„Eine positive Energie“

Altachs Heimspiel am Sonntag (17 Uhr) gegen Austria Wien hat ein Motto: Streben auf Sieg.
Altach „Altach hat zuletzt beinahe den WAC geschlagen, das sollte uns mehr als eine Wahrnung sein. Aber unser Ziel ist, den ersten Saisonsieg zu feiern.“ Die klare Ansage von Austria-Trainer Manfred Schmid könnte das letzte Mosaiksteinchen in der Spielvorbereitung der Altacher sein, selbst den ersten Dreier zu feiern. Davon ist bei den Rheindörflern im Vorfeld jedoch nicht die Rede, vielmehr spricht Chefcoach Miroslav Klose von einem „schwierigen Spiel“. Weil ihm die Dynamik die verschiedenen Spielvariationen und das gute Potenzial der einzelnen Spieler gut gefallen haben. Es wäre jedoch nicht Klose, würden ihn genau diese Herausforderungen nicht besonders reizen. Die Mannschaft dahin zu bringen, in den entscheidenden Situationen noch cleverer zu agieren, treibt ihn an. „In unserem Spiel sind zu viele leichte Ballverluste“, blickt er zurück auf das Heimremis (2:2) gegen Wolfsberg. Auch das Zentrum müsse die Mitte noch mehr zustellen. Gerade im Hinblick auf das Austria-Spiel eine wichtige Sache.
Zeit ist reif für ein Tor
Dennoch: Der 44-Jährige bleibt seiner offensiven Spielphilosophie treu. „Ich werde es immer wieder sagen: Ich bin kein Trainer, der, wenn er führt, den Bus vor dem Tor parkt.“ Eine Einstellung, von der neben Torjäger Atdhe Nuhiu die gesamte Offensive der Altacher profitiert. Was sich auch in der Statistik niederschlägt. In der Vorsaison kam er inklusive ÖFB-Cup in 31 Spielen auf neun Torbeteiligungen, heuer sind es in bislang drei Partien schon deren fünf. „Schneller werde ich ihn definitiv nicht mehr machen“, scherzt Klose über seinen seit wenigen Tagen 33-jährigen Torjäger, doch es gibt definitiv Dinge, die der ehemalige Stürmer an seinem jetzigen Angreifer mehr als schätzt. „Seine Präsenz im 16er“, sagt Klose und lässt als besten Beweis dafür noch einmal dessen Treffer gegen Hartberg Revue passieren. Nuhiu, so spricht er weiter, habe definitiv einige Facetten eines Stürmers, die ihm gefallen. Darunter zählt auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Diese Eigenschaft müsse mit guten Vorlagen „gefüttert“ werden. Der vorletzte Ball, so Klose weiter, sei in diesem Zusammenhang der „wichtigste“. Bei Nuhiu selbst lebt vor dem Spiel gegen die violette Austria auch dessen Vergangenheit im Rapid-Dress auf. „Es ist einfach etwas Besonderes, ein Derby in Wien zu spielen, blickt er auf seine Saisonen 2010/11 bzw. 2011/12 im grün-weißen Dress zurück. Einen Derbytreffer durfte er in sechs Spielen jedoch nie bejubeln. Nur einmal in seinen bislang 14 Duellen mit den „Veilchen“ konnte er zum Torjubel ansetzen – im September 2009 als Ried-Stürmer. Auf Seiten der Austria waren damals Spieler wie die späteren Altach-Legionäre Petr Vorisek und Tomas Jun sowie Michael Liendl oder Aleksandar Dragovic mit dabei. „Wäre wieder an der Zeit“, scherzte er deshalb im Vorfeld seines 15. Aufeinandertreffens. Weit nachdenklicher wird er wenn seine Meinung zum VAR gefragt ist. „Persönlich bin ich kein Riesenfan davon. Ich glaube, der Fußball lebt von Emotionen und instinkthaften Entscheidungen. Dieses ständige Warten, damit tue ich mir schwer. Auch wenn es in gewissen Situationen durchaus hilfreich sein kann.“
Kein Freund des VAR
Die Worte seines Trainers – „Wir wollen die Fans mit unserem Fußball begeistern“ – kann Nuhui mit der Feststellung „positive Energie“ nur untermauern. Diese herrsche nicht nur im Stadion, wie zuletzt beim 2:2 gegen Wolfsberg, sondern auch in der Kabine. „Es ist nicht mehr vergleichbar mit dem Saisonstart vor einem Jahr“, beschreibt er die veränderte Situation. Und dies unabhängig von der neuen Spielphilosophie. Die bisherigen Saisonergebnisse sorgen jedoch dafür, dass noch Luft nach oben bleibt. Der Hunger auf einen Sieg ist groß, bei den Wienern, aber auch bei Altach. Dafür, so Klose, brauche es am Sonntag mehr Intensität beim Umschalten nach Ballverlusten. VN-cha
„Der Fußball lebt von seinen Emotionen und den instinkthaften Entscheidungen.“
Teamnews
CASHPOINT SCR ALTACH
AUFSTELLUNG (4-2-3-1) Casali – Thurnwald, Gugganig, Zwischenbrugger, Edokpolor – Jäger, Haudum – Forson, Tibidi, Reiter – Nuhiu
ERSATZ Ohdenal – Bukta, Jurcec, Tartarotti, Schreiner, Aigner, Strauss
ES FEHLT Krizman (rekonvaleszent)
FK AUSTRIA WIEN
AUFSTELLUNG (3-5-2) Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvão, Martins – Braunöder, Holland – Gruber, Fischer, Jukic – Huskovic
Ersatz Kos – Tabakovic, Wustinger, Vucic, Meisl, Fitz, Kreiker
ES FEHLEN Handl (Schulter), Raguz, Baltaxa, El Sheiwi (alle rekonvaleszent)