„Megabock auf Wembley“

Sport / 26.07.2022 • 22:54 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Selbstbewusste DFB-Frauen fordern im EM-Halbfinale Favorit Frankreich.

Milton Keynes Das „Schwarz-Rot-Gold – all in!“ im Kreis vor dem Anpfiff soll nicht zum letzten Mal bei dieser Europameisterschaft ertönen. Und nach dem Spiel soll es wieder Freudentänze zum Rednex-Evergreen „Cotton Eye Joe“ geben. Mit dem großen Ziel Wembley gehen die deutschen Fußballerinnen ins Halbfinale gegen Frankreich. „Es muss erst mal jemand kommen, der uns besiegt“, sagt Vize-Kapitänin Svenja Huth nach vier Auftritten ohne Gegentor der DFB-Frauen in England. „Unsere Reise hier ist noch nicht zu Ende.“

Der Rekord-Europameister fordert die international noch titellosen Les Bleues, wenn es heute um den Einzug ins Endspiel am Sonntag in Londons legendärer Arena geht. „Natürlich gibt es nichts Schöneres als ein EM-Finale in England, im Wembley-Stadion zu spielen“, sagte Martina Voss-Tecklenburg. „Die Vision, im Finale zu stehen, ist da, aber die Mission ist erstmal, das Halbfinale positiv zu spielen.“ Die Französinnen kommen mit dem mühsamen, wenn auch hochverdienten 1:0 nach Verlängerung gegen die Niederlande – und mit zwei Tagen weniger Vorbereitung.

Dort soll der „EM-Zauber“ (Alexandra Popp) nicht verfliegen. Der achtfache Europameister, Weltmeister von 2003 und 2007 und Olympiasieger von 2016 kann nach drei turnierlosen Jahren und mitreißenden Auftritten bei der EM einen Coup landen. Mit einem Schmunzeln erinnerte die Wolfsburger Flügelflitzerin Huth an einen Spruch ihres früheren Interims-Nationalcoaches: „Wie Horst Hrubesch immer gesagt hat: Jetzt macht es auch keinen Sinn mehr zu verlieren.“

DFB-Torhüterin Merle Frohms hat jedenfalls „mega Bock auf Wembley. Aber wir wissen, dass es noch ein weiter Weg ist. Dass wir nicht zu früh von zu viel träumen dürfen.“ Man habe gerade „eine Weltklassemannschaft, „die zu vielem in der Lage ist.“ Und die Abwehrstärke sei auch ein Zeichen an andere Mannschaften, „dass es schon viel braucht, gegen uns ein Tor zu schießen. Aber wir wissen auch, dass die Gegner jetzt stärker werden.“

Huth ist sich vor dem Aufeinandertreffen mit den Assen von Champions-League-Sieger Olympique Lyon um Kapitänin Wendie Renard sicher: „Dieses Teamgefühl und dieses Wissen, dass die Basis erstmal unsere Defensive ist, kann uns weit bringen.“ Das Teamgefühl noch einmal gestärkt haben die DFB-Frauen mit einem Restaurant-Abend an Londons Towerbridge.

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