Sensation blieb aus – Austria unterliegt Meister Salzburg klar

Sport / 27.08.2022 • 19:00 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Salzburg jubelte, die Austria konnte nur zuschauen. Gegen den Meister waren die Grün-Weißen am Ende machtlos.<span class="copyright">g</span><span class="copyright">e</span><span class="copyright">p</span><span class="copyright">a</span>
Salzburg jubelte, die Austria konnte nur zuschauen. Gegen den Meister waren die Grün-Weißen am Ende machtlos.gepa

Grün-Weiße verlieren gegen Heimspiel in ausverkauftem Reichshofstadion gegen die Mozartstädter mit 0:6 (0:2).

Lustenau Nichts wurde es aus der nächsten Sensation in grün-weiß. Der haushohe Favorit RB Salzburg setzte sich mehr als verdient mit 6:0 vor 4478 Zuschauern gegen Austria Lustenau durch. Am Ende musste die Mannschaft von Austria-Trainer Markus Mader, trotz phasenweiser guter Leistung, vor den Augen von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick den Klassenunterschied neidlos anerkennen. Dennoch brauchen sich Kapitän Matthias Maak und Co. nichts vorwerfen, man probierte gegen den Champions League-Teilnehmer alles, um sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen.

Drei Veränderungen zum Derbysieg

Adriel war einer der drei Neuen im Team der Austria, veratwortete nach einem dummen Foul auch den Elfmeter, der nach 15 Minuten zum 0:1 führte.<span class="copyright">g</span><span class="copyright">e</span><span class="copyright">p</span><span class="copyright">a</span>
Adriel war einer der drei Neuen im Team der Austria, veratwortete nach einem dummen Foul auch den Elfmeter, der nach 15 Minuten zum 0:1 führte.gepa

Markus Mader schickte eine auf drei Positionen im Vergleich zum Derbysieg veränderte Truppe aufs Feld. Adriel, Lukas Fridrikas und Anthony Schmid standen in der Anfangsformation. Der Grund war schnell zu erkennen. Die Austria spiegelte das 4-4-2-System der Salzburger und setzte dabei auf die Duelle Mann gegen Mann. Teixeira und Fridrikas bildeten den Sturm, Schmid agierte auf der zentralen offensiven Position. Die Lustenauer sollten die Mozartstädter so lange es geht über den Platz jagen, es ihnen so ungemütlich wie möglich machen.

“Eigentlich sind wir gut ins Spiel gestartet, die erste Halbzeit war ok, trotz 0:2. Das 0:3 gleich nach der Pause war dann der Genickbruch.”

Domenik Schierl, Tormann Austria Lustenau

Unglückliche fünf Minuten in Halbzeit eins

Der Plan ging zum Start richtig gut auf. Die Austria war sofort im Spiel und bot dem Serienmeister aus Salzburg die Stirn. Aber nur bis zur 15. Minute. Denn just Adriel brachte Salzburgs Lewis Capaldo völlig unnötig im eigenen Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Stefan Ebener entschied sofort auf Elfmeter. Fernando behielt vom Punkt die Nerven und brachte die Gäste 1:0 in Führung. Keine 60 Sekunden später beinahe der Doppelschlag. Luka Sucic’s Versuch alleinstehend aus 16 Metern fiel aber zum Glück für die Hausherren zu zentral aus. Weniger Glück hatte man, als Austrias Jean Hugonet einen Flankenball in die Mitte genau auf Salzburgs Maurits Kjaergaard klärte, der Däne fackelte nicht lange und platzierte die Kugel zum 2:0 (20.) ins linke untere Eck. Damit war die Austria erstmals in dieser Saison mit zwei Treffern in Rückstand.

Stefano Surdanovic rackerte wie immer. <span class="copyright">g</span><span class="copyright">e</span><span class="copyright">p</span><span class="copyright">a</span>
Stefano Surdanovic rackerte wie immer. gepa

Doch die Austria schüttelte sich nur kurz, fand nach den unglücklichen fünf Minuten schnell wieder ins Spiel. Und kamen prompt zur Chance auf den Anschlußtreffer. Eine Flanke von Hakim Guenouche von links erwischte Fridrikas (26.) auf dem kurzen Eck, sein Versuch ging aber knapp am Gehäuse vorbei. Salzburgs Goalie Philipp Köhn wäre machtlos gewesen. Der Hausherr blieb weiter mutig, wollte unbedingt und kombinierte sich oftmals über die linke Seite hervorragend durch Salzburgs rechte Abwehrseite. So auch in Minute 36, als Teixeira durchtanzte und auf Guenouche legte, dessen Schuss ging hauchzart am langen Eck vorbei. Plötzlich war Grün-Weiß am Drücker, der Meister war zum Nachlaufen gezwungen, hätte aber nach einem Kopfball von Maximilian Wöber kurz vor Pausenpfiff gut und gerne mit 3:0 führen können.

Hoffnungen im Keim erstickt

Ein "Hoppala" zwischen Matthias Maak und Domenik Schierl führte zum 0:4-Treffer.<span class="copyright">g</span><span class="copyright">e</span><span class="copyright">p</span><span class="copyright">a</span>
Ein "Hoppala" zwischen Matthias Maak und Domenik Schierl führte zum 0:4-Treffer.gepa

Sollten noch irgendwelche Hoffungen der Austria-Fans in der Halbzweitpause auf einen etwaigen Punktegwinn am Leben gewesen sein, der Meister erstickte diesen im Keim. Nach nur vier gespielten Minuten in Durchgang zwei war Capaldo nach traumhafter Flanke von Solet per Kopf zur Stelle und erhöhte auf 3:0 aus Sicht der Mozartstädter. Damit war die Messe für die Austria gelesen und die Luft draussen. Die Gäste diktierten in Folge nach Belieben das Spiel und erhöhten durch Noah Okafor (60.) nach einem “Hoppala” zwischen Austrias Verteidiger Matthias Maak und Goalie Domenik Schierl auf 4:0. Junior Adamu (79.) und Kameri (82.) legten für die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle und seinem Co-Trainer Alexander Hauser, dem ehemaligen SW Bregenz-Spieler, nach und machten das halbe Dutzend voll.

Damit musste die Austria die zweite Niederlage in der Saison hinnehmen, verlor somit auch erstmals zuhause und zahlte richtig viel Lehrgeld. Der Nordtribüne im Stadion war es egal, sie feierten ihr Team dennoch – trotz 0:6-Niederlage.

Fussball, Admiral Bundesliga, 6. Spieltag

Austria Lustenau – FC RB Salzburg 0:6 (0:2)

Lustenau, Reichshofstadion, 4478 Zuschauer (ausverkauft), SR Ebner

Torfolge: 16. 0:1 Fernando (Foulelfmeter), 20. 0:2 Kjaergaard, 49. 0:3 Capaldo, 60. 0:4 Okafor, 79. 0:5 Adamu, 82. 0:6 Kameri

Gelbe Karten: Grabher (90./Foulspiel) bzw. Solet (35./Foulspiel)

Austria Lustenau (4-4-2/Raute): Schierl; Anderson (26. Gmeiner), Maak, Hugonet, Guenouche (71. Berger); Adriel (58. Türkmen), Grabher, Surdanovic, Schmid (58. Cheukoua); Teixeira, Fridrikas (58. Rhein)

RB Salzburg (4-4-2/Raute): Köhn; Dedic, Solet (67. Sesko), Wöber, Ulmer; Seiwald (76. Diarra), Sucic, Capaldo (67. Kameri), Kjaergaard; Okafor (67. Bernardo), Fernando (67. Adamu)