Klare Kommunikation

VN-Jasskarten gab es für Miroslav Klose nach dem Interview. Nach dem Derby gibt es vielleicht für ihn die Gelegenheit, das Jassen zu erlernen.
Altach-Coach Miroslav Klose spricht in Vorarlberg LIVE über seine Herangehensweise und SR-Entscheidungen.
Altach Die Niederlage von Graz ist abgehakt, weil die 90 Minuten rasch nach der Partie aufgearbeitet wurden. „Das Spiel muss aus den Köpfen“, sagt Miroslav Klose, der bis auf Felix Strauss (Lauftraining) und den leicht angeschlagenen Bakary Nimaga zum Auftakt der Derbywoche alle Spieler im Training hatte. Dass der 44-Jährige seine Meinung auch klar und besonnen artikuliert, zeichnet ihn in seiner Funktion aus. Was die Mannschaft betrifft, sind ihm trotz der Fortschritte die Fehler nicht verborgen geblieben. „Die müssen wir abstellen, denn manchmal führen sie zu Toren, manchmal zu Großchancen.“ Daran habe jeder Spieler zu arbeiten, jeder individuell anders. Die Richtlinien dafür sind klar abgesteckt und wie Klose betont, immer auf die Mannschaft ausgerichtet. Werden die Regeln in der Gemeinschaft überschritten, dann sei es seine Aufgabe einzuschreiten. Zuletzt passiert in Graz, als sich dies in der Aufstellung niederschlug. Nicht zuletzt deshalb ist ihm der Konkurrenzkampf wichtig, nicht zuletzt deshalb hätten sich Spieler wie Johannes Tartarotti oder Emmanuel Schreiner einen Einsatz verdient gehabt. So klar seine Kommunikation innerhalb der Gruppe ist, so ehrlich kommuniziert er auch nach außen. Dem Deutschen ist es wichtig, authentisch zu bleiben, wie er im Gespräch mit Vorarlberg LIVE verrät. Dabei ist er sich durchaus im Klaren darüber, dass dies zu Beginn einer Trainerkarriere möglicherweise leichter ist.
Als Trainer ein Vorbild ist seine Herangehensweise für den Job, wobei er auch die Schiedsrichter in die Pflicht nimmt. Zuletzt gab es doch Entscheidungen, die aus Sicht von Klose Gesprächsbedarf hatten. Dass er diesbezüglich von einem „Wirgefühl“ spricht, ist der Tatsache geschuldet, sich mit anderen Kollegen im Austausch zu befinden. „Wir Trainer draußen am Spielfeld müssen uns der Vorbildfunktion bewusst sein und nicht alles am Platz kommentieren“, sagt er in aller Deutlichkeit. Es müsse dem Unparteiischen überlassen bleiben, die richtigen Schlüsse aus den Situationen zu ziehen. Es gehe um den Fußball, aber dazu gehören eben auch die Schiedsrichter und ihr Verständnis für das Geschehene. Das könne, so Klose, auch Fehler beinhalten, allein die Kommunikation dürfe darunter nicht leiden.
Kompliment an Lustenau
Was das Derby betrifft, so sei ihm die Bedeutung sehr wohl bewusst. Er spricht diesbezüglich gerne von Mentalität („Ich werde meine Spieler wohl einbremsen müssen“) und knappen Spielen, einen Favoriten hingegen kann er nicht ausmachen. Und der Gegner? „Lustenau hat einiges an Qualität. Darauf werde ich meine Spieler hinweisen“, sagt Klose, der vor allem auch die Atmosphäre in der ausverkauften Cashpoint Arena einatmen will. Danach könnte ja dann Zeit für sein Hobby (Angeln) sein. „Erst, wenn mein Partner aus dem Urlaub zurück ist“, verrät er. VN-cha