Entscheidung in der Nachspielzeit

Die Schwarz-Weißen besiegen Wolfurt spät mit 2:1, Baur bangt um seine Angreifer. Higlights als Video.
Bregenz. Wenn SW Bregenz auf Wolfurt trifft, ist eine brisante Partie vorprogrammiert. So war es auch zum Auftakt der VN.at-Eliteliga. Erst spät fiel die Entscheidung in einem umkämpften Klassiker: Ivo Krajl bescherte den Bregenzern in der Nachspielzeit einen 2:1-Sieg.
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Starker Start der Bregenzer
Wie erwartet dominierten die Bregenzer zunächst die Partie. Der erste Abschluss durch Sturmspitze Veljko Vukasinovic fiel aber zu zentral aus (10.). Besonders über die rechte Seite wurde die Elf von Trainer Roman Ellensohn immer wieder gefährlich, dort spielte Reinaldo seine Klasse aus. So prüfte der Brasilianer erst Wolfurt-Torwart Luka Hammer (19.), eine Flanke von Joshua Merz köpfte er ins Tor – allerdings aus einer Abseitsposition (21.). Nur Sekunden später fiel die Bregenzer Führung aber doch: Ein starker Chip-Ball aus dem Halbfeld landete bei Dornbirn-Neuzugang Lukas Katnik, dieser spitzelte das Spielgerät ins Tor – Goalie Hammer sah beim Gegentor nicht allzu gut aus.
„Wir haben es bis zum Schluss probiert. Druck ist keiner abgefallen, wir haben ja erst das erste Spiel. Aber es ist viel Freude da!“
Roman Ellensohn, Trainer SW Bregenz
Auch nach dem Führungstor waren es die Bregenzer, die das Spiel machten. Eine Wolfurter Abwehraktion sorgte für Diskussionsbedarf, beim Versuch zu klären sprang der Ball einem Gäste-Verteidiger im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Dichtl sah allerdings kein strafbares Handspiel. Der aufgerückte Abwehrboss Ivo Kralj verpasste in Minute 27 zudem nach einer Ecke knapp das 2:0. „Nach dem 1:0 schaltest du manchmal einen Gang zurück. Das machen wir eigentlich nicht – aber wir haben erst das erste Spiel, die Kräfte sind noch nicht zu hundert Prozent da“, erklärte sich Ellensohn das Ausbleiben des zweiten Treffers.

Bei Wolfurt beschränkte sich das Offensivspiel hingegen meist auf den flinken Idiano Lima. Wenn „Idi“ Bälle bekam, wurde es aber gefährlich. So auch in der 29. Spielminute: Der Wolfurter Angreifer hielt den Ball am Fünfer, sein Abschluss wurde von drei Bregenzern geblockt. Doch der Ball landete bei Sturmpartner Mücahit Özdemir – der den Ball vor dem leeren Tor aber weit drüber knallte. Die Taktikmappe von Wolfurt-Trainer Joachim Baur bekam da den Frust zu spüren. Kurz vor der Pause gelang den Wolfurtern aber der Ausgleich: Idiano Lima wurde am Fünfer gefoult, den Strafstoß verwandelte Oldie Aleksandar Djordjevic (40) souverän zum 1:1 (45./+2). „Wir hatten das Problem, das wir in der ersten Halbzeit zu viel Respekt hatten und nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen sind“, meinte Wolfurt-Coach Joachim Baur.
„Es ist bitter, wenn du dann trotzdem mit Nichts heimfahren musst. Da kriegst du halt die ganze Brutalität dieses Spiels mit.“
Joachim Baur, Trainer FC Wolfurt
Späte Entscheidung und Verletzungspech
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie zunehmend hitziger: Sowohl von den Akteuren auf dem Rasen als auch vonseiten der Zuschauer wurde das Spiel intensiv geführt. Die Gäste aus Wolfurt wurden stärker, Bregenz kam nicht mehr zu den ganz großen Möglichkeiten. Katnik verpasste etwa aus halbrechter Position (62.), einen Distanzkracher von Yuri Silva Gomez entschärfte Hammer stark (83.). Die Defizite der ersten Hälfte wurden bei Wolfurt in der Kabine angesprochen. „Und dann ist alles gegen uns gelaufen“, befand Baur. Denn offensiv lief bei Wolfurt nicht mehr allzu viel zusammen – und das hatte einen Grund: Mit Idiano Lima und dem eingewechselten Aleksandar Umjenovic mussten gleich zwei Stürmer mit Knieverletzungen runter.
In der Schlussphase warf Bregenz dann noch einmal alles nach vorne. Erst konnte Wolfurt das noch verteidigen, eine starke Einzelaktion von Joshua Merz wurde von einem Verteidiger noch auf der Torlinie spektakulär geklärt. In der Nachspielzeit brachen dann aber alle Dämme: Ivo Kralj brachte den Ball nach einem Eckball im Tor unter, die Bregenzer verschmolzen zu einer Jubeltraube (90./+2). „Wir haben es bis zum Schluss probiert. Druck ist keiner abgefallen, wir haben ja erst das erste Spiel. Aber viel Freude ist da!“, zeigte sich Ellensohn zufrieden. „Es ist bitter, wenn du dann trotzdem mit Nichts heimfahren musst.
Da kriegst du halt die ganze Brutalität dieses Spiels mit“, haderte hingegen Baur. Nicht nur mit dem späten Gegentreffer – sondern auch mit den Verletzungen seiner zwei Angreifer. FB
VN.at-Eliteliga, 1. runde
SW Bregenz – Meusburger FC Wolfurt 2:1 (1:1)
ImmoAgentur Stadion, 400 Zuschauer, SR Dichtl
Tore: 22. 1:0 Lukas Katnik, 45./+2 Aleksandar Djordjevic (Strafstoß), 90./+2 Ivo Antonio Kralj
Gelbe Karten: 5. Moosmann (Wolfurt), 30. Makovec (Bregenz), 33. Rist, 41. Meier (beide Wolfurt), 45./+1 Barada (Bregenz), 65. Idiano Lima (Wolfurt, alle Foulspiel), 65. Umjenovic (Wolfurt, Kritik), 72. Kralj (Bregenz, Foulspiel)
SW Bregenz (3-2-4-1): Basic; Barada (58. Demir), Kralj, Smojanovic (84. Martinovic); Desnica, Makovec; Reinaldo (58. Islamchanow), Gomez, Katnik, Merz; Vukasinovic (58. Junior Cordeiro)
Meusburger FC Wolfurt (3-5-2): Hammer; Djordjevic, Mentin, Moosmann; Acar (60. Zehrer), Rist, Petrovic, Meier, Fleischhacker; Özdemir (46. Umjenovic, 87. Bajraktar), Idiano Lima (68. Petrovic)
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