder umsetzt. Dass wir vielleicht versuchen, noch weniger Fehler zu machen, wie es im Pokal der Fall war“, erzählt Miroslav Klose vor seinem zweiten Pflichtspiel. „Aber auch persönlich spüre ich eine Vorfreude.“ Zugleich betonte der 44-Jährige, dass ihm als Trainer wichtig ist, was die Woche über auf dem Trainingsplatz passiert. „Auch wenn die Spieler wissen, dass es Stammkräfte braucht.“ Laut Klose sind derzeit acht Spieler gesetzt, bei drei Positionen komme neben dem jeweiligen Gegner auch des Trainers Gefühl ins Spiel.

Eines habe die Kurzanalyse der Vorsaison zudem gezeigt. „Wir müssen gefährlicher werden“, sagt Klose und weiß als WM-Rekordtorschütze wovon er spricht. Dazu zählt für ihn das Mehr an Torchancen, die herausgespielt werden müssen. Das müsse die Mannschaft umsetzen. Nur so könne man mehr Tore erzielen. Dies sei auch der Grund für die Verstärkungen in der Offensive gewesen. Und so interessiert sich Klose auch nicht für die jüngste Statistik der Altacher gegen Hard, als man zuletzt drei Spiele ohne Torerfolg blieb und zwei Niederlagen kassierte.

Ein Rückkehrer als Führungsspieler

Einer, dessen Statistik gegen die Oststeirer positiv ist, ist Rückkehrer Lukas Jäger. Mit 28 Jahren ist er in den fünf Jahren seiner Abwesenheit zu einem Führungsspieler gereift. In dieser Rolle sieht sich der Alberschwender nicht nur selbst, auch für Klose ist er einer der „verlängerten Arme“ am Platz und eine der acht Stammkräfte. Jägers Bilanz im SCRA-Dress gegen Hartberg ist fast blütenrein. Bei zwölf Begegnungen jubelte er zehn Mal als Sieger bei zwei Unentschieden. Einziges Manko: Es waren allesamt Spiel in der 2. Liga. Nach seinen Stationen in Nürnberg und beim SK Sturm ist Jäger bereit, Verantwortung zu tragen. In alter Umgebung, auch wenn in den fünf Jahren vieles getan habe. „Stadion, Campus – all das hat sich extrem weiterentwickelt. Jetzt gilt es einfach, auch sportlich wieder in die richtige Richtung zu gehen. Um erfolgreichen Fußball zu zeigen, müssen wir alle gemeinsam anpacken. Nur so können wir die Fans im Schnabelholz wieder begeistern“, bringt es Jäger auf den Punkt. Für ihn selbst seien die fünf Jahre sehr lehrreich gewesen. Vor allem der Aufstieg mit dem 1. FC Nürnberg in die Bundesliga ist ihm in Erinnerung geblieben. „Das ist schon noch eine andere Dimension, eine andere Fußballwelt“, sagt er heute. Persönlich habe er von Spielern wie Georg Margreitter, Hanno Behrens oder Jakob Jantscher gelernt. „Sowohl was die Führungsqualität betrifft als auch der Fakt, immer auf den Punkt zu liefern. Das ist schon beeindruckend.“ Dass er in den Jahren auch mal die Reservistenrolle kennenlernen musste, gehöre ebenfalls zum Lernprozess, wenngleich er gesteht: „Es war nicht immer einfach.“ Andererseits sei er vom Typ her ein Spieler, der stets „Gas gibt und in jeder Situation versucht, der Mannschaft zu helfen. Auch diese Rolle habe ich annehmen müssen. Wichtig war, dass wir als Mannschaft erfolgreich waren.“

Das Kribbeln vor seinem Liga-Comebackspiel im SCRA-Dress sei spürbar, gesteht er mit Blick auf die Hartberg-Partie am Sonntag (17 Uhr). „Es ist ein Bundesligaspiel und jeder Gegner in der Liga hat seine Qualitäten. Wir müssen schauen, dass wir unsere auf den Platz bringen, wenn wir drei Punkte mitnehmen wollen.“ Was die Mannschaft betrifft, so hat er nach vier Wochen schon klare Vorstellungen. „Klar, die Vorbereitung war kurz. Ich denke jedoch, dass wir sicher eine gute Rolle spielen können. Wichtig ist, dass wir ein gemeinsames Ziel verfolgen, dass alle davon überzeugt sind, dass wir erfolgreich sein können. Dann kann mit Sicherheit etwas entstehen.“ Für sich selbst nimmt Jäger, der sein 125. Pflichtspiel für Altach bestreiten wird, in Anspruch, dass er am Platz „100 Prozent“ gebe. „Was am Ende rausschaut, werden wir dann sehen.“ Er jedenfalls gibt sich kämpferisch und weiß, warum seine Rückkehr in die Steiermark – nachdem er im Sommer den SK Sturm verlassen hat – erfolgreich sein wird: „Weil wir hart dafür gearbeitet haben, wir haben richtig Gas gegeben in der Vorbereitung, haben Qualität in der Mannschaft und ein Superteamgefüge.“

Partie auf Augenhöhe

Einer, dem als Altach-Trainer letztmals ein Auftaktsieg gelungen ist, steht am Sonntag an der Linie des Gegners: Klaus Schmidt. Mit dem heute 54-Jährigen gewann Altach in der Saison 2017/18 gegen Austria Wien 3:0. Nun will der Steirer, der sein 98. Spiel als Bundesligatrainer bestreitet, dafür sorgen, dass es „nicht wieder passiert“. Die Spannung in seinem Team sei groß. „Das ist ganz normal, wir alle wissen nicht genau, wo wir stehen.“ Wichtig sei es für seine Mannschaft, von Beginn an gut ins Spiel zu kommen. Gerade auch, weil er von einer „Partie auf Augenhöhe“ spricht.

„Ich bin ein Spieler, der Gas gibt und in jeder Situation versucht, der Mannschaft zu helfen.“

Fußball, ADMIRAL Bundesliga 2022/23

1. Spieltag

FC RB Salzburg – FK Austria Wien 3:0 (1:0)

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 11.156 Zuschauer, SR Eisner (ST)

Torfolge: 37. 1:0 Sesko, 56. 2:0 fernando, 61. 3:0 Okafor

Gelbe Karten: adsf

FC RB Salzburg (4-4-2): Köhn – Van der Brempt, Solet, Bernardo, Wöber (85. Ulmer) – Seiwald – Sucic (81. Diambou), Fernando (69. Kjaergaard), Capaldo – Okafor (69. Koita), Sesko (69. Adamu)

FK Austria Wien (4-2-3-1) Früchtl – Ranftl, Handl (46. Koumetio), Galvao, Martins – Braunöder, Holland (86. Wustinger) – Gruber (74. Vucic), Fischer (74. Fitz), Keles (69. Tabakovic) – Huskovic

LASK Linz – SK Austria Klagenfurt heute

Pasching, Raiffeisen Arena, 17 Uhr, SR ) SKY SPORT AUSTRIA (live)

Wolfsberger AC – SK Sturm Graz heute

Wolfsberg, Lavanttal Arena, 17 Uhr, SR SKY SPORT AUSTRIA (live)

SC Austria Lustenau – WSG Tirol Sonntag

Lustenau, Reichshofstadion, 17 Uhr, SR SKY SPORT AUSTRIA (live)

TSV Hartberg – Cashpoint SCR Altach Sonntag

Hartberg, Profertil Arena, 17 Uhr, SR SKY SPORT AUSTRIA (live)

SK Rapid Wien – SV Ried Sonntag

Wien, Allianz Stadion, 17 Uhr, SR asdf SKY SPORT AUSTRIA (live)

Teamnews

TSV HARTBERG

AUFSTELLUNG (4-4-2) Swete – Farkas, Sonnleitner, Steinwender, Klem – Kainz, Ejupi, Aydin, Heil – Avdijaj, Paintsil

ERSATZ Sallinger – Gollner, Kofler, Horvat, Kröpfl, Fadinger, Tadic

ES FEHLEN Schmerböck (verletzt), Erhardt (angeschlagen)

CASHPOINT SCR ALTACH

AUFSTELLUNG (4-2-1-2-1) Casali – Thurnwald, Gugganig, Zwischenbrugger, Edokpolor – Jäger, Haudum – Forson – Bukta, Reiter – Nuhiu

ERSATZ Odehnal – Dahan, Mischitz, Tartarotti, Aigner, Tibidi, Nimaga

ES FEHLEN Abdijanovic, Bischof, Krizman, Strauss, Schreiner (alle Trainingsrückstand)

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