Goldene Schlusspunkte

Neue Weltrekorde bei der WM in Eugene durch Duplantis und Amusan, Mayer Sieger im Zehnkampf.
Eugene Mit hochkarätigen Leistungen ist die Leichtathletik-WM in Eugene zu Ende gegangen. Über 100 m Hürden lief die spätere Goldmedaillengewinnerin Tobi Amusan aus Nigeria im Halbfinale in 12,12 Sek. Weltrekord, im Stabhochsprung überquerte der Schwede Armand Duplantis 6,21 m und verbesserte die von ihm gehaltene Weltbestmarke. Nach 49 Medaillenentscheidungen standen die USA mit 13 Mal Gold, 9 Mal Silber und 11 Mal Bronze souverän an der Spitze, gefolgt von Äthiopien (4/4/2).
Eine Frage der Zeit
Die 25-jährige Amusan blieb in der Vorschlussrunde gleich 0,28 Sek. unter ihrer heuer aufgestellten persönlichen Bestleistung. Den Weltrekord hatte seit 2016 die US-Amerikanerin Kendra Harrison mit 12,20 gehalten. Im Finale war Amusan, die das erste Gold in der Geschichte für Nigeria sicherstellte, gleich nochmals schneller, die 12,06 Sek. zählen wegen Rückenwindes von 2,5 m/Sek. aber nicht als neue Bestmarke. „Ich wusste, ich habe es in mir, es war nur eine Frage der Zeit“, meinte Amusan selbstbewusst. Silber ging in 12,23 an Britany Anderson (Jam), Bronze an Jasmine Camacho-Quinn (Pur/12,23).
Im Stabhochsprung lieferte Duplantis ab, was sich viele von ihm erhofft hatten: einen neuen Weltrekord. „Ich bin etwas müde geworden, das Publikum hat mich dann nochmals aufgerichtet. Das war heute einfach wunderbar“, sagte der 22-Jährige, dessen Bestmarke bei 6,20 stand. Später erklärte er, dass er nicht so sehr an den Weltrekord gedacht hatte. „Gewöhnlich ist er immer im Hinterkopf, aber heute war ich wirklich auf den Sieg fokussiert. Ich wollte dieses Gold so sehr. Es war die Medaille, die noch fehlte.“
Über noch größere Höhen wolle er nun nicht nachdenken, sondern erst einmal Zeit mit Familie und Freunden verbringen. „Meine Mama und mein Papa verdienen den größten Dank. Meine Freundin ist extra aus Schweden gekommen, auch mein bester Freund. Ich habe vielen zu danken.“ Silber erntete Christopher Nilsen (USA/5,94), Bronze Ernest John Obiena (Phi/5,94). Im Weitsprung gab es durch Malaika Mihambo doch noch eine Goldmedaille für das schwer gebeutelte Deutschland, die Olympiasiegerin verteidigte ihren Titel mit 7,12 m vor Ese Brume (Ngr/7,02) und Leticia Oro Melo (Bra/6,89).
Im Zehnkampf war der Franzose Kevin Mayer mit 8816 Punkten nach dem Aus von Topfavorit Damian Warner am ersten Tag nicht zu schlagen. „Ich fühle mich großartig. Schlafen werde ich heute nicht, ich werde etwas trinken“, beantwortete der nun zweifache Weltmeister (zuvor 2017) eine entsprechende Frage ins Stadion-Mikrofon. Silber ging an den Kanadier Pierce Lepage (8701), Bronze an Zachery Ziemek (USA/8676).
800-m-Gewinnerin wurde die 20-jährige Olympiasiegerin Athing Mu für die USA in der Jahresweltbestzeit von 1:56,30 Sek. Die 5000 m holte sich der Norweger Jakob Ingebrigtsen in 13:09,24 Min. vor dem Kenianer Jacob Krop (13:09,98) und Oscar Chelimo aus Uganda (13:10,20). „Ich habe mich heute wirklich gut gefühlt. Ich habe es gewonnen, und ich habe es wirklich gebraucht“, sagte der Skandinavier, für den es die zweite Medaille nach Silber über 1500 m war.
WM-Medaille Nummer 20
Die 4 x 400 m-Staffel ging bei den Männern in 2:56,17 Min. an die USA, das bedeutete die zweite Goldmedaille für Einzelweltmeister Michael Norman. Bei den Frauen gab es den zweiten Titel für 400-m-Hürden Weltrekordlerin Sydney McLaughlin, als Schlussläuferin siegte sie mit den USA in 3:17,79 vor Jamaika (3:20,74) und Großbritannien (3:22,64). Superstar Allyson Felix, die im Vorlauf angetreten war, stand nicht im Finalaufgebot, erhielt aber trotzdem eine Goldmedaille. Mit nun 20 WM-Medaillen tritt sie von der großen Bühne ab.
„Ich wollte dieses Gold so sehr. Es war die Medaille, die noch fehlte.“
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.